Der Baustoffsektor ist einer der vielversprechendsten Branchen für Donautransporte: Vor allem Transporte von mineralischen Rohstoffen, Erzeugnissen und Halbfertigprodukten, Baumaterialien sowie Baumaschinen und –kränen weisen hohes Potenzial für eine Verlagerung auf die Wasserstraße auf.

Trotzdem liegt für die Güterschifffahrt aufgrund der hohen Handelsvolumina noch enormes Potential brach: So  wurden in den Jahren 2010 – 2014 zum Beispiel durchschnittlich 1 Million Tonnen Zement pro Jahr nach Österreich importiert und weitere 320.000 Tonnen exportiert.

Stückgüter wie Waren aus Steinen (Pflaster- steine, Natursteine, Mauersteine, Ziegel) sowie Eisen- oder Stahlerzeugnisse zählen ebenfalls zu den vielversprechendsten Gütern in dieser Arbeitsinitiative. Der Transport dieser Güter erfolgt vor allem lose, in Big Bags oder auf Paletten, welche auf das Güterschiff verladen werden.

Zudem sind in den nächsten Jahren entlang der Donau zahlreiche Infrastrukturprojekte geplant oder in Umsetzung: Darunter fallen z.B. Brücken- und Straßenbauprojekte in der Slowakei, in Ungarn, Serbien und Rumänien. Weitere für den Binnenschiffstransport von Baumaterialen relevante Vorhaben sind Eisenbahnbauprojekte und Hafeninfrastrukturprojekte an der mittleren und unteren Donau.

Die Baustoff-Initiative setzt genau hier an und will das Potential für Baustoff-Transporte mit dem Binnenschiff auf der Donau verstärkt ausschöpfen. Das Binnenschiff stellt hier mit seiner umweltfreundlichen Massenleistungsfähigkeit und den niedrigen Transportkosten eine sinnvolle Transportlösung für den Baustoffsektor dar.

Die Initiative „Baustoffe mit dem Binnenschiff“ wird in enger Abstimmung mit der Bauindustrie und dem Donaulogistiksektor umgesetzt: Verlader, Schifffahrtsunternehmen, Spediteure und Hafenvertreter werden gemeinsam die Nutzung des kostengünstigen Verkehrsmittels Binnenschiff in den Workshops diskutieren und konkrete Transportlösungen für den Baustoffsektor entwickeln. Insgesamt sind vier Workshops (jeweils zwei in den Jahren 2017 und 2018) geplant. Eine Abschlusspublikation wird die Ergebnisse und Erkenntnisse dieser Initiative zusammenfassen.