Die großen Hochwasserereignisse an der Donau der letzten Jahre zeigten den teilweise schlechten Zustand des Marchfeldschutzdammes sowie der zugehörigen Rückstaudämme. viadonau führt daher Sanierungen der Dämme und Anpassungen an den Stand der Technik durch, um die weitere zuverlässige Schutzfunktion zu gewährleisten.

Auch während der Sanierungsarbeiten an den Dämmen ist stets Hochwassersicherheit für das Hinterland gegeben. Ein eigener Baustellen-Hochwasseralarmplan stellt sicher, dass baulich unvermeidbare Schwächungen des Damms (z. B. bei Errichtung von Leitungsquerungen) im Falle von drohendem Hochwasser binnen kürzester Zeit wieder geschlossen werden können.

Bauweise

Mittels einer Dammdichtwand gelingt es in Zukunft, die Durchsickerung des Dammes zu verhindern. Die sogenannte Deckschichtentspannung schützt vor einem Dammbruch durch die Auftriebskraft des Grundwassers. Damit können die Dämme einem etwaigen Hochwasser zuverlässig standhalten. Trotzdem kann das Grundwasser so wie bisher in den Auwald und die Feuchtgebiete strömen. Zusätzlich werden Dammverteidigungswege geschaffen, damit die Einsatzkräfte im Hochwasserfall den Damm gut erreichen können.

Diese Bauweise wurde bei der Sanierung des Hochwasserschutzdammes (HWS) March schon erfolgreich umgesetzt und soll auch im Projekt "Sanierung Hochwasserschutz Donau - Marchfeldschutzdamm, Hainburg, Wolfsthaler Damm" angewendet werden.

Begleitmaßnahmen zur Schonung der Umwelt

Im Rahmen der Baumaßnahmen ist die Erhaltung wertvoller Lebensräume eine wichtige Aufgabe. Die Bauzeitpläne der einzelnen Abschnitte werden daher unter Rücksichtnahme auf die seltenen Amphibien, Reptilien und Vögel der Region erstellt. Die Errichtung von Schutzzäunen an den Baustellen ermöglicht es, beispielsweise Frösche und Kröten vor den laufenden Bauarbeiten zu schützen. 

HWS March

  • Gesamtlänge der Hochwasserschutzanlagen ("Sanierungslänge"): ca. 80 km
  • Bauzeit: 2006 bis 2013 (Restarbeiten bis 2020, Monitoring bis 2034)
  • Baukosten: 125 Mio. Euro
  • Bewegte Erdmassen: 6,5 Mio. Tonnen
  • Finanzierung: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT, seit 2020 BMK - Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie), Land Niederösterreich und die Verbandsgemeinden
  • Geschützte BürgerInnen: 18.000 (in zehn Gemeinden)
  • Gebiet: entlang der March und unteren Thaya
  • Höhe: Höhe eines Jahrhunderthochwassers mit einer zusätzlichen Sicherheitshöhe von mindestens 70 cm

HWS Donau

  • Teilprojekte: Marchfeldschutzdamm, Hainburg, Wolfsthaler Damm
  • Gesamtlänge der Hochwasserschutzanlagen ("Sanierungslänge"): ca. 67 km
  • geplante Bauzeit: 2017 bis 2020 (Restarbeiten bis 2023)
  • geschätzte Projektgesamtkosten: 110 Mio. Euro
  • Kosten für Einsatz und Aufräumarbeiten während des Hochwasserereignisses 1,2 Mio. Euro (brutto)
  • Kosten für Beseitigung der Schäden durch Sofortmaßnahmen und Prioritätenreihung 850.000 Euro (brutto)
  • Finanzierung: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), Länder Niederösterreich und Wien
  • Geschützte BürgerInnen: rund 30.000 (in zwölf Gemeinden)