Klima- und umweltfreundliche Energieversorgung entlang der Wasserstraße
Die Binnenschifffahrt auf der internationalen Wasserstraße Donau ist von wesentlicher wirtschaftlicher Bedeutung. Durch ein zeitgemäßes Energiemanagement wird die Umweltbilanz der Binnenschifffahrt zukünftig weiter optimiert. Hierfür liefert der Ausbau von Landstromanlagen für stillliegende Güter- und Personenschiffe an Länden in Österreich einen wichtigen Beitrag.
Landseitige Stromversorgung – wirtschaftlich und nachhaltig
An Landstromanlagen für stillliegende Großschiffe erfolgt die Stromversorgung aus leistungsstarken und eigens errichteten Energieterminals. Dadurch kann während der Anlegezeit der schiffseigene Dieselgenerator zur Versorgung der Schiffsinfrastruktur abgestellt werden. Schadstoff-, Lärm- und CO2-Emissionen, der Treibstoffverbrauch und der Verschleiß von Dieselgeneratoren werden dadurch vermieden bzw. reduziert. Dies ist insbesondere bei der Kreuzfahrtschifffahrt an den Anlege-Hot-Spots in Engelhartszell, Linz, Wachau und Wien von hoher Relevanz. Ebenso sind und werden Landstromanlagen für den mehrmonatigen Winterstand in einigen Häfen errichtet.
Landstromanlagen für die Güter- und Kreuzfahrtschifffahrt
Aufgrund des unterschiedlichen Energiebedarfes von Güter- und Kreuzfahrtschiffen werden die Landstromanlagen jeweils angepasst. Kommen zum Beispiel Güterschiffe für die Versorgung ihrer Bordelektronik noch mit bis zu 63 Ampere Stromstärke und CEE-Steckverbindungen aus, so benötigen moderne Kreuzfahrtschiffe für ihren erheblich höheren Energiebedarf (z.B. für Klimaanlage, Unterhaltungselektronik, Bordrestaurant, Wäscherei) bereits mehrere Hundert Ampere Stromstärke, welche durch ein Power-Lock-System zur Verfügung gestellt wird.
Umsetzungsstrategien für die Güter- und Kabinenschifffahrt
viadonau widmet sich der Umsetzung der Landstromversorgung für stillliegende Güterschiffe an definierten öffentlichen Länden. In Verbindung mit zusätzlichen baulichen Aufwertungsprojekten, bei denen sicherere Anlege- und Zugangskonstruktionen wie Dalben und Brücken installiert werden, werden gleichzeitig auch entsprechende Landstromanlagen umgesetzt. Erste Anlagen sind hierzu bereits in Linz und Wildungsmauer in Betrieb genommen worden. Weitere Projekte sind in Wien, Aschach und Krems an der Donau in Planung. Die Maßnahmen werden durch das EU-Projekt „FAIRway works! in the Rhine-Danube Corridor“ bzw. „FAIRway Danube 2“ im Rahmen der Connecting Europe Facility der Europäischen Union kofinanziert.
Landstromanlagen für die Kreuzfahrtschifffahrt werden an privaten und gewerblich genutzten Länden, die für das Ein- und Ausschiffen von Passagieren ausgelegt sind, umgesetzt. Die Umsetzung erfolgt durch die definierten Landstrombetreiber (Energieversorgungsunternehmen) in den Bundesländern Ober- und Niederösterreich sowie Wien. Abstimmungen mit den dafür verantwortlichen Akteuren (Netzbetreiber, Stromversorger, Ländenbetreiber und Vertreter der Bundesländer) erfolgen im Rahmen von Arbeitsgruppensitzungen. Diese werden durch viadonau koordiniert. Auf diese Weise können alle Beteiligten vom Erfahrungs- und Know-how-Austausch profitieren. Durch Einbindung bayerischer Akteure sollen grenzüberschreitende Aspekte beachtet werden. Die Maßnahmen in Ober- und Niederösterreich werden durch das bereits genehmigte EU-Projekt „Electrified Danube“ umgesetzt. Für die Maßnahmen in Wien wurden im Juni 2023 EU-Fördermittel zugesagt. Deren Ko-finanzierung erfolgt im Rahmen der Connecting Europe Facility der Europäischen Union.