Landseitige Stromversorgung für Binnenschiffe – umweltverträglich und wirtschaftlich  

Durch das Angebot an landseitiger Stromversorgung für stillliegende Güter- und Kabinenschiffe an Länden wird ein wichtiger Beitrag zur Umweltverträglichkeit der Binnenschifffahrt geleistet. Duch das Anstecken an die Energieterminals der Landstromanlagen an der österreichischen Donau können stillliegende Großschiffe ihre Elektronik unter Außerbetriebnahme ihres dieselbetriebenen Bordgenerators mit Energie versorgen. Dadurch können Schadstoff-, CO2- und  Lärmemissionen, während ihrer Anlegezeit vermieden werden. Somit ist insbesondere in Siedlungs- und Naturschutzgebieten die Nutzung von Landstromanlagen von hohem Wert. Gleichzeitig kann dadurch während der Liegezeit der Treibstoffverbrauch und der Verschleiß der Dieselgeneratoren vermieden bzw. reduziert werden. 

Technische Ausführungen

Aufgrund ihrer unterschiedlichen Größe und Ausstattung benötigen Güter- und Kreuzfahrtschiffe unterschiedliche technische Anforderungen hinsichtlich Landstromversorgung. Beide Schiffsgattungen erfordern eine 400 Volt-Starkstromspannung. Während Güterschiffe aufgrund ihres erheblichen niedrigeren Energiebedarfs mit einer Stromstärke von bis zu 63 Ampere auskommen, benötigen moderne Kreuzfahrtschiffe oftmals Stromstärken von mehreren Hundert Ampere. Diese unterschiedlichen Voraussetzungen bedingen auch unterschiedliche technische Ausführungen von Landstromanlagen und Steckverbindungen.    

Landstrom für die Güterschifffahrt

Während in den österreichischen Häfen Landstromanlagen für die Güterschifffahrt bereits vorhanden waren, treibt die viadonau seit einigen Jahren den Ausbau von Landstromanlagen an öffentlichen Liegestellen entlang der Donau voran. Energieterminals sollen jeweils mehrere CEE-Stecker für Stromstärken von 16 A, 32 A und 63 A bereitstellen. In Betrieb sind solche Terminals bereits an drei Liegestellen in Linz, Wien und Wildungsmauer. In der aktuell laufenden Pilotphase wird der Strom kostenlos abgegeben. Bis 2027 sollen Terminals an weiteren sechs Liegestellen in Oberösterreich, Niederösterreich und Wien umgesetzt werden. Die Maßnahmen werden durch das EU-Projekt „FAIRway works! In the Rhine-Danube Corridor“ bzw. „FAIRway Danube 2“ im Rahmen der Connecting Europe Facility (CEF) der EU kofinanziert.

Landstrom für die Kreuzfahrtschifffahrt

Kreuzfahrtschiffe legen im Regelfall nicht an öffentlichen Liegestellen, sondern an Privatländen an, welche auf das Ein- und Ausschiffen von Fahrgästen ausgelegt sind. Hier werden die Landstromanlagen durch die zuständigen Energieversorgungsunternehmen der Bundesländer Oberösterreich, Niederösterreich und Wien unter Einbindung des Ministeriums, der jeweiligen Netz-, Hafen- und Ländenbetreiber, Bundesländer, Gemeinden und weiteren Akteuren, realisiert. viadonau übernimmt hierbei eine koordinierende Rolle. Leistungsstarke Powerlock-Systeme für Stromstärken von mehreren Hundert Ampere wurden bereits in Engelhartszell, Linz, Melk und Krems an der Donau umgesetzt. Darüber hinaus bietet der Hafen Linz Landstromversorgung für Kreuzfahrtschiffe an, welche sich dort außerhalb der Tourismussaison im Winterstand befinden.