Die Binnenschifffahrt ist bekannt dafür zu einem großen Teil Massengüter für die Industrie kostengünstig und umweltfreundlich zu befördern. Da der europäische Verkehrssektor mit allen dazugehörigen Verkehrsträgern immer noch hauptsächlich vom Erdöl bzw. von Erdölprodukten dominiert wird, machen Treibstoffe aktuell rund 15% des gesamten Transportaufkommens auf der österreichischen Donau aus. Der Transport zum Beispiel von Benzin und Diesel wird zu einem großen Teil mit dem Binnenschiff abgewickelt. Im Jahr 2021 wurden laut Statistik Austria allein am österreichischen Donauabschnitt mehr als 1,2 Millionen Tonnen transportiert.

Mit der aktuell voranschreitenden Energiewende und dem steigenden Umweltbewusstsein, das auch politisch vorangetrieben wird, kommen immer mehr neue nachhaltige Treibstoffe für den Verkehrssektor – auch abseits elektrischer Antriebe - auf den Markt. Viele dieser Produkte wie Biodiesel oder Bioethanol, aber auch Hydriertes Pflanzenöl sind ebenfalls Flüssiggüter und haben teilweise eine ähnliche Beschaffenheit wie ihre fossilen Vorgänger.

Diese Produkte sollen langfristig nicht nur die Verwendung von fossilen Treibstoffen substituieren, sondern können dabei ebenso umweltfreundlich und effizient mit dem Binnenschiff transportiert werden. Neben der Schifffahrt selbst müssen weitere Verkehrsträger, die nicht elektrifiziert werden können, wie der Schwerlastverkehr auf der Straße und Flugzeuge, mit alternativen Kraftstoffen versorgt werden. Daraus ergeben sich vielversprechende Möglichkeiten für einen Transport mit dem Binnenschiff.

Ob Sustainable Aviation Fuels, Hydriertes Pflanzenöl, Biokraftstoffe oder synthetische Kraftstoffe – auch die Treibstoffe der Zukunft müssen ressourcenschonend zu den Endverbrauchern gelangen. Die besonders großen Mengen, der effiziente und sichere Transport sowie die Tatsache, dass viele Unternehmen der (petro)chemischen Industrie bereits an der Donau angesiedelt sind, machen die Binnenschifffahrt zum idealen Verkehrsträger für nachhaltige Kraftstoffe.

Im Rahmen dieses Projekts werden gezielte Stakeholder-Workshops organisiert, die die relevanten Sektoren mit den Binnenschifffahrtsexpertinnen und -experten zusammenführen, um bereits jetzt die Weichen für einen effizienten und ressourcenschonenden Transport dieser Produkte auf der Donau zu stellen und konkrete Transporte zu initiieren.