Die Donau als wirtschaftliche Entwicklungsachse

Als Transportachse verbindet die Donau wichtige Beschaffungs-, Produktions- und Absatzmärkte von gesamteuropäischer Bedeutung. Durch die schrittweise Integration von Donauanrainerstaaten in die Europäische Union sind dynamische Wirtschaftsräume und Handelsverflechtungen entlang der Wasserstraße entstanden. Mit dem erfolgten EU-Beitritt der Slowakei und Ungarns im Jahr 2004, Bulgariens und Rumäniens im Jahr 2007 und Kroatiens im Jahr 2013 begann eine neue Phase für die wirtschaftliche Entwicklung im Donauraum. Serbien erlangte im März 2012 den Status eines Beitrittskandidaten.

Mit rund 90 Mio. Einwohnern ist der Donauraum schon allein durch seine Größe von besonderem wirtschaftlichem Interesse. Die in der Region vorherrschende wirtschaftliche und politische Heterogenität ist mit einer Entwicklungsdynamik verbunden, die in Europa ihresgleichen sucht. Die Hauptstädte der Donauländer bilden die Zentren dieser Wirtschaftsentwicklung. Doch auch andere städtische Ballungsräume spielen vor allem als Konsum- und Absatzmärkte eine immer wichtigere Rolle. Die Wasserstraße Donau kann hier als Verkehrsträger einen wichtigen Beitrag zur Versorgung dieser Zentren mit Rohstoffen, Halb- und Fertigprodukten sowie bei der Entsorgung von Altstoffen und Abfällen spielen.

Die Donau ist jedoch vor allem auch ein wichtiger Verkehrsträger für die im Donaukorridorangesiedelten Industriestandorte.

  • Massenleistungsfähigkeit
  • die Nähe zu Rohstoffmärkten,
  • große freie Transportkapazitäten und
  • niedrige Transportkosten

machen die Binnenschifffahrt zu einem logischen Partner der rohstoffintensiven Industrie. Zahlreiche Produktionsstätten der Stahl-, Papier-, Mineralöl- und chemischen Industrie sowie auch der Maschinenbau- und Automobilindustrie befinden sich im Einzugsbereich der Donau. In zunehmendem Maße werden nicht nur traditionelle Massengüter, sondern auch Projektladungen und höherwertige Stückgüter auf der Donau transportiert. Aufgrund seiner fruchtbaren Böden ist der Donauraum eine wichtige Region für den Anbau von landwirtschaftlichen Rohstoffen. Diese dienen nicht nur zur Versorgung donaunaher Ballungszentren, sondern werden auch entlang der Logistikachse Donau transportiert und weiterverarbeitet. Die Donauhäfen und -länden nehmen hier als Standorte für Lagerung und Verarbeitung sowie als Gütersammel- und Güterverteilzentren eine besondere Rolle ein. Ein nicht unerheblicher Anteil von landwirtschaftlichen Gütern wird über die Rhein-Main-Donauachse und die entsprechenden Seehäfen (Nordsee, Schwarzes Meer) nach Übersee exportiert.