Die Donauschifffahrt zeichnet sich durch hohe Ladekapazitäten, niedrige Transportkosten und Umweltfreundlichkeit aus, was sie zum idealen Transportmittel für Schwer- und Übermaßgüter macht. Für Spezialtransporte von hochwertigen Produkten wie beispielsweise Behältern, Anlagen und Teilen für die Energiewirtschaft ist die Wasserstraße oftmals erste Wahl und nicht nur eine weitere Alternative.

Aus gesamtwirtschaftlicher und umweltpolitischer Sicht ergeben sich durch den Einsatz des Binnenschiffs Möglichkeiten, den Ausstoß von klimaschädlichen Emissionen wie beispielsweise CO2 zu reduzieren. Zusätzlich wird durch die Verlagerung auf das Binnenschiff die Straßeninfrastruktur signifikant entlastet und dadurch die Verkehrssicherheit auf der Straße erhöht.

Vorteil von High & Heavy - Transporten auf der Donau

Schwer- und Übermaßgüter können, aufgrund der großen Abmessungen und hohen Gewichte dieser Teile, die Vorteile der Donauschifffahrt optimal nutzen.

  • Binnenschiffe bieten enorme Ladekapazitäten mit Laderäumen von bis zu 100m Länge und 10m Breite

  • Die Schleusen auf der Donau arbeiten auch in der Nacht und am Wochenende, daher ergeben sich keine zeitlichen Einschränkungen für Transporte

  • Für die Benutzung der Infrastruktur müssen keine Abgaben gezahlt werden, der Umschlag in Häfen ist allerdings kostenpflichtig

  • Die verhältnismäßig großen Brückendurchfahrtshöhen bieten ein sehr großzügiges Lichtraumprofil

  • High & Heavy-Transporte mit dem Binnenschiff fahren meist als Regelladung und brauchen - im Gegensatz zu Sondertransporten auf der Straße - keine Genehmigung und keine Begleitung

  • Ein Transport mit dem Binnenschiff bietet im Vergleich zum LKW zahlreiche ökologische Vorteile. Die Emissionswerte pro Tonne sind vergleichsweise niedrig

  • Trockengüterschiffe sind für Schwer- und Übermaßgüter, aber auch für viele weitere Produkte multifunktional einsetzbar, so können Leerfahrten vermieden werden.

Parameter für einen High & Heavy- Transport mit dem Binnenschiff

Nachfolgend werden die wichtigsten Kenngrößen für die Transportplanung mit dem Binnenschiff über die Donau zusammengefasst. Sie bestimmen in der Regel über den Einsatz des richtigen Schiffstyps, die maximale Zuladung und die maximal mögliche Fixpunkthöhe bei der Durchfahrt unter Brücken:

Bei einem Binnenschiffstransport von High & Heavy-Produkten, der keinen Sondertransport darstellt (d.h. die gesamte Ladung findet im Schiffsraum Platz), muss bei der Transportabwicklung in erster Linie die aktuelle Fahrwassertiefe beachtet werden. In der Regel stellen aber typische High & Heavy-Güter wie z.B. Baumaschinen, Generatoren etc. für die Schifffahrt keine gewichtskritische Ladung dar. Es werden also vergleichsweise niedrige Abladetiefen erreicht.

Bei übergroßen Transporten, die mit einer entsprechenden Höhe aus dem Schiffsraum herausragen, muss vornehmlich auf die Brückendurchfahrtshöhen an kritischen Stellen geachtet werden. In manchen Fällen werden Binnenschiffe mit übergroßen Transportgütern ballastiert, wobei durch das Laden von Ballastwasser in Ballasttanks oder durch das Laden von festem Ballast die Abladetiefe erhöht wird, um die Fixpunkthöhe zu reduzieren und Brücken mit ausreichend Abstand unterfahren zu können.

Die Wasserstraße Donau steht grundsätzlich rund um die Uhr zur Verfügung. Die Schleusen entlang der Donau arbeiten 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche. Es gibt im Gegensatz zum Straßengüterverkehr keine Wochenend- oder Nachtfahrverbote.

Behördliche Sperren können bei wetterbedingten Extremsituationen, nämlich Hochwasser und starker Eisbildung, auferlegt werden. Die jährlichen Auswertungen können Sie im Jahresbericht der Donauschifffahrt in Österreich nachlesen. Aktuelle Sperren und Hinweise auf der österreichischen Donau finden Sie im DoRIS Portal.

Häfen für den High & Heavy - Umschlag

Da Quelle und Ziel des Transports sowie die Standorte von Zwischenlager und Endmontage in vielen Fällen nicht an der Wasserstraße liegen, ist bei einem Transport von Schwer- und Übermaßgütern mit dem Binnenschiff in der Regel ein Umschlag notwendig.

Die möglichen Umschlagsarten auf das Binnenschiff kann man folgendermaßen unterscheiden:

  • Horizontaler Umschlag - Roll on/Roll off (RoRo)
  • Vertikaler Umschlag  - Lift on/Lift off (LoLo)

Horizontaler Umschlag

Vertikaler Umschlag

Ein Schwergutumschlag erfordert spezielle Hafeninfrastruktur und -suprastruktur wie beispielsweise befestigte Flächen, die hohe Bodendrucke für mobile Umschlagsanlagen aufnehmen können, Schwerlastkräne oder Rampen für die Verladung rollender Güter. Im besten Falle ist dieses Equipment stationär verfügbar.

Entlang der Donau gibt es zahlreiche Häfen und Terminals bei denen verschiedene Varianten des Schwergutumschlags durchgeführt werden können. Eine aktuelle Liste mit Umschlagsmöglichkeiten ab 35 to finden Sie hier.

Detaillierte Informationen zu allen Häfen sind in der Plattform Danube Ports enthalten.

Binnenschiffe für den Transport von High & Heavy

Trockengüterschiffe werden für die Beförderung verschiedenster Güter eingesetzt, darunter etwa Stahlzylinder (Coils), Agrarische Schüttgüter sowie Erze und Metallwaren. Diese Schiffe eignen sich selbstverständlich auch für den Transport von großen, langen und sperrigen Stückgütern. Aufgrund dieser universellen Einsatzmöglichkeit, lässt sich die Zahl der Leerfahrten auf ein niedriges Maß reduzieren. Innerhalb der einzelnen Schiffsklassen können die Abmessungen von Schiff zu Schiff variieren. Nachfolgend finden Sie ein paar Fallbeispiele für auf der Donau verkehrende Trockengüterschiffe.

 

Spezialschiffe

Roll-on/Roll-off Schiffe

Roll-on/Roll-off Umschlag bedeutet, dass die transportierten Objekte (ohne Kran) entweder auf den eigenen Rädern oder auf Trailer/Tieflader geladen und über hafen- und/oder schiffeigene Rampen verladen werden. Zu den wichtigsten auf diese Weise transportierten Güter zählen beispielsweise Baumaschinen und landwirtschaftliche Maschinen, Autokräne sowie weitere Schwer- und Übermaßgüter.

Bei Roll-on/Roll-off Schiffen handelt es sich oftmals um Spezialschiffe mit einem Deck, wodurch sich eine große, durchgängige Abstellfläche für rollende Güter ergibt. Trockengutschiffe können mit Rampen und fallweise mit Gestellen für mehrere Ladedecks ausgerüstet sein und dadurch im Roll-on/Roll-off Verkehr auch für den Transport von PKW verwendet werden.

 

Spezialschiffe mit verstärktem Ladeboden

Für den Transport von besonders schweren Stückgütern, wie z.B. Transformatoren, können Bargen mit verstärktem Boden eingesetzt werden, die hohe Drucklasten pro m2 aufnehmen können. Der abgebildete Schubleichter ist für den Transport von Containern optimiert (Mit einer Innenbreite von 10,05m können 4 nebeneinander-stehende ISO- Container transportiert werden) und verfügt zusätzlich über einen verstärkten Ladeboden für schwere Stückgüter.

Schifffahrtsunternehmen für High & Heavy-Transporte

Im Gegensatz zu traditionellen Ladungen aus dem Rohstoffbereich stellen Stückgüter hochwertige und oftmals einzigartige Produkte dar. Deshalb sind die Logistikanforderungen bei diesen Gütern sehr hoch und Transportverzögerungen oder gar ein Schaden am Transportgut beim Umschlag unbedingt zu verhindern.

Nicht jedes Schifffahrtsunternehmen übernimmt den Transport solcher Produkte. Eine Auflistung von Reedereien und Befrachtern, die den Transport von Schwer- und Übermaßgütern mit dem Binnenschiff und teilweise Zusatzdienstleistungen in diesem Bereich anbieten, finden Sie hier.

Darüber hinaus sind im Portal der Blue Pages alle auf der Donau agierenden Schifffahrtsunternehmen abgebildet.