Brücken können eine Wasserstraße, eine Hafeneinfahrt oder ein Flusskraftwerk und damit eine Schleusenanlage überspannen. Auf frei fließenden, d. h. ungestauten Flussabschnitten können die Wasserstände stark schwanken, was bei hohen Wasserständen die Durchfahrtsmöglichkeiten unter Brücken beeinflusst.
Abhängig vom Abstand der einzelnen Brückenpfeiler zueinander kann es unter einer Brücke eine oder mehrere – in den meisten Fällen jedoch zwei – Durchfahrtsöffnungen geben. Sind unter einer Brücke zwei Durchfahrtsöffnungen für den Schiffsverkehr bestimmt, wird in der Regel jeweils eine Öffnung für die Berg- und eine für die Talfahrt genutzt.
Die Möglichkeit der Durchfahrt unter einer Brücke hängt vor allem von der Brückendurchfahrtshöhe über dem Wasserspiegel und der Fixpunkthöhe des Schiffes ab. Die Fixpunkthöhe bezeichnet den senkrechten Abstand zwischen der Wasserlinie und dem höchsten unbeweglichen Punkt eines Schiffes, nachdem bewegliche Teile wie beispielsweise Masten, Radar oder Steuerhaus umgeklappt oder abgesenkt wurden. Die Fixpunkthöhe eines Schiffes kann durch Ballastierung des Schiffes verringert werden. Dies ist durch Laden von Ballastwasser in Ballasttanks oder durch Laden von festem Ballast möglich.
Donaubrücken
Die internationale Wasserstraße Donau überspannen von Kelheim in Süddeutschland bis Sulina an der rumänischen Schwarzmeerküste auf einer Strecke von 2.414,72 Kilometer ohne Borcea-Seitenarm insgesamt 135 Brücken.
An der oberen Donau (Kelheim–Gönyü) quert im Schnitt alle sieben Kilometer eine Brücke den Strom, an der mittleren Donau (Gönyü–Turnu-Severin) sind es durchschnittlich 25 Kilometer und an der unteren Donau (Turnu-Severin–Sulina) nur noch 133 Kilometer.
Abschnitt | Länge des | Anzahl | Brückendichte |
Obere Donau | 624 km | 94 | 6,6 km |
Mittlere Donau | 860 km | 34 | 25,3 km |
Untere Donau | 931 km | 7 | 133 km |
Wasserstraße Donau | 2.415 km | 135 | 17,9 km |
Die von viadonau herausgegebene Liste der Donaubrücken enthält in tabellarischer Form die für die Schifffahrt relevanten Kenngrößen der Brücken entlang der Donau. Dazu zählen etwa Positionierung (Strom-km), lichte Höhe bei Höchstem Schifffahrtswasserstand (HSW), Durchfahrtsbreite bei Regulierungsniederwasserstand (RNW), Bezugspegelstände, Anzahl der Durchfahrtsöffnungen und erlaubte Durchfahrtsrichtung.