viadonau, Wirtschaft, Donaulogistik

Am 8. Juli beschloss die Europäische Union im Rahmen des EU-Förderprogramms der Connecting Europe Facility (CEF) Investitionen in Höhe von 6,7 Milliarden Euro für 195 Verkehrsprojekte. Damit soll das Wirtschaftswachstum aller EU-Mitgliedsstaaten stimuliert und bis 2030 mehr als 100.000 Jobs geschaffen werden. Fast 85 Prozent der finanziellen Unterstützung gehen an die Länder in Mittel- und Osteuropa, um infrastrukturelle Unterschiede in der gesamten Union nachhaltig zu verringern. Allein die Investitionen in wasserseitige Infrastruktur und Häfen beläuft sich auf rund 200 Millionen Euro bis 2020 und können auch an der Wasserstraße Donau einen wichtigen Entwicklungsschub einleiten.

Die Entscheidung der Europäischen Union bedeutet nicht nur einen wichtigen finanziellen Beitrag. Sie ist auch ein starkes Signal für die Donauschifffahrt wie in ganz Europa. So rechnet auch viadonau mit mehr Investitionen sowohl in die Verkehrsinfrastruktur an der Donau als auch in Weiterentwicklung und Implementierung intelligenter elektronischer Verkehrssysteme, oder genauer: die erfolgreichen River Information Services (RIS).

Entwicklungsschub für die Infrastruktur
viadonau hat sich zum Ziel gesetzt, Infrastrukturengpässe an der Donau effektiv und langfristig zu beseitigen und eine angemessene Balance zwischen den Anforderungen der Wasserstraße und des Ökosystems Donau zu schaffen. Exakte und umfassende Kenntnisse über Seichtstellen zur optimalen Nutzung der Fahrrinne und etwa proaktive Instandhaltungsmaßnahmen stehen im Zentrum einer nachhaltigen Verbesserung der Nutzungsbedingungen an der Donau. Daher ist die gezielte Förderung durch die Europäische Union gerade auch für Infrastrukturprojekte, wie die Instandsetzung der Schleuse Gabčíkovo bis 2020 und etwa die Entwicklung der multimodalen Plattform in Galati, dem Projekt SWIM, welches das Wasserstraßenmanagement in Rumänien verbessern wird, von enormer Bedeutung. Die Machbarkeitsstudie zur Sanierung der Schleuse Gabčíkovo wurde im Rahmen des von viadonau koordinierten Projekts FAIRway Danube (2015 - 2020) entwickelt.

RIS
Die Entwicklung und Implementierung der River Information Services in Österreich ist eine Erfolgsgeschichte, die im Jahr 1999 ihren Anfang nahm. Seither wurden die RIS-Dienste in zahlreichen europäischen Ländern eingeführt. Damit diese wichtigen digitalen Informationstools - auch grenzübergreifend - stets exakte und zuverlässige Daten zum aktuellen Zustand der Wasserstraße liefern können, werden die Services fortlaufend weiterentwickelt und verbessert. Dafür engagierte sich viadonau seit dem Start von RIS in Österreich intensiv in zahlreichen Projekten, wie jüngst CoRISMa (2013 - 2015), dem Vorläuferprojekt von RIS COMEX - eine von Österreich koordinierte Initiative, die den Weg zur nächsten Generation der River Information Services ebnen wird.

Bedeutung für Nutzerinnen und Nutzer
Die Bedürfnisse und Wünsche der Stakeholder haben stets höchste Priorität. Lange Wartezeiten an den Schleusen und daraus folgende vermeidbare Verspätungen gefährden die Zuverlässigkeit der Wasserstraße und können so empfindliche Kostensteigerungen im wassergestützten Transport verursachen. Rehabilitierung der Schleusen, weniger Engpässe, beständiger Verkehrsfluss auf der Wasserstraße und ein insgesamt verlässlicherer Verkehrsträger schaffen für alle Nutzerinnen und Nutzer lohnende Perspektiven an der Donau.