Wasserstraße, viadonau

Nach mehr als sechs Jahren wurde das umfangreiche RIS COMEX-Projekt Ende Juni 2022 erfolgreich abgeschlossen. Am 29. September 2022 fand in Berlin die vom deutschen Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) ausgerichtete Abschlussveranstaltung statt, wo die beachtlichen Ergebnisse dieses wichtigen Projekts stolz präsentiert und demonstriert wurden.

Final Event in Berlin

Beim Final Event in Berlin demonstrierte viadonau-Expertin Katrin Steindl-Haselbauer live das neue Meldesystem CEERIS, Foto: © Dirk Michael Deckbar

Mario Kaufmann präsentiert Projektergebnisse

Projektkoordinator Mario Kaufmann (viadonau) führte in das internationale Erfolgsprojekt ein, Foto: © Dirk Michael Deckbar

Michael Behrendt, Leiter der Abteilung WS12 Technik der Wasserstraßeninfrastruktur des BMDVs, begrüßte die Teilnehmer:innen und eröffnete die Veranstaltung, gefolgt von inspirierenden Plenarvorträgen von Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär, und Kristijan Lezaic, Referat Häfen und Binnenschifffahrt der GD MOVE. Mario Kaufmann, RIS COMEX Projektkoordinator, und Ivo ten Broeke, Leiter des Projektmanagementteams, gaben anschließend eine Einführung in das Projekt und die erzielten Ergebnisse und bereiteten so den Rahmen für die Demonstration der wichtigsten Projektergebnisse, der beiden Systeme EuRIS und CEERIS.

Thomas Zwicklhuber, viadonau, und Jan Gillissen, De Vlaamse Waterweg, demonstrierten das EuRIS-System, das aktuelle fahrwasser-, infrastruktur-, verkehrs- und transportbezogene Informationsdienste einschließlich Routen- und Reiseplanung, Schiffspositionen sowie die Berechnung der voraussichtlichen Ankunftszeiten für autorisierte Nutzer:innen bereitstellt und zugleich als zentrale Anlaufstelle für Nutzer:innen dient. EuRIS deckt die wichtigsten Wasserstraßen von 13 europäischen Ländern ab: Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Kroatien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Rumänien, Serbien, Slowakei, Tschechische Republik und Ungarn. Schiffsführer:innen und andere Nutzer:innen können jederzeit Echtzeitinformationen abrufen und sich einen Überblick über die aktuelle Verkehrssituation auf ihrer Fahrtroute, Wartezeiten, Zwischenfälle oder Störungen, die sich auf die Reisezeit auswirken, verschaffen. Sie können auch Informationen mit anderen teilen, zum Beispiel ihre aktuelle Position oder ihre voraussichtliche Ankunftszeit. Dies wird in einer geschützten Umgebung angeboten, so dass die Privatsphäre aller Nutzer:innen gewährleistet ist. Darüber hinaus soll die Partnerschaft der beteiligten Länder fortgesetzt werden, um die Plattform in den kommenden Jahren eng orientiert an den Bedürfnissen und Anforderungen der Nutzer:innen weiterzuentwickeln.

Katrin Steindl-Haselbauer, viadonau, gab, unterstützt von Vedran Bolfek, RGO, eine Live-Demonstration des gemeinsamen elektronischen Meldesystems CEERIS, das einmalige Meldungen mit einmaliger Dateneingabe für alle IWT-bezogenen Meldeanforderungen in acht Ländern ermöglichen soll (Bulgarien, Kroatien, Österreich, Rumänien, Serbien, Slowakei, Tschechische Republik und Ungarn). CEERIS wird damit wesentlich zur Verringerung der administrativen Hürden und des Meldeaufwands in der Binnenschifffahrt beitragen. 
Ein weiterer Ausbau von CEERIS sowie eine vollständige Integration mit anderen Systemen sind vorgesehen, um noch mehr Vorteile für Nutzer:innen, Meldepflichtige (Schiffsführer, Flottenmanager) und entsprechende nationale Empfangsbehörden zu erzielen.

Nik Delmeire, Koordinator der Europäischen Binnenschifffahrtsplattform, reflektierte über die vorgestellten und demonstrierten Ergebnisse und betonte die Notwendigkeit, eine enge Koordination und Kooperation zwischen bestehenden und kommenden wichtigen Initiativen im Bereich der Binnenschifffahrt und darüber hinaus zu etablieren und intensivieren.

Die Vertreter:innen sämtlicher Partnerorganisationen und -länder sind sich einig: Nicht zuletzt durch diese großen Erfolge mit starker Langzeitperspektive steht RIS COMEX für eine exzellente grenzübergreifende Zusammenarbeit, die es über das Projektende hinaus weiterzuführen gilt.