In der Rolle als Infrastrukturbetreiber strebt viadonau an, durch gezielte Maßnahmen die Wettbewerbsfähigkeit der Donauschifffahrt zu steigern und damit den Wirtschaftsstandort Österreich zu stärken. Gemeinsam mit nationalen und internationalen Partnern arbeitet viadonau an der stärkeren Nutzung und Modernisierung der Donauschifffahrt und versteht sich dabei als starker Partner der österreichischen Wirtschaft.
Die thematische Schwerpunktsetzung in diesem Projekt auf High & Heavy-Transporte (H&H) erfolgte auf Grundlage einer regelmäßigen Marktbeobachtung und natürlich stets in enger Abstimmung mit Vertretern aus dem Donaulogistiksektor. Im Laufe der Jahre hat sich diese Gütergruppe als vielversprechendes Segment für die Donauschifffahrt herauskristallisiert. Denn im Vergleich zu Straßentransporten bieten High & Heavy-Transporte mit dem Binnenschiff zahlreiche Vorteile. Aufgrund der großen Laderäume und der hohen Tragfähigkeit stellen Güter wie Transformatoren, Baumaschinen und Kräne, große Behälter und anderen Anlagenteile in den meisten Fällen auf der Donau eine Regelladung dar. Eine Verlagerung dieser Verkehre auf die umweltfreundliche Wasserstraße würde in vielen Fällen nicht nur die jeweilige Lastfahrt, sondern auch die notwendige Begleitung und in manchen Fällen auch die Leerfahrt des Spezialequipments zurück einsparen.
Dieses Projekt hat deshalb zum Ziel aktuelle Erfolgskriterien und -hemmnisse für High & Heavy-Transporte mit dem Binnenschiff zu analysieren und darauf aufbauend, gemeinsam mit Experten aus der Branche notwendige Maßnahmen für eine Verlagerung auf das Binnenschiff zu definieren.
Auf Basis der gesammelten Erkenntnisse (auch aus vorhergehenden Projekten in diesem Bereich) werden vielfältige Maßnahmenvorschläge erarbeitet, die auf nationaler oder internationaler Ebene den Transport dieser Gütergruppe mit dem Binnenschiff stärken sollen. Darüberhinausgehend wird in diesem Projekt die Abstimmung mit anderen Behörden auf nationaler Ebene gesucht, die erarbeiteten Maßnahmen mit deren Strategien in Einklang gebracht und dann ein gemeinsamer Maßnahmenkatalog erstellt, um so zu einer Entlastung und Ökologisierung des Gesamtverkehrssystems beizutragen.
Im Rahmen einer internationalen Veranstaltung wird dieser Maßnahmenkatalog den Vertretern des Transportsektors und der Industrie vorgestellt und mit allen relevanten Akteuren diskutiert. Das Ergebnis des Projekts wird eine Roadmap für die Maßnahmenumsetzung sein, die besonders den österreichischen Verkehrssektor beim Transport von High & Heavy–Produkten mit dem Binnenschiff unterstützen soll.
Aktuelles und Projektstatus
Der 2019 erstellte Entwurf: „Strategie zur Verlagerung von High & Heavy-Transporten auf die Donau“ wurde seit dem Jahr 2020 in verschiedenen Arbeitsgruppen und weiteren bilateralen Terminen diskutiert. Dabei wurde das Bundesministerium für Klimaschutz (BMK), die Landesgenehmigungsstellen für Straßensondertransporte, die ASFINAG sowie die WKÖ und diverse Entscheidungsträger aus dem Logistiksektor miteinbezogen, um gemeinsam zielgerichtete Maßnahmen zu definieren und in eine Umsetzung zu bringen.
Die finale Roadmap- Strategie inklusive aller Maßnahmen wurde bis Ende 2022 vorgelegt. Parallel wurde schon mit der Umsetzung einzelner Vorhaben begonnen. Eine Maßnahme wurde bereits Anfang 2022 in Kooperation mit dem BMK und den Landesstellen für die Genehmigung von Sondertransporten auf der Straße ergriffen: So muss seit 1. Jänner 2022 für besonders schwere, breite und hohe Transporte, die grenzüberschreitend dem Donaukorridor folgen in erster Linie das Binnenschiff für den Transport genutzt werden. Zuerst in einer 12-monatigen Pilotphase umgesetzt, wurde diese Änderung ab 1.1.2023 in den Regelbetrieb übernommen und deren Umsetzung im Rahmen von regelmäßigen Evaluierungsterminen bis Ende 2024 weiter beobachtet.
Nach mittlerweile mehrjähriger Erfahrung kann man anhand der sinkenden Anzahl von auf der Straße eingehenden Sondertransportanträgen einen signifikanten Verlagerungseffekt erkennen. Dies ist ein wichtiger erster Schritt in der Entlastung der Straßeninfrastruktur, der Erhöhung der Verkehrssicherheit auf der Straße und der Senkung klimaschädlicher Emissionen.
Ebenso wurden bis Ende 2024 bei allen weiteren Maßnahmen gemeinsam mit den Partnern und Beteiligten eine Umsetzung begonnen, bzw. vollständig umgesetzt. Das Projekt wurde 2024 abgeschlossen.
Im Projekt wurde der bereits auf Deutsch vorliegende Folder „High & Heavy- Transporte mit dem Binnenschiff“ ergänzend in englischer Sprache publiziert und steht auf der Website der viadonau zum kostenlosen Download bereit: High & Heavy Transports on Inland Waterways
Das Projekt leistet einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Maßnahme 11. Transporte auf der Donau weiterentwickeln des Aktionsprogramms Donau des bmvit bis 2022 und zum Arbeitspaket 05. Wettbewerbsfähigkeit und Integration der Donauschifffahrt in Logistikketten stärken des Aktionsprogramms Donau 2030 des BMK.