Bereits in den Jahren 1998 bis 2006 wurden an der Donau östlich von Wien beachtliche Fortschritte im ökologischen Wasserbau erzielt. Im Fokus stand die verstärkte Anbindung von Nebenarmen an den Hauptstrom, die im Zuge der „Großen Donauregulierung“ im 19. Jahrhundert durch Steinschüttungen abgetrennt wurden. Ebenso startete die Renaturierung der Ufer am Hauptstrom.

Uferrückbau Thurnhaufen

Fertigstellung 2006; LIFE Projekt in Kooperation mit dem Nationalpark Donau-Auen.

Bei Stromkilometer 1885,75 bis 1882,90 konnte auf 2,85 Kilometern Länge das linke Donauufer von der harten Steinverbauung befreit werden. Dabei wurden insgesamt etwa 50.000 Kubikmeter Wasserbausteine abgetragen. Innerhalb weniger Hochwässer entstanden natürlich strukturierte Uferbereiche. Es war der erste Uferrückbau auf einem schiffbaren Fluss von der Dimension der Donau. Für diese Innovation im ökologischen Wasserbau erhielt das Projekt von der Europäischen Kommission die Auszeichnung als bestes LIFE Nature Projekt 2007/2008.

Mehr zum Projekt finden Sie in unserem Blog.

Gewässervernetzung Schönau

Fertigstellung 2004; LIFE Projekt in Kooperation mit dem Nationalpark Donau-Auen.

Im Stromabschnitt zwischen Stromkilometer 1910,1 und 1906,67 wurde im Zuge des Projekts das Äußere Kühwörther Wasser an den Hauptstrom angebunden. Dabei konnte auf den Erfahrungen der Vorprojekte aufgebaut werden. Die Anbindung erfolgte durch eine deutliche Absenkung der Ufersicherung. Zwei großzügig bemessene brückenähnliche Durchlässe reduzieren die Häufigkeit von Verklausungen („Verstopfung durch Teibholz“).

Gewässervernetzung Orth

Fertigstellung 2002; LIFE Projekt in Kooperation mit dem Nationalpark Donau-Auen.

Zwischen Stromkilometer 1905,3 und 1901,9 wurden die Große und die Kleine Binn wieder an die Donau angebunden. Auf betonierte Einlaufkästen konnte verzichtet werden. Nur ein Durchlass durch die sogenannte Tiertraverse wurde in ähnlicher Form ausgeführt.

Gewässervernetzung Haslau-Regelsbrunn

Fertigstellung 1998

Zwischen Stromkilometer 1905 und 1895,5 befindet sich rechtsufrig das etwa 10 Kilometer lange Nebenarmsystem Haslau-Regelsbrunn, welches im Zuge der Donauregulierung vom Hauptstrom abgetrennt wurde. Das Projekt zur Wiederanbindung dieses Systems war das erste große Renaturierungsvorhaben an der österreichischen Donau. Das Vorhaben startete bereits vor der Gründung des Nationalparks Donau-Auen im Jahre 1996.

Durch drei betonierte Kastendurchlässe und vier Überlaufstrecken konnte die durchschnittliche Durchströmung des Nebenarmsystems von 20 auf über 200 Tage im Jahr erhöht werden - damals ein Meilenstein im ökologischen Wasserbau, insbesondere an schiffbaren Flüssen.
Allerdings zeigen sich an diesem Projekt die Folgen der Sohleintiefung an der Donau östlich von Wien besonders deutlich: Durch das Absinken der Wasserspiegel nimmt die Anbindungsdauer von Jahr zu Jahr ab, sodass nach 15 Jahren  der Nebenarm nur mehr an etwa 140 Tagen pro Jahr durchströmt wird. Dies verdeutlicht, dass die Stabilisierung der Wasserspiegel eine wichtige Voraussetzung für nachhaltig wirkende Renaturierungsmaßnahmen darstellt.  

Die Gewässervernetzungen Schönau und Orth sowie der Uferrückbau Thurnhaufen wurden im Rahmen des LIFE Förderprogramms von der Europäischen Union kofinanziert.