Sicherheit, Wasserstraße

Die Sicherheit an der Donau stellt besondere Anforderungen und verlangt neben maßgeschneiderter Ausbildung auch ein ebensolches Equipment. Besonders wichtig aber: eine gute organisationsübergreifende Kommunikationsbasis, die schnelles und treffsicheres Handeln auch in der „Hitze des Gefechtes“ gewährleistet. Um diese Basis weiter zu stärken, luden am 1. März der NÖ Landesfeuerwehrverband, das BMVIT, das Land Niederösterreich und danube tourist consulting Vertreterinnen und Vertreter der Blaulichtorganisationen und viadonau zum Donausicherheitstag in die Landesfeuerwehrschule NÖ nach Tulln.

Feuerwehr mit Leiter am Donauufer

Menschen und Mittel, auf die es ankommt im Ernstfall – die Spezialausrüstung der Feuerwehr war ein Highlight des Donausicherheitstages, Foto: © viadonau/Stefan Scheuringer

Boot der Schifffahrtsaufsicht

Sie sorgt für die Einhaltung der Schifffahrtsregeln – die Schifffahrtsaufsicht mit den Booten Krems (hinten links) und Altenwörth in Tulln, Foto: © viadonau/Stefan Scheuringer

Als Siedlungsraum, Verkehrsader, Freizeitparadies und Tourismus-Hotspot erfreut sich die Donau ungebrochener Beliebtheit. Die Passagierschifffahrt verzeichnet jährlich Zuwächse – das Verkehrsaufkommen steigt und damit auch die Wahrscheinlichkeit von Zwischenfällen. Gerhard Skoff von danube tourist consulting weiß, die Donau ist bei Touristen aus aller Welt angesagt, die den Ausblick von den Schiffsdecks als „Movie for the soul“ genießen möchten. Sicherheit sei daher ein wesentlicher Wohlfühlfaktor. Was die Schifffahrtsbetreiber tun, um schon vor dem Ablegen bestmögliche Unfallprävention zu leisten, zeigte in Tulln Thomas Bogler, Vizepräsident von viking river cruises: Kaum ein Kreuzfahrtschiff, das auf der Donau unterwegs ist, sei älter als zehn Jahre. Die Schiffe erfüllten in der Mehrzahl hohe Sicherheitsstandards, wovon sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Sicherheitstages bei einem Besuch der Viking Ve – einem 2015 getauften 135 Meter langen Fahrgastschiff – auch selbst überzeugen konnten. Wichtig sei laut Bogler aber vor allem, Schiffspersonal und Passagiere gleichermaßen in das Sicherheitskonzept miteinzubinden. So werden Fahrgästen wichtige Informationen zur Notfallausrüstung sowie Verhaltensregeln an die Hand gegeben, um schon unmittelbar vor Ort essentielle Notfallmaßnahmen gemeinsam mit der Crew setzen zu können.

Wie wichtig solche ersten Aktionen am Ort des Geschehens sein können, rief der Kommandant der Feuerwehr Melk, Thomas Reiter, am Beispiel des Schiffsbrandes an Bord eines Passagierschiffes in der Wachau im Jahr 2017 ins Bewusstsein und erklärte die Herausforderungen, die sich zu Beginn des Einsatzes im Rahmen des Donau-Alarm-Plans stellten. Von welcher Seite ist sich des Gefahrenherdes am besten zu nähern? Wie ist die medizinische Situation an Bord? Durch entscheidende Erstmaßnahmen der Schiffsbesatzung und der koordinierten Vorgangsweise der rund 150 Feuerwehrkräfte konnte die Gefahr rasch gebannt werden.

Koordinierung und Kommunikation waren zentrale Schlüsselworte des Donausicherheitstages. Zwischenfälle wie der Schiffsbrand 2017 in der Wachau aber auch die jüngste Erfahrung der großen Katastrophenschutzübung 2018 machen einmal mehr klar: Vorgehensweise und moderne Einsatzmittel können ihre volle Wirkung nur bei optimaler organisationsübergreifender Abstimmung entfalten. In Workshops tauschten sich die Vertreterinnen und Vertreter der Einsatzorganisationen über die wirkungsvollsten Verbesserungsansätze im gemeinsamen Ereignis- und Katastrophenmanagement aus. Dabei ging es vor allem um eine optimale Informationslage, wie durch die unkomplizierte Verfügbarkeit von Schiffsplänen oder digitalen Donaukarten für alle am Einsatz beteiligten Organisationen aber auch die Nutzung eines gemeinsamen und soliden Kommunikationsnetzes, über das auch rasch Klarheit zum jeweiligen Lagebild geschaffen werden kann. Je genauer die Informationslage, umso treffsicherer könnten Rettungskräfte sowie spezielles Rettungsgerät schließlich zum Einsatz kommen.