Presseinformation, FGP

An der Donau östlich von Wien können nach der erfolgreich abgeschlossenen Pilotprojektphase des Flussbaulichen Gesamtprojekts nun weitere Maßnahmen umgesetzt werden. Bei einer Informationsveranstaltung wurde heute die weitere Vorgehensweise sowie ein Beteiligungsmodell diskutiert. Dieses soll auch in Zukunft die Einbindung der verschiedenen Interessensgruppen und Betroffenen ermöglichen.

Menschenansammlung

Großes Interesse – mehr als 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer trafen sich zum Akteursforum im Techgate in Wien. Foto: © viadonau/Semrad

Akteursforum neu – auch bei der Neugestaltung des beliebten Beteiligungsmodells konnten Akteurinnen und Akteure mitwirken. Foto: © viadonau/Semrad

Nach der Umsetzung von sechs Pilotprojekten an der Donau östlich von Wien liegen nun die erforderlichen Erkenntnisse über die Wirkung flussbaulicher Maßnahmen vor, um die nach wie vor bestehenden ökologischen und nautischen Herausforderungen bewältigen zu können. Dieses Wissen wurde mit aktuellen Entwicklungen im Wasserstraßen- und Verkehrsmanagement zusammengeführt, sodass heute eine zukunftsorientierte Herangehensweise vorgestellt werden konnte, die sich sowohl auf Erhaltungsmaßnahmen als auch auf Verbesserungsprojekte stützt.

Kombination aus Erhaltungsmaßnahmen und Projekten
Für viadonau bleiben die drei Ziele des Flussbaulichen Gesamtprojekts aufrecht: Stabilisierung der Wasserspiegellagen, Verbesserung des Lebensraums Donau-Auen sowie die Verbesserung der Wasserstraßen-Infrastruktur. Das Ziel der Stabilisierung der sinkenden Wasserspiegellagen soll insbesondere durch ein im laufenden Betrieb der Wasserstraße verankertes Geschiebemanagement erreicht werden. Schon bisher wird das für die Instandhaltung der Schifffahrtbedingungen gebaggerte Kiesmaterial stromauf geführt und in besonders tiefen Bereichen verklappt. Dieser Ansatz wurde in den vergangenen Monaten ausgebaut. Der Kies wird deutlich weiter stromauf verklappt, sodass er nun länger im Donauabschnitt verbleibt und die Wasserspiegel stützt. Diese Geschiebeumlagerung wird künftig mit einer Grobkornzugabe kombiniert, um den gewünschten Stabilisierungseffekt zu erreichen.

Zur Verbesserung der Wasserstraßen-Infrastruktur trägt insbesondere die Optimierung der Niederwasserregulierung in den kritischen Furtbereichen bei. Weitere Maßnahmen umfassen etwa die Sicherung kritischer Tiefstellen, die Optimierung von bestehenden Schiffsanlegestellen und Länden etc. Im Nationalpark Donau-Auen ist die verstärkte Anbindung von Nebenarmen an den Hauptstrom sowie lokal der Rückbau harter Uferbefestigungen vorgesehen.

Flussbauliche Maßnahmen zeigen Wirkung
Auswertungen der Stromsohle der letzten 20 Jahre zeigen, dass durch die Umsetzung der Pilotprojekte sowie der konsequenten Verklappung des Baggermaterials in stromaufwärts gelegenen Tiefstellen die Eintiefung der Donausohle bereits zurückgegangen ist. Die wissenschaftliche Begleitung der Pilotprojekte zeigten positive ökologische Wirkungen der Renaturierungen. So stieg beispielsweise das Jungfischaufkommen entlang der neu geschaffenen Naturufern deutlich an. Zur Verbesserung der Fahrwasserverhältnisse für die Donauschifffahrt trugen die laufenden Verbesserungen im Wasserstraßenmanagement bei. Diese ersten Erfolge verdeutlichen die Wirkung der Maßnahmen, daher können neue Vorhaben mit Zuversicht in Angriff genommen werden.

Anknüpfen an erfolgreiches Beteiligungsmodell
Mit dem heute vorgestellten Konzept für ein Beteiligungsmodell möchte viadonau an das erfolgreiche Akteursforum zum Pilotprojekt Bad Deutsch-Altenburg anknüpfen. Mehr als 90 Prozent der Mitwirkenden haben sich damals für die Fortführung des Prozesses ausgesprochen. Auch die Umsetzung der laufenden und künftigen Maßnahmen an der Donau östlich von Wien soll durch Interessens­vertreterinnen und -vertreter aus Ökologie und Wirtschaft begleitet werden. Ziel ist es, das neue Modell mit den Akteuren weiter zu entwickeln und den Dialog auf einer aktualisierten Grundlage fortzusetzen. Gemeinsam mit den Vertreterinnen und Vertretern aus Ökologie und Wirtschaft werden in den kommenden Wochen die Details zum neuen Akteursforum festgelegt. Die konstituierende Sitzung ist für Mitte des Jahres geplant.

Über viadonau:
Unsere mehr als 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen in der Zentrale im Tech Gate Vienna, an vier Servicecentern und zehn Schleusen entlang der 378 Flusskilometer in Österreich die Naturlandschaft und die Wasserstraße Donau. Ziel ist die behutsame und nachhaltige Entwicklung des Lebens- und Wirtschaftsraumes Donau. Für jede Maßnahme und bei jeder Dienstleistung haben wir alle wesentlichen Umwelt-, Sicherheits- und Wirtschaftsaspekte im Auge. Unser Engagement ist somit stets ausgewogen und nachhaltig – für die Natur, für die Menschen am Fluss und für den Standort Österreich. viadonau ist ein Unternehmen des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie.