Wasserstraße, viadonau

Am 4. November bot viadonau mit der Bau- und Schifffahrtsbesprechung erneut ein fach- und länderübergreifendes – und mit rund 40 Online-Teilnehmer:innen auch heuer gut besuchtes – Forum zu aktuellen und zukünftigen Aktivitäten zur Wasserstraßenentwicklung an der Donau. Top-Themen: Aufwertung von Liegestellen, Upgrade der Schleuse Gabčíkovo, ein wichtiger Baustart an der deutschen Donau und die Anpassung der Wasserstraße an den Klimawandel.

Konferenzbild der Online-Teilnehmer:innen (GoTo)

Bild: © viadonau/GoTo

Geht es um die sichtbare und nachhaltige Entwicklung der Wasserstraße Donau, ist viadonau natürlich stets vorne mit dabei. Auch in Sachen Kommunikation und Vernetzung der vielfältigen Belange und Interessen am Strom gibt man buchstäblich den Ton an. So folgten erneut zahlreiche wichtige Akteur:innen und Verantwortungsträger:innen aus Schifffahrt, Wirtschaft, Bau, Energieversorgung und Infrastrukturbetrieb dem Ruf von viadonau zur Bau- und Schifffahrtsbesprechung, um gemeinsam aktuelle Projekte und Maßnahmen aber auch den Zukunftskurs am Strom zu erörtern. Wie jüngste Entwicklungen in den österreichischen Donauhäfen, Sanierungen, Baggerungen und ökologische Verbesserungen an den Kraftwerksstaustufen, Modernisierungsfortschritte an der Wasserstraße jenseits der Staatsgrenzen oder auch Aufwertungen einzelner Liegestellen für einen nachhaltigen Schifffahrtsbetrieb.

Einladend – Moderne Liegestellen für eine attraktive Wasserstraße

Apropos Liegestellen. Dass viadonau stets den Finger am Puls der Schifffahrt hat, beweist das Unternehmen mit regelmäßigen Kundenbefragungen. Auch zum Verbesserungspotenzial von öffentlichen Länden wurden entsprechende Erhebungen durchgeführt. Eine Folge davon war das Upgrade der Trockengüterlände Linz/Mitte, das im Rahmen des EU-kofinanzierten österreichisch-serbischen Projekts „FAIRway works! in the Rhine-Danube Corridor“ bereits 2021 umgesetzt wurde. Weitere Ländenmodernisierungen in Wien und Wildungsmauer folgen. Die konsequente Modernisierung öffentlicher Liegestellen ist für Vera Hofbauer, Abteilungsleiterin Schifffahrt – Technik und Nautik, vom Klimaschutzministerium ein besonders wichtiger Entwicklungsschritt, um Sicherheit und Verkehrsfluss aufrechtzuerhalten, notwendige Ruhezeiten einzuhalten und einen nachhaltigen Schifffahrtsbetrieb zu gewährleisten. viadonau-Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler bekräftigt: Top-moderne Liegestellen erhöhten die Attraktivität des Verkehrssystems Binnenschifffahrt und stärkten die Position der Wasserstraße im Gefüge der Verkehrsträger. Hierzu werde auch die Implementierung von Landstrom zur Energieversorgung von Schiffen an öffentlichen Länden weiter vorangetrieben.

Innovativ – Klimaflexible Infrastruktur

Steigende Durchschnittstemperaturen, längere Trockenperioden sowie auch Starkregenereignisse wirken sich auf die saisonale Abflusscharakteristik der Donau aus und stellen den Betrieb der Wasserstraße vor neue Herausforderungen. Im Sinne des integrativen und zukunftsorientierten Wasserstraßen-Managements von viadonau rückt das Unternehmen den Klimawandel verstärkt in den Fokus und arbeitet aktuell an innovativen und flexiblen betrieblichen Infrastrukturlösungen, um auch bei extremen Niederwasserbedingungen zuverlässige und wettbewerbsfähige Fahrwasserbedingungen zu gewährleisten. Markus Simoner, Leiter des Wasserstraßen-Managements bei viadonau und traditioneller Gastgeber der Bau- und Schifffahrtsbesprechung präsentierte unter anderem die Idee der flexiblen Infrastrukturelemente, die angepasst an die jeweilige Wasserführung der Donau zum Einsatz kommen und die Fahrwasserbedingungen auch bei sehr niedrigen Wasserständen sicherstellen sollen. viadonau hat hierzu in den letzten Monaten gemeinsam mit 15 Partnern aus Westeuropa (Deutschland, Niederlande, Belgien und Österreich) ein europäisches Innovationsprojekt eingereicht, welches ab Mitte 2022 starten soll.

International –Slowakei und Deutschland melden wichtige Fortschritte

Gute Nachrichten auch aus der Slowakei: Nachdem das erfolgreiche internationale und von viadonau koordinierte Projekt FAIRway Danube schon 2015 eine Machbarkeitsstudie zur Sanierung der Schleuse Gabčíkovo lieferte, befindet sich die dadurch ermöglichte Sanierung inzwischen auf der Zielgeraden. Probeläufe und Testbetrieb der Schleusenkammern verliefen erfolgreich und kündigen das baldige Ende eines empfindlichen Nadelöhrs an der internationalen Donau an.

Während an der slowakischen Donau ein großes Modernisierungsvorhaben ins Finale geht, erfolgt am deutschen Donauabschnitt Straubing bis Deggendorf der lang ersehnte „Anstoß“ zum umfassenden Ausbau Straubing/Vilshofen. Wie Rolf Diesler von der deutschen Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes vermeldete, startete das Vorhaben Ende August 2021 mit entsprechenden Baggerungen. Ufervorschüttungen mit Kies als flussökologische Ausgleichsmaßnahme werden bei Waltendorf ebenfalls bereits durchgeführt. Die Arbeiten für den gesamten Baubereich bis Deggendorf werden voraussichtlich bis Mitte 2028 laufen. Zentrales Ziel ist neben der verbesserten Zugänglichkeit des Hafens Straubing-Sand eine Fahrwassertiefe von 2,20 Meter.

Fazit: Die Donau wird täglich zukunftsfitter als leistungsstarke, klimafreundliche Alternative im europäischen Transportnetz von morgen.