Wiederverbindung von Flussarmen der Donau in der Slowakei

Ziel der Aktivität ist die Erstellung einer detaillierten Expertenstudie und einer technischen Dokumentation der Maßnahmen zur Wiederbelebung und Wiederanbindung von Flussarmen der Donau. In der Studie werden spezifische Standorte und Arten von Maßnahmen erarbeitet, um die aktuelle Situation zu verbessern.

Die geplanten Maßnahmen werden die Lebensraumbedingungen für Zielfischarten (Cottus gobio, Gobio albipinnatus, G. kessleri, Gymnocephalus baloni, G. schraetser, Hucho hucho, Rutilus pigus, Sabanejewia aurata, Zingelstreber, Z. zingel) direkt verbessern - insbesondere zum Laichen und als Kinderstuben und eine allgemeine Zunahme der Lebensraumvielfalt und der seitlichen Konnektivität schaffen. Gegenwärtig ist die Konnektivität der meisten Nebenarmsysteme mit dem Donau-Hauptstrom auf relativ kurze Zeiträume mit Hochwasser beschränkt. Sind Seitenarme für längere Zeit abgetrennt, trocken sie oft aus und können unter solchen Bedingungen nicht als geeignete Lebensräume für Fische dienen.

Durch die Planung und Umsetzung der Maßnahmen sind längere Anbindungszeiten der Seitenarme mit dem Hauptstrom (verbesserte seitliche Konnektivität) zu erwarten. Die Heterogenität der Fischlebensräume, einschließlich der Laichplätze und als Kinderstube, wird zunehmen. Die Strömungsdynamik wird erhöht, die Sedimentation und die Verschlechterung von Seitenarmen durch die Verlandung mit feinen schlammigen Sedimenten wird verringert, was auch zu einer Verbesserung des Grundwasserspiegelregimes führt. Das Hochwasserregime der Auenwaldlebensräume im Bereich der renaturierten Seitenarmen wird verbessert und neue ursprüngliche Lebensräume gebildet  (kiesige und schlammige Flussufer, steile Flussufer).

Es wird erwartet, dass eine Gesamtfläche von 1015 ha mit Vorkommen dieser Ziellebensräume durch die geplanten Sanierungsmaßnahmen verbessert wird – dies inkludiert das Grundwasserspiegelregime, das Überflutungsregime und die Bildung von natürlichen Flussstrukturen (Kies- und Schlammbänke).

Weitere Effekte sind die positive Entwicklung des Fischbestands, verbesserte Nahrungs- und Brutlebensräume für Vögel (z. B. Alcedo atthis, Charadrius dubius, Riparia riparia, Haliaetus albicilla usw.) und eine erhöhte Artenvielfalt.

Wiederherstellung typischer Auwälder in der Slowakei

Ziel der Projektaktivität ist es, eine detaillierte Expertenstudie zur Wiederherstellung von Auenwaldlebensräumen sowie eine Datenbank mit ursprünglichem genetischem Material von Auenwäldern zu entwickeln.

Die Aktivität konzentriert sich auf die Renaturierung von 60 ha Waldlebensräumen durch Wiederherstellung der ursprünglichen Zusammensetzung der Geholzarten (durch Pflanzen von 60.000 Sämlingen ursprünglicher Baumarten) sowie auf die Entfernung invasiver Pflanzenarten auf einer Fläche von 100 ha.

Die Auwaldgebiete in der Slowakei sind in schlechterem Zustand als in Österreich, da das slowakische Projektgebiet nicht wie in Österreich als Nationalpark geschützt ist, sondern nur als Natura 2000-Gebiet. Dies ermöglicht die kommerzielle Anpflanzung von euroamerikanischen Pappelmonokulturen auf den meisten slowakischen Auwäldern. Infolge mehrerer Jahrzehnte solcher Praktiken ist das Potenzial für eine natürliche Verjüngung (z. B. durch Sprossen oder Samenbanken) von Baumarten, die für alluviale Waldlebensräume typisch sind, in großen Gebieten verloren gegangen. Darüber hinaus haben die veränderten Bedingungen und die intensive Forstwirtschaft zu einer massiven Ausbreitung invasiver Pflanzen geführt, die dichte Bestände bilden und junge Individuen einheimischer Baumarten überwuchern. Daher muss die Wiederherstellung der im Projekt adressierten Wälder durch Initiierung der ursprünglichen Zusammensetzung der natürlichen Baumarten gelöst werden - einschließlich des Pflanzens neuer Bäume, die für die Lebensräume der Auwälder typisch sind.

Auf 60 ha Auwald werden 60.000 einheimische Bäume verschiedener Arten gepflanzt. Davon werden 20.000 Sämlinge krankheitsresistenter Ulmen- und Aschearten von Projektpartner NLC (National Forest Center) aus einheimischen genetischen Ressourcen der Donau-Auenwälder kultiviert und hergestellt. Die Maßnahmen werden dazu beitragen, die Widerstandsfähigkeit und die genetische Vielfalt der Baumarten in den Zielwaldlebensräumen langfristig zu erhöhen. Die Pflege junger Bäume erfolgt drei Jahre lang, um Schäden durch Wild, das Überwachsen durch Unkraut, Kletterpflanzen usw. zu vermeiden und bei Bedarf neue Bäume zu ergänzen.

Folgende Pflanzenarten sind typische Arten der oben genannten Waldlebensraumtypen sowie seltene einheimische Baumarten des Zielgebiets: Acer platanoides, Alnus glutinosa, Carpinus betulus, Cerasus avium, Fraxinus angustifolia, Fraxinus excelsior, Malus sylvestris, Populus × canescens, Populus alba, Populus nigra, Pyrus pyraster, Quercus robur, Salix alba, Salix fragilis, Tilia cordata, Ulmus Moll (in alphabetischer Reihenfolge).