Die sogenannten Naufahrten sind wasserseitige Mess- und Kontrollfahrten, die in regelmäßigen Abständen durchgeführten werden (10 Fahrten pro Jahr in den freien Fließstrecken östlich von Wien und in der Wachau, 4 Fahrten in den Stauräumen) und wichtige Basisdaten für mehrere Unternehmensbereiche liefern.

Als ein fester Bestandteil des Wasserstraßenmanagements  liegt ein besonderes Augenmerk der Naufahrt auf der Fahrrinnenkontrolle durch grundlegende Sondierung mit einem Echolot. Der allgemeine Zustand der Fahrrinne, insbesondere in Seichtstellen- und Aufweitungsbereichen (z.B. Hafeneinfahrten) sowie im unmittelbaren Schleusenbereich (Ober- und Unterwasser der Donaukraftwerke), wird erhoben und gibt Aufschluss über allfällig notwendige nachgeschaltete Maßnahmen. Darüber hinaus werden die Vollständigkeit, die Lage und der Zustand der wasser- und landseitigen Schifffahrtszeichen zur Bezeichnung des Fahrwassers (Tafelzeichen, Taktfeuer und Bojen) überprüft.

Als Teil der Streckenpflege  und der Gewässeraufsicht  erfolgt im Zuge der Naufahrten eine wasserseitige, optische Kontrolle des Zustandes der Ufer und der Wasserbauwerke (u.a. Buhnen, Dotationsbauwerke oder Böschungen von Hochwasserschutzdämmen, etc.). Dieses Vorgehen erlaubt die Wahrnehmung von Sachverhalten, die von Land aus nicht oder nur schwer zu erkennen sind.

Aus den laufend erhobenen Basisdaten werden etwaige Erhaltungsmaßnahmen an der Donau, deren Begleitufern oder Wasserbauwerken abgeleitet.

Aktuelles und Stand der Aktivität

Im Rahmen der Modernisierung der Ausrüstung wurden die drei bislang für die Naufahrt eingesetzten Schwesternschiffe "Aschach", "Krems" und "Bad Deutsch-Altenburg" (Baujahr 1998) durch die beiden neuen (baugleichen) Naufahrtsboote "Halbe Meile" (2016) und "Carnuntum" (2017) ersetzt. Die "Halbe Meile" kommt auf dem Abschnitt zwischen der deutsch-österreichischen Grenze und dem Kraftwerk Melk zum Einsatz (Bereich West), während die "Carnuntum" den Abschnitt zwischen dem Kraftwerk Melk und der österreichisch-slowakischen Grenze bedient (Bereich Ost). Der Bereich Ost inkludiert die beiden freien Fließstrecken Wachau und östlich von Wien.


2018 wurden die beiden Naufahrtsboote jeweils mit einer Ankerwinde ausgestattet. Das erlaubt das Heranziehen von Bojen an den Schiffsrumpf zum Zwecke der Reinigung der schwimmenden Fahrwasserzeichen oder der Wartung der Fernüberwachungsmodule auf den Bojen. Der derzeit im Einsatz befindliche Verkehrssicherungsprahm „Bojenleger 1“ wird dadurch jedoch nicht ersetzt. Die vergleichsweise kleinen Naufahrtsboote sind nicht geeignet, um Bojen zu setzen oder zu heben.

Im Zuge der Überarbeitung der Naufahrtsrichtlinie im Jahr 2022 wurde diese hinsichtlich Energie- und Einsparungspotenzial optimiert. Die Anzahl der Fahrten wurde durch effizientere Planung reduziert.



Die Aktivität leistet einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Maßnahme
01. Wasserstraßenmanagement kundenfreundlich und pro-aktiv durchführen des Aktionsprogramms Donau des bmvit bis 2022.