FGP, viadonau

Über 30 Jahre ist es her, dass die Zusammensetzung der Donausohle östlich von Wien systematisch untersucht wurde. Nun wurde eine große Probekampagne abgeschlossen.

Bagger schüttet Kies in BigBags

Foto: © BOKU/IWA

Baggerschiff mit Big Bags am Donauufer

Foto: © BOKU/IWA

Im Rahmen des Maßnahmenkatalogs für die Donau östlich von Wien und des integrativen Wasserstraßen-Managements von viadonau wurden mit einem Bagger-Ponton der Firma Felbermayr Bau & Transport GmbH über die gesamte freie Fließstrecke etwa 150 volumetrische Proben der Flusssohle in einer rasterartigen Anordnung entnommen. Die in Big Bags abgepackten Proben weisen dabei ein Gewicht von jeweils bis zu 300 Kilogramm auf.

Natürlich war auch diese Aktivität durch die derzeit alles beherrschende Coronavirus-Pandemie geprägt. Alle Beteiligten mussten sich an die strengen Sicherheitsvorgaben wie Maskenpflicht, Einhaltung von Sicherheitsabständen etc. halten. Dabei war eine gut koordinierte Zusammenarbeit erforderlich.

Wichtige Grundlage für Geschiebemanagement und Flussbau

Kenntnisse über die Beschaffenheit der Donausohle stellen wesentliche Grundlagen für die Aufgabenbereiche von viadonau dar. Sowohl das laufende Geschiebemanagement in den freien Fließstrecken als auch wasserbauliche und ökologische Projekte können mit Hilfe solcher Kenntnisse künftig optimiert und besser geplant werden. Erhoben wird beispielsweise die Korngrößenverteilung des Kieses im Längsverlauf und über die Gerinnebreite und die Entwicklung der Donausohle im zeitlichen Verlauf. So kann unter anderem die Bestimmung von Sohlrauigkeiten als Grundlage für hydraulische Modellierungen dienen, Bereiche mit Grobkorn oder Fels können hinsichtlich des Schadenspotenzials für die Schifffahrt lokalisiert werden und auch auf den Geschiebetransport haben die Korngrößen entsprechende Auswirkungen.

Nach der Probenahme beginnt die Analyse

Nach der Siebung und Analyse der Kiesproben wird in einer Forschungskooperation zwischen der Universität für Bodenkultur Wien (Institut für Wasserbau, Hydraulik und Fließgewässerforschung), dem Ingenieurbüro Klasz und viadonau insbesondere eine vergleichende wissenschaftliche Analyse zum Sohlmaterial an den beiden freien Fließstrecken der österreichischen Donau erstellt. So ist einerseits ein zeitlicher Vergleich über die Entwicklung der Donausohle der letzten 30 Jahre geplant, andererseits ein räumlicher Vergleich zwischen den beiden freien Fließstrecken Wachau und östlich von Wien.

Die Geschiebebewirtschaftung verfolgt hier nämlich unterschiedliche Strategien:
Östlich von Wien wird einerseits durch Verbund Hydro Power GmbH unterhalb des Kraftwerks Freudenau jährlich Geschiebe in der Größenordnung von 235.000 Kubikmeter zugegeben, andererseits durch viadonau im Rahmen der Erhaltungsbaggerungen sowie mittels Geschiebefängen eine Geschiebebewirtschaftung mit Geschieberückführung betrieben (Verklappung des gebaggerten Materials möglichst weit stromauf).

In der Wachau erfolgt die Geschiebebewirtschaftung durch Errichtung und laufende Dotation von ca. 13 Kiesinseln/Kiesstrukturen entlang der Donau - ebenfalls mittels Material aus den Erhaltungsbaggerungen. Diese Vorgehensweise wurde im Rahmen des LIFE Natur Projektes Wachau vor über 10 Jahren in die Wege geleitet und sorgt seither für ökologische Uferstrukturen und wellenschlagsberuhigte Inselbereiche in der Fließstrecke.