Presseinformation, viadonau

Wo steht die österreichische Donauschifffahrt nach einem Jahr Pandemie? Lektionen aus der Krise und eine gemeinsame Kursbestimmung für eine sichere wirtschaftliche Zukunft an der Donau standen im Zentrum des von viadonau organisierten Online Round Tables „Restart the Danube“ am 23. Februar. Staatssekretär des Bundesministeriums für Klimaschutz (BMK), Magnus Brunner und Wolfram Mosser-Brandner von der WKÖ erörterten gemeinsam mit Expertinnen und Experten von BMK und viadonau die aktuelle Lage und auf welchen Wegen die Krise endgültig ausmanövriert werden kann.

Donauschifffahrt in der Wachau

Foto: © viadonau/Zinner

Wie auf beinahe allen Wirtschaftsbereichen lastet die Coronavirus-Pandemie auch auf der Donauschifffahrt schwer. Ein Minus von 86 Prozent in der Passagierschifffahrt 2020 bedeutete den fast vollständigen Wegfall einer Branche, die in den Jahren vor der Pandemie kontinuierliche Aufwärtstrends an der Donau erlebte. Zugleich offenbart die Krise umso deutlicher, was essentiell ist, um eine Wasserstraße unter außergewöhnlichen Bedingungen am Leben zu erhalten. Staatssekretär Brunner stellte fest: „viadonau hat als Wasserstraßenbetreiber die Hausaufgaben gemacht und mit der Sicherstellung guter Rahmenbedingungen an der Donau einen durchgehenden Schifffahrtsbetrieb in Österreich ermöglicht. Gleichzeitig blieben wichtige nationale Ziele wie die Aufwertung des Liegestellenangebots ebenso im Fokus wie internationale Kooperationen zur Verbesserung der Wasserstraßeninfrastruktur über Ländergrenzen hinweg.“

Gute Rahmenbedingungen nicht nur für die robuste Güterschifffahrt, sondern auch für den Neustart einer seit einem Jahr im erzwungenen Dornröschenschlaf schlummernden Tourismusschifffahrt. Dass die Maßnahmen gegen die Pandemie vor allem für die Berufswelt Passagierschiff herausfordernd sind, bestätigte Wolfram Mosser-Brandner. Der Obmann der Berufsgruppe Schifffahrt der Wirtschaftskammer Österreich sieht in seiner Zwischenbilanz neben viel Schatten aber auch Licht. „Angesichts der negativen Folgen der Krise für den Arbeitsmarkt, war es für uns besonders wichtig, unsere Service-Mitarbeiter und das nautische Personal zu halten. Das Kurzarbeitsmodell und die finanziellen Ausfallshilfen erwiesen sich dabei als gute Instrumente. Gleichzeitig sorgten inländische Gäste dafür, den internationalen Tourismuseinbruch ein Stück weit zu kompensieren.“ Jetzt gelte es, Attraktivität und Perspektiven, die die Donauschifffahrt bieten kann, neu zu schaffen. Dazu brauche es vor allem eine klare, gut vorbereitete Öffnungsstrategie, die Planungssicherheit für die Betriebe ermöglicht. Diese seien auch bereit, zum Beispiel beim Thema Tests organisatorisch zu unterstützen und Lösungen für ein möglichst dichtes Testnetzwerk umzusetzen.

Apropos Zukunft. Brunner ist überzeugt: „Mit einer erhofften Besserung der Viruskrise muss die Donau als lohnende Tourismusdestination aber auch als alternativer Transportweg wieder vor den Vorhang zu holen. Denn auch im Kontext des Klimawandels spielt die Wasserstraße eine wachsende Rolle. Neben der konsequenten Umsetzung von Landstrom an allen öffentlichen Anlegestellen – aktuell erfolgt in Linz eine erste bauliche Umsetzung – bringen wir auch ein Flottenförderprogramm zum Beispiel für alternative Treibstoffe auf den Weg.“ Gleichzeitig kümmere man sich, wie viadonau-Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler bestätigte, weiter zielstrebig auch international um die „Problemzonen“ der Wasserstraße insbesondere an der mittleren und unteren Donau, wie mit dem Projekt „Preparing FAIRway 2 works on the rhine danube corridor“ – einem Nachfolgeprojekt von FAIRway Danube. Denn schließlich seien durchgängige, länderübergreifend stabile Fahrwasserverhältnisse Grundvoraussetzung für reibungslosen Schiffsverkehr.

Ob und wie die Donauschifffahrt schon in den kommenden wichtigen Sommermonaten durchstarten kann, wird laut Brunner, dem die Planungssicherheit für die Unternehmen beim Hochfahren der Donauschifffahrt ein großes Anliegen ist, jedoch vor allem vom Impffortschritt abhängen. Denn klar ist: Die Impfung wird auch für die Schifffahrt ein echter "Gamechanger" sein.

Wesentliche Erkenntnisse über die Entwicklung der Schifffahrt im Jahr 2021 wird es schließlich schon bei den ebenfalls von viadonau organisierten Danube Business Talks am 13. und 14 Oktober in Linz geben. Schon mal vormerken!