Durch die Neugestaltung des Ufers werden die Hollitzer Allee und die darunterliegende Abwasserleitung geschützt. Zum Einsatz gelangt eine naturnähere Alternative zur harten Steinverbauung. Die gewählte Konstruktion kommt in dieser Form erstmals an der Donau zum Einsatz.
Der Johler Arm hat sich seit der Wiederanbindung an die Donau im Jahr 2013 sehr gut entwickelt. Der Fluss bildete wieder natürliche Ufer aus. Der Donauarm ist (unter normalen Verhältnissen) nahezu ganzjährig durchströmt und bietet dadurch Fischen Rückzugs- und Laichmöglichkeiten. Mit etwas Glück können auch wieder Eisvögel erspäht werden.
Zum Jahreswechsel 2017/18 ereignete sich im Einströmbereich allerdings eine starke Ufererosion in Richtung der Hollitzer Allee. Während über die restliche Länge des Johler Arms eine alte, größtenteils nicht sichtbare Ufersicherung die Hollitzer Allee vor Erosion durch den Seitenarm schützt, fehlt eine solche im Einströmbereich auf den ersten 250 Metern. Diese Lücke wurde nun in einer für die Donau neuartigen Bauweise geschlossen.
Von einer ingenieurbiologischen Ufersicherung spricht man, wenn pflanzliche Materialien zum Einsatz kommen, und wenn man sich der stabilisierenden und schützenden Wirkung von Pflanzen und ihren Wurzeln bedient. Im Einströmbereich des Johler Arms wurden wasserbeständige Lärchen- und Robinienstämme für die terrassenförmige Rahmenkonstruktion verwendet. Darin wurden Weidenfaschinen – das sind Bündeln aus lebenden Weidenästen – eingeflochten. Zum Abschluss wurde die Ufersicherung mit Donaukies überdeckt. Einige der Weiden werden nach ihrem Austreiben im Frühjahr das neu entstandene Ufer allmählich begrünen und weiter festigen. Ergänzend werden dann auch Weidenstecklinge gesetzt.
Die ingenieurbiologische Ufersicherung wurde im Rahmen des Maßnahmenkatalogs für die Donau östlich von Wien hergestellt. Die Umsetzung dauerte etwa einen Monat und erfolgte größtenteils durch das lokale Erhaltungsteam von viadonau. Bei der Herstellung der Weidenfaschinen wurde viadonau von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universität für Bodenkultur, des Nationalparks Donau-Auen und des WWF tatkräftig unterstützt. Damit trug das Projekt auch zum Erfahrungsaustausch im Bereich ingenieurbiologischer Maßnahmen bei.