Die Entwicklung und Umsetzung der River Information Services (RIS) ist eine Erfolgsgeschichte, die in Österreich bereits im Jahr 1999 ihren Anfang nahm. Mit maßgeblicher Unterstützung von viadonau hat sich seither in zahlreichen Ländern Europas der RIS-Standard etabliert. Als digitales Informationstool werden die River Information Services kontinuierlich verbessert und erweitert, um stets akkurate und zuverlässige Daten zum aktuellen Zustand der Wasserstraße auch über Staatsgrenzen hinaus zu gewährleisten. Besonders wichtig dabei ist die internationale Zusammenarbeit. Das TEN-V-Projekt CoRISMa widmete sich zwei Jahre intensiv den nächsten Entwicklungsschritten, um den europaweiten Erfolgskurs von RIS weiter zu festigen. Am 11. Dezember wurde das zukunftsorientierte Projekt in Antwerpen feierlich abgeschlossen.
Der beste Weg, die Binnenschifffahrt in ganz Europa nachhaltig sicherer und effizienter zu machen, führt über harmonisierte, präzise und regelmäßig aktualisierte Wasserstraßeninformationen. Bei der Implementierung eines einheitlichen Informationssystems in Europa kann RIS auf Basis einer bereits gut ausgebauten RIS-bezogenen Infrastruktur noch bedeutend mehr leisten. Im Fokus des TEN-V-Projekts CoRISMa – RIS-enabled Corridor Management – stand daher die verbesserte internationale Harmonisierung der Informationsservices sowie die Bereitstellung eines noch gezielter auf die Bedürfnisse der vielfältigen Wasserstraßennutzer abgestimmten Informationsangebots.
CoRISMa für ein modernes europäisches Korridormanagement
Koordiniert vom niederländischen Verkehrsministerium Rijkswaterstaat und unter der Schirmherrschaft der Abteilung für Transport und Mobilität (DG MOVE) der Europäischen Kommission war es das Ziel der CoRISMa-Teilnehmerstaaten – Österreich, Belgien, Deutschland, Niederlande und Luxemburg – die Nutzung und Vernetzung von RIS insbesondere für Hafen-, Logistik- und Transportunternehmen, aber auch Schiffskapitäne zu verbessern. viadonau übernahm in der Koordination der österreichischen Projektbeiträge und der Gesamtprojekt-Kommunikation eine tragende Rolle und vertrat Österreich mit zukunftsorientierten Impulsen – vor allem im Bereich Schleusenmanagement, Logistikservices und der Konsolidierung von Fahrwasser- und Verkehrsinformationen.
Ein integrativer Ansatz war ein wesentliches Ziel von CoRISMa. Unter Einbeziehung der verschiedenen transportplanerischen und logistischen Herausforderungen eines modernen Korridormanagements erarbeiteten die Projektpartner auf die Bedürfnisse der jeweils betroffenen Stakeholder abgestimmte Pilotkonzepte – von Schleusen- und Verkehrsplanung über den erleichterten Zugang zu Schiffspositionsdaten bis zu einem neuen, grenzübergreifend nutzbaren Datenmodell des Verkehrsnetzes.
Die Vorteile eines harmonisierten und international verfügbaren Informationssystems zu Infrastruktur, Verkehr und Logistik an den europäischen Wasserstraßen lag für die Projektpartner auf der Hand. Indem die Informationsdienste sowohl von privaten als auch öffentlichen Interessengruppen (Logistikpartner, Schiffsführer, Flottenbetreiber, Reedereien und Behörden) einheitlich genutzt werden, können Transportketten effizienter gestaltet, administrative Hürden verringert und die zuverlässige Versorgung mit aktuellsten und maßgeschneiderten Wasserstraßendaten gewährleistet werden – ein wichtiger Schritt hin zu einem einheitlichen Korridormanagement für die Wasserstraßen Europas.
Marc Vanderhaegen, Policy Officer für Häfen und Binnenschifffahrt, DG MOVE, zeigte sich begeistert von der konstruktiven Zusammenarbeit der Projektpartner und hob hervor: „viadonau ist seit Jahren eine treibende Kraft bei der Integration der osteuropäischen Länder in ein kontinentales RIS-Netz. Durch die gelungene internationale Kooperation aller Beteiligten – von der Kommunikation bis zur Fachexpertise – gelingt es uns, langfristige Anreize für gemeinsam genutzte Wasserstraßen zu schaffen und so die Rolle der Binnenschifffahrt als leistungsfähiger Verkehrsträger nachhaltig zu stärken.“
Einheitliche Technologien als Basis für die Zukunft
viadonau und die weiteren CoRISMa-Projektpartner wollen die Zukunft von RIS in Europa aktiv und nachhaltig mitgestalten. Nachdem das erfolgreiche Projekt am 11. Dezember 2015 nach zwei Jahren im Kreuzfahrtterminal im Hafen von Antwerpen zum Abschluss kam, haben die internationalen Expertinnen und Experten bereits die wichtigsten Entwicklungsschritte für die kommenden Jahre im Fokus. Vor allem die technische Vereinheitlichung der Informationssysteme aber auch Möglichkeiten der Verbindung von Hochsee- und Binnenschifffahrtstechnologien werden bei der Modernisierung des europäischen Wasserstraßennetzes eine entscheidende Rolle spielen.
Partner und Unterstützer:
Niederlande: Rijkswaterstaat, Ministerium für Wasser, Transport und Umwelt (RWS) Deutschland: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt – Außenstelle Süd (GDWS, ASt Süd) Österreich: via donau – Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft mbH (viadonau), Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit)
Belgien: nv De Scheepvaart, Departement van Mobiliteit en Openbare Werken
Luxemburg: Ministère du Développement durable et des Infrastructures