Presseinformation, Hochwasserschutz

Als Teil des großangelegten Projekts Hochwasserschutz Donau wurde die später als Hochwasserschutzanlage adaptierte Brückenkette in Hainburg von Herbst 2017 bis Frühjahr 2018 von der Donauhochwasserschutz-Konkurrenz (DHK) saniert. Am 16. Oktober begingen Vertreterinnen und Vertreter des bmvit, des Landes Niederösterreich, der Gemeinde, der bauausführenden Unternehmen sowie von viadonau feierlich den Abschluss des runderneuerten Hochwasserschutzes. Gemeinsam mit der heuer neu errichteten Donaustation ist Hainburg in Sachen Sicherheit und Schifffahrt nun wieder top aufgestellt.

Donau mit Anlegestelle am Ufer Hainburg, rechts Kulturfabrik und Brückenkette mit Bahntrasse

Sicher und in neuem Glanz: die hochwassersanierte Brückenkette und die um 400 Meter stromauf versetzte und neu errichtete Donaustation Hainburg, Foto: © viadonau/Zinner

Gruppenbild vor künstlerisch gestalteter Brückenmauer

v.l.n.r.: Bürgermeister Hainburg Helmut Schmid, Sektionschef Prof. Mag. Dr. Gerhard H. Gürtlich, Abg. z. NR Angela Baumgartner, Abg. z. NÖ Landtag, Bürgermeister Wolfsthal Gerhard Schödinger, Bezirkshauptmann Dr. Peter Suchanek und viadonau-Geschäftsführer DI Hans-Peter Hasenbichler vor der von Künstler Gottfried Wurm und Kindern der Volksschule Hainburg gestalteten Brückenmauer, Foto: © viadonau/Zinner

Entlang der malerischen Kulisse der freien Donaufließstrecke östlich von Wien verläuft die Eisenbahntrasse der ÖBB bei Hainburg direkt am Donauufer. Ihr Alter – die Brückenkette wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet – sowie ihre Nähe zum Fluss stellen besondere Anforderungen an verlässlichen Hochwasserschutz.

Die am rechten Donauufer bei Stromkilometer 1883,670 bis 1884,330 gelegene Hochwasserschutzanlage in Hainburg setzt sich aus den der ÖBB gehörenden Brückenpfeilern der Bahnanlage und den von der Donauhochwasserschutz-Konkurrenz (DHK) errichteten Hochwasserschutzmauern zwischen den Brückenpfeilern zusammen. Die Schutzmauern sind abschnittsweise mit Durchgängen versehen, die im Hochwasserfall mit mobilen Elementen verschlossen werden.

Nachdem bereits beim Hochwasser im August 2002 stadtseitig Wasseraustritte entlang des Bauwerkes sowie der Donaulände beobachtet werden konnten, wurde beschlossen, die Hochwasserschutzanlage zu sanieren und zu verbessern. In einer ersten Phase in den Jahren 2011 und 2012 wurden dazu entsprechende Baumaßnahmen in Angriff genommen. Dabei wurden die bestehenden Schutzmauern zwischen den ÖBB-Pfeilern um 27 Zentimeter aufgehöht und mittels Spezialanstrich abgedichtet. Um einen hydraulischen Grundbruch zu verhindern und die Wassermengen im Hochwasserfall landseitig zu verringern, wurde in der ersten Phase der Untergrund unter den Fundamenten der Hochwasserschutzmauern bis zur Fundamentunterkante der angrenzenden Pfeiler abgedichtet.

Während des Hochwassers 2013 kam es im Bereich der ehemaligen Haltestelle nahe der Donaulände landseitig erneut zu Wasseraustritten, sodass die DHK die zweite Bauphase veranlasste und durch viadonau umsetzten ließ. Von September 2017 bis zum Frühjahr 2018 setzte die DHK dazu im Rahmen des Projekts Hochwasserschutz Donau – Marchfeldschutzdamm, Hainburg, Wolfsthaler Damm die zweite Bauphase in Hainburg um. Dabei wurden nun die fehlenden Bereiche im Untergrund entlang der Bahntrasse von September 2017 bis zum Frühjahr 2018 abgedichtet. Die bis zu fünf Meter tief reichende Dichtwand, bestehend aus einem Boden-Zement-Körper, wurde im Düsenstrahlverfahren hergestellt. Mit Spezialgeräten mit Drücken von bis zu 400bar wurde ein Wasser-Zement-Gemisch mit dem anstehenden Boden vermischt und erzeugte so ein technisch dichtes, homogenes Wandelement.

Mit dem Abschluss der letzten Bauphase im Sommer kann der Bevölkerung nun ein besonders empfindlicher Teil der Hochwasserschutzanlagen östlich von Wien wieder in voller Funktion präsentiert werden.

„Aufgewachsen an der Donau empfinde ich den Strom als unschätzbare Lebensader, die aber auch Gefahrenpotenzial in Hochwasserzeiten birgt. 2013 habe ich selbst miterlebt, wie hoch das Wasser damals stand. Umso dankbarer bin ich für jede Maßnahme, die das Land NÖ für den Hochwasserschutz setzt“, bekundete der niederösterreichische Landtagsabgeordnete und Bürgermeister von Wolfsthal, Gerhard Schödinger, in Vertretung von Landeshauptfrau NÖ, Johanna Mikl-Leitner. Das Hochwasserjahr 2013 war für die gesamte Region besonders prägend. So betonte auch Helmut Schmid, Bürgermeister von Hainburg: „2013 machte uns einmal mehr bewusst, wie wichtig die Modernisierung und Instandhaltung von Hochwasserschutzanlagen ist, ganz besonders an diesem Ort, der mit Donau, Bahntrasse und Straße verkehrstechnisch optimal genutzt wird“.

Für Sektionschef im bmvit, Prof. Gerhard Gürtlich, der in Vertretung von Bundesminister Norbert Hofer an den Feierlichkeiten teilnahm, ist mit dem Abschluss des Hainburg-Projektes eine wichtige Lücke in einer ganzen Reihe von Hochwasserschutzprojekten an der Donau, an denen sich der Bund mit 50 Prozent beteiligt, wieder geschlossen und betont: „Ebenso wichtig wie moderner Hochwasserschutz ist seine Verteidigung. Diese gelingt nur durch die hervorragende Zusammenarbeit mit Feuerwehr und Österreichischem Bundesheer.“ Abschließend hob viadonau-Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler die Qualität des Projekts hervor. „Im intensiven gemeinsamen Bemühen der Länder Wien und Niederösterreich sowie des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie und unserer Expertinnen und Experten wurde das Projekt effizient geplant. So entstanden bei Kosten von rund 2,1 Mio. Euro keine zusätzlichen Aufwendungen“, so Hasenbichler. Der viadonau-Geschäftsführer warf sogleich einen Blick in die Zukunft und erklärte: „Die fortgesetzte Digitalisierung der Wasserstraße wird uns dabei unterstützen die Unwägbarkeiten eines natürlichen Verkehrsträgers noch besser zu kompensieren und die schon exzellente Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Organisationen im Hochwasserfall zu optimieren.“

Mehr Bilder zu den Abschlussfeierlichkeiten des Hochwasserschutzprojekts Hainburg finden Sie hier in der viadonau-Fotodatenbank.