Wasserstände (Pegeldaten) von Flüssen und Seen werden derzeit durch unterschiedliche Sensorik von unterschiedlichen Herstellern gemessen und an zentrale Stellen übermittelt. Die benötigten Schnittstellen erfordern hohen Anpassungsaufwand und die Weitergabe der Daten muss gesondert geregelt werden. In einer Zusammenarbeit des Masterstudienganges „Software Engineering“ am Campus Hagenberg der FH Oberösterreich, des Studiengangs „Software Engineering und vernetzte Systeme“ der FH Burgenland und viadonau entwickelten Studierende im vergangenen Studienjahr die Datendrehscheibe „Pegelhub“. Das Produkt ihrer zahlreichen Arbeitsstunden durften sie nun – zurecht stolz – präsentieren.
Der Pegelhub stellt eine moderne und offene Plattform für Pegeldaten dar. Die Idee dahinter: Pegel-Mess-Stellen sollen die jeweiligen Pegeldaten über eine standardisierte IP-basierte Schnittstelle an den Pegelhub liefern. Dabei übermittelt die Pegel-Messstelle nicht nur die Pegeldaten selbst, sondern auch Meta-Daten wie u. a. den Namen der Pegel-Mess-Stelle, geografische Positionen sowie Grenzpegelwerte. Das neue System ermöglicht eine hohe Flexibilität und damit eine wesentliche Reduktion der Komplexität sowie die Reduktion der Kosten. Der Pegelhub ist als Open-Source-Software konzipiert und steht damit allen Organisationen und Interessierten zur Verfügung, die sich mit der Sammlung und Verteilung von Pegeldaten beschäftigen. Durch die Architektur können Funktionsmodule unabhängig vom Software-Core weiterentwickelt und so auch unterschiedliche Projekte mit wissenschaftlichen Einrichtungen wie Universitäten und Fachhochschulen ermöglicht werden. Die erste Version des Pegelhub-Core wurde bereits im Sommersemester 2022 von Studierenden der FH Burgenland entwickelt.
Im Rahmen einer Präsentation am 21. Juni im ehemaligen Schleusengebäude Nussdorf stellten Studierende der FH Oberösterreich – Campus Hagenberg ihre Weiterentwicklung des Pegelhub-Core vor, während die Studierenden der FH Burgenland die Frontend-Entwicklung zur Ansicht der Pegeldaten in Echtzeit demonstrierten. Damit wurde das Projekt zur praktischen Umsetzung an viadonau übergeben, wo im nächsten Schritt das Ergebnis in die Wehrsteuerung-Nussdorf integriert wird.