FGP, viadonau, Umwelt

Für nachhaltige Renaturierungslösungen im Donaueinzugsgebiet verbindet das von der Europäischen Union kofinanzierte HORIZON EUROPE-Vorhaben DANUBE4all die Interessen von Wissenschaft und Gesellschaft. Anhand naturbasierter Pilotmaßnahmen wird dabei ein reales zukunftsweisendes Benchmark-Modell für die Entwicklung des gesamten Donauraums kreiert. Mitte März erfolgte der vom Leadpartner, dem Institut für Wasserbau, Hydraulik und Fließgewässerforschung (IWA) der BOKU Wien veranstaltete Projekt-Kickoff. Im Rahmen von DANUBE4all wird sich viadonau der Renaturierung der Paradeisinsel widmen.

Personen an Flussufer rund um Schlauchboote

Dem nasskalten Wetter tapfer trotzend zum Ort des künftigen Renaturierungsgeschehens – Auf der Paradeisinsel gaben Expertinnen und Experten von viadonau und Danubeparks ausführlich Auskunft über die Vorhaben für DANUBE4all, Foto: © viadonau

Paradeisinsel, Donau

Nebengewässer im Fokus – Die wasserbauliche Ertüchtigung des Hinterrinners der Paradeisinsel ist ein wichtiger Teil der Pilotmaßnahme an der österreichischen Donau östlich von Wien, Foto: © viadonau

Der Name ist Programm

Die Donau steht als Natur- und Lebensraum unabhängig von Ländergrenzen in unser aller Verantwortung. Ein Grundsatz, der Geist und zugleich Herz des internationalen Projekts DANUBE4all ist. Schon die Zahlen verraten seine europaweite Bedeutung: 26 Partner und 22 strategische Partner aus 13 Nationen entwickeln auf wissenschaftlicher Basis einen integrativen Aktionsplan für Flussrenaturierungen entlang der gesamten Donau. Einzigartig: Die Renaturierungslösungen werden nicht nur interdisziplinär erarbeitet, sondern auch durch die Mitgestaltung der lokalen Bevölkerung und verschiedenster Interessenvertreter:innen umgesetzt. Ein Ansatz, der viadonau seit vielen Jahren vertraut ist. Setzt das Unternehmen doch seit jeher auf einen transparenten und innovativen Umsetzungs-Kurs von integrativer Zielsetzung, offener Kommunikation und umfassender Möglichkeiten der Partizipation von Interessengruppen und Bevölkerung an der Donau. Mit viel Erfahrung und fachlicher Expertise wird viadonau auch als Partner von DANUBE4all einmal mehr wesentliche Akzente für die Weiterentwicklung naturbasierter Lösungen auf dem Gebiet des Flussgebietsmanagements in einem internationalen Kontext setzen.  

Aller guten Dinge …

Drei Pilotmaßnahmen naturorientierter Lösungen an der oberen und mittleren Donau sowie im Fluss-Delta sollen jene Blaupause liefern, die im gesamten Donauraum für Renaturierungsvorhaben künftig herangezogen werden kann. Die real umgesetzten Maßnahmen sorgen dabei für Daten und Erkenntnisse aus der Praxis und bilden so die zentrale Handlungsanleitung für einen wissenschaftlich fundierten integrativen Aktionsplan für Renaturierungen im ganzheitlichen Blick auf die Donau und ihr Einzugsgebiet. Die konkreten Ziele: Verbesserung des ökologischen Zustands und der Biodiversität, Vernetzung der Ökosysteme, Verringerung des Hochwasser- und Dürrerisikos und die Verbesserung der Sedimentkontinuität.

viadonau-Maßnahme Paradeisinsel

Als eine der drei Maßnahmen nimmt sich viadonau gemeinsam mit dem Verein Danubeparks (Network of Protected Areas) Renaturierungen im Bereich der Paradeisinsel sowie des Orther Arms an der niederösterreichischen Donau an. Zur optimalen Einstimmung auf das Projekt und zur Veranschaulichung der Maßnahmen ging es am 14. März im Rahmen des Projekt-Kickoffs in Schlauchbooten des Nationalparks Donau-Auen mit Nationalpark-Rangern und Stakeholdern sogleich direkt zur Paradeisinsel. Im unmittelbaren Umfeld der geplanten Renaturierungsmaßnahmen gaben Vertreter:innen von viadonau und Maßnahmenpartner Danubeparks den Teilnehmer:innen neben den bevorstehenden Projekt-Aktivitäten und besonderen Herausforderungen an der freien Fließstrecke auch ausführlich Auskunft zum Maßnahmenkatalog für die Donau östlich von Wien. Die geplanten Maßnahmen im Rahmen von DANUBE4all sehen die Wiederherstellung natürlicher Uferstrukturen im Bereich der Paradeisinsel vor dem Orther Nebenarmsystem vor. Geplant sind Uferrückbauten und Buhnenwurzelabsenkungen sowie die Verbesserung einer Einströmöffnung in den Nebenarm „Große Binn“. Darüber hinaus soll der Hinterrinner hinter der Paradeisinsel ertüchtigt und so der Inselcharakter gestärkt werden.

DANUBE4all leistet einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung der EU-Mission „Wiederherstellung unserer Ozeane und Gewässer bis 2030“. Das Projekt konnte sich im Vorjahr bei einer Ausschreibung im Rahmen des EU-Forschungsförderungsprogramms HORIZON EUROPE durchsetzen und soll bis 2027 umgesetzt werden. Der im Zentrum des Vorhabens stehende, internationale Aktionsplan bildet gleichsam eine innovative Vervielfältigungsstrategie erfolgreicher Renaturierung und soll eine wichtige Grundlage für die nächste Aktualisierung der Bewirtschaftungspläne für die Donau und anderer nationaler Flusseinzugsgebiete liefern.

Weiterführende Informationen

DANUBE4all - Website

Mehr über das Projekt und die Aktivitäten von viadonau für DANUBE4all finden Sie jetzt auch in unserer Projektdatenbank.

Institut für Wasserbau, Hydraulik und Fließgewässerforschung (IWA) der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) – Institutswebsite