viadonau, Wirtschaft

Am 1. Dezember fand in Kooperation zwischen viadonau und dem Mierka Donauhafen Krems der Abschlussworkshop der Arbeitsinitiative Donaulogistik „Recyclingprodukte mit dem Binnenschiff“ im Servicecenter Wachau statt. Neben einem Rückblick auf die Aktivitäten der letzten zwei Jahre wurden den 38 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wieder spannende Expertenpräsentationen von Wirtschaftstreibenden geboten. Interessierte hatten die Möglichkeit, im Rahmen einer Firmenbesichtigung das Unternehmen „Brantner Walter GmbH“ zu besuchen und hinter die Kulissen eines erfolgreichen familiengeführten Entsorgungsbetriebs zu blicken. Ab 2017 wird sich viadonau verstärkt dem Transport von Baustoffen auf der Donau widmen.

Workshopteilnehmerinnen und -teilnehmer bei den Expertenpräsentationen

Die Abschlussveranstaltung der Recyclinginitiative war gut besucht, Foto: © viadonau

Kolleginnen und Kollegen in gelber Signalweste auf dem Brantner Betriebsgelände

Interessant trotz frostiger Temperaturen – der Besuch des Brantner Betriebsgeländes, Foto: © viadonau

Manfred Födinger beim Vortragen

Manfred Födinger präsentierte Transportkostenvergleiche der Scholz Gruppe, Foto: © viadonau

Hubert Mierka, geschäftsführender Gesellschafter der Mierka Donauhafen Krems präsentierte zu Beginn der Veranstaltung maßgeschneiderte Logistiklösungen des Mierka Donauhafens Krems und der Rhenus-Gruppe für die Recyclingindustrie. Zwischen Rhenus und TSR (ehemals Thyssen Sonnenberg Recycling), dem europaweit führenden Recyclingunternehmen für Stahlschrott und Nichteisen-Metallen, besteht seit 2015 eine enge Kooperation. 2016 wurden für TSR bereits mehr als 200.000 Tonnen Schrott umgeschlagen. Eine neue PET Aufbereitungsanlage der Rhenus PET Recycling im Hafen Hamburg bietet Chancen für die Schifffahrt und innovative Ideen für den Donauraum. Eine enge Zusammenarbeit mit Remex – einem Spezialisten für den Stoffkreislauf mineralischer Abfälle – hat auch zu Umschlag und Zwischenlagerung von mehr als 200.000 Tonnen mineralischer Schüttgüter geführt.  

Einen Rückblick über die Recyclinginitiative sowie deren Erfolge und Ergebnisse gab Milica Gvozdic, Leiterin der Initiative bei viadonau. Neben der Zusammenfassung der Expertenpräsentationen verwies Gvozdic auf die rege Beteiligung der verladenden Wirtschaft bei den Workshops. In Ergänzung zu den zahlreichen Möglichkeiten für Geschäftskontakte bot viadonau wieder eine Reihe von Services wie Marktanalysen, thematische Karten und maßgeschneiderte Beratungsgespräche und Auswertungen für potenzielle Kunden aus dem Recyclingsektor. Die Initiative konnte somit einmal mehr einen wichtigen Beitrag zur Positionierung der Donaulogistik innerhalb einer vielversprechenden Branche beitragen.  

Auf großes Interesse stieß der Vortrag von Manfred Födinger, Geschäftsführer der Scholz Rohstoffhandel GmbH. Födinger betonte, dass monatliche Preis – und Mengenschwankungen große Herausforderungen auch an die Logistik mit sich bringen. Zwar seien Binnenschifffahrt und Donauhäfen auch im Vergleich etwa zu den Adriahäfen wettbewerbsfähig, insgesamt gehen jedoch nur 1 bis 2 Prozent der Gesamtmenge über die Donau via Konstanza in die Türkei. Die Logistikkosten machen hier etwa 30 Prozent der Gesamtkosten aus. Eine bessere Ausnutzung der Wasserstraße Donau würde unter anderem durch die Aufbereitung der Recyclingprodukte direkt im Hafen möglich.  

Herfried Leitner, Geschäftsführer der TTS (Transport Trade Services), präsentierte basierend auf der Ansiedlung von Sammel- und Aufbereitungsanlagen ein proaktives Geschäftsmodell direkt an der Donau in der Nähe von Ballungsräumen. So könnte aus seiner Sicht die Schifffahrt eine bedeutendere Rolle für die Recyclingbranche spielen. 

Dieter Haack, Niederlassungsleiter Regensburg & Passau der bayernhafen Gruppe, stellte das Logistikangebot für Recyclingprodukte im bayernhafen Regensburg dar. Derzeit sind drei Recyclingunternehmen mit ca. 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Hafen Regensburg angesiedelt. Trotz der jährlichen Umschlagsleistung von rund 530.000 Tonnen spielt die Binnenschifffahrt im Modal Split eine untergeordnete Rolle. Eine Ausnahme ist der Umschlag von Müllschlacke, die aus Müllverbrennungsanlagen im Umkreis von 150 Kilometer angeliefert und zu Wertstoffverwertungsanlagen am Rhein weitertransportiert werden.  

Abschließend wurde die neue Arbeitsinitiative ab 2017 vorgestellt. viadonau wird sich in den kommenden zwei Jahren dem Transport von Baustoffen und Baumaterialien auf der Donau widmen. Hoch- und Tiefbau im weiteren Sinn werden auch in dieser Schwerpunktaktivität bei Expertenworkshops, (inter)nationalen Veranstaltungen und gemeinsamen Diskussionen weiter unter die Lupe genommen.