viadonau, Umwelt

Mit der im Dezember 2024 gestarteten und nun fertiggestellten Uferstrukturierung Jedenspeigen gelang an der March ein früher flussökologischer Erfolg des noch jungen Jahres 2025. Rund 200 Meter eines zuvor eintönigen Marchabschnitts können sich künftig wieder weitgehend natürlich entwickeln und zu einem Trittsteinbiotop in den March-Thaya-Auen werden. Am naturnah rückgebauten Ufer und an neugeschaffenen ökologischen Buhnen darf die Natur das Zepter wieder übernehmen.

Ökologische Buhnen, March

Insgesamt drei solcher Buhnen bilden fortan neue Habitate in der March, Foto: © viadonau

viadonau-Arbeiter errichten eine Buhne

Auch im Winter voll im Einsatz - viadonau-Arbeiter errichten eine ökologische Buhne, Foto: © viadonau

Seit der Regulierung 1958 zeigte sich die March bei Flusskilometer 49 von ihrer eintönigsten Seite. Der Flusslauf wurde begradigt und mit einem starren Blockwurf versehen. Natürliche flussmorphologische Prozesse wurden dadurch unterbunden. Ein homogener Gewässerabschnitt mit fehlender ökologischer Diversität bildete sich aus. Das Projekt „Uferstrukturierung Jedenspeigen“ schuf nun Abhilfe.

Auf den rund 200 Metern wurde die Ufersicherung bis auf ein Niveau von RNW (Regulierungsniederwasser) +0,3 Meter entfernt. Zukünftig kann sich in diesem Abschnitt durch Erosions- und Sedimentationsprozesse ein naturnahes Flussufer mit Tiefstellen und Flachwasserbereichen ausbilden. Die dabei gewonnenen Wasserbausteine wurden gleich vor Ort verwertet. Sie bilden nun gemeinsam mit Raubäumen einen Teil der neuen ökologischen Buhnen. Insgesamt drei dieser Buhnen – zwei mit einem Kern aus Wasserbausteinen und eine in reiner Holzbauart – bilden fortan neue Habitate in der March. Diese Buhnen tragen nämlich – wie schon andere Maßnahmen aus dem österreichisch-slowakischen INTERREG-Projekt „Kli-Ma“ – zu einer vielfältigeren Flussmorphologie bei. Kolke, Tiefenrinner, Flachufer, Kehrwässer; Strukturen, die in der March seit der Regulierung Mangelware sind, können sich hier nun wieder entwickeln. Insbesondere Tiefenrinner und Kolke bieten während der Trockenperioden wertvolle Rückzugsräume für aquatische Lebewesen. Durch die Maßnahme wird neuer Lebensraum für terrestrische, semiaquatische und aquatische Lebewesen geschaffen: ein wertvoller Trittstein in den March-Thaya-Auen und für die ökologische Entwicklung des Flusssystems Donau-March-Thaya.

Weiterführende Informationen:

Kli-Ma – Wasserspiegeloptimierung an der March unter besonderer Berücksichtigung des Klimawandels