Dem aufmerksamen Wanderer oder Naturfreund ist es längst aufgefallen. Seit dem Frühjahr war an der March entlang des 33. Flusskilometers so einiges im Gange. Schaufelbagger rangierten und gruben über die Frühlings- und Sommermonate unweit der Fähre Angern emsig in einem teils verlandeten Bett eines alten Seitenarms. Immer wieder griffen die schweren Maschinen dabei kräftig ins Erdreich, um gewaltige Mengen davon auszuheben und dabei den Verlauf des alten Seitengerinnes neu zu prägen. Das nur scheinbar rohe Werk der Baggerschaufeln – nicht weniger als ein chirurgischer Eingriff der flussbaulichen und –ökologischen Art. Es galt, der March einen ihrer lange verlorenen Arme wiederzugeben.
Über 27.000 Kubikmeter Erde wurden bewegt. Das entspricht dem Volumen von 400 40-Fuß-Frachtcontainern. „Eine Menge, die auch nötig war“, erklärt Franz Steiner, Projektmanager für den Bereich Hochwasserschutz und Erhaltung bei viadonau. „Eines unserer Ziele war es, auch bei Niederwasser eine gute Durchströmung des Nebengerinnes zu ermöglichen. Daher war es wichtig, das alte Profil des Seitenarms wiederherzustellen.“
Im Verlauf einer wechselvollen Regulierungsgeschichte der March wurde der Altarm bei Angern schließlich vollständig vom Hauptgerinne getrennt und teilweise verfüllt. „Auch wiederholte Hochwasserereignisse haben dem Gebiet über die Jahrzehnte zugesetzt – ein kostbares Naturhabitat drohte zu veröden“, weiß der Erhaltungsexperte und erklärt die Ziele des jüngsten flussbaulichen Eingriffs: „Mit der Wiederanbindung wollen wir gemeinsam mit Gemeinde und Fischereiverein Angern nicht nur eine landschaftliche Aufwertung des Gebiets sondern vor allem auch eine ökologische. Das Wasser der March soll hier wieder einen Extra-Bogen schlagen dürfen und so den Uferraum nachhaltig neubeleben.“