viadonau, Sicherheit, Umwelt

Intakte Flusslandschaften sind ein bedeutender ökologischer Faktor im Kampf gegen den Klimawandel, zugleich aber auch seinen unmittelbaren Einflüssen ausgesetzt. viadonau und Projektpartner Slovenský vodohospodársky podnik, š.p. sind im Rahmen des Vorhabens „Kli-Ma – Wasserspiegeloptimierung an der March unter besonderer Berücksichtigung des Klimawandels“ angetreten, um mit Erkenntnissen zur spezifischen Wirkung des Klimawandels an der March den Wasserhaushalt des Flusses treffsicher zu verbessern. Mit dem Abschluss der baulichen Umsetzung ging das Projekt nun über die Ziellinie.

Baumpflanzung im Uferbereich der March, Mann schlägt Holz in die Erde

Mehr Bäume braucht das Ufer! Mit „Kli-Ma“ kamen an der March ein paar dazu. Foto: © viadonau

Uferverlauf der March mit Buhnen

Buhnen und Leitwerke bringen mehr Lebensraumvielfalt und zugleich eine bessere Durchströmung. Foto: © viadonau

Drei Personen, mittig Günther Schattauer, im March-Thaya-Zentrum

viadonau-Projektleiter Günther Schattauer (Bildmitte) präsentierte zum feierlichen Projektabschluss am 1. Dezember im March-Thaya-Zentrum in Hohenau an der March die Maßnahmen und Ergebnisse von „Kli-Ma“. Foto: © viadonau

Zukunftsfit = klimafit

Fit für die Zukunft bedeutet auch für Flusslandschaften ausreichend resilient gegenüber den klimatischen Veränderungen durch die globale Erwärmung zu sein. Um genau zu ermitteln, wie diese konkret an der March wirken, ging den flussbaulichen Maßnahmen im Rahmen des österreichisch-slowakischen INTERREG-Projekts eine regionalisierte klimatisch-hydrologische Studie voraus. Die Erkenntnisse daraus bildeten schließlich die Basis für die gezielten naturraumorientierten Eingriffe, die in mehreren Etappen im Mündungsbereich der March 2022 umgesetzt wurden.

Fortschritt durch Rückbau

Durch die Entfernung der Wasserbausteine und die strukturreiche Renaturierung des Ufers im Grenzabschnitt der March ist auf einer Länge von 705 Metern (Uferrückbau bei Zwerndorf) die längste unverbaute Uferlinie des Flusses entstanden. So können sich an Gleit- und Prallhängen dort wieder Flussregenpfeifer, Eisvogel und Co. ansiedeln und natürliche Veränderungen des Uferbereichs wieder eigendynamisch ihren Lauf nehmen.

Mehr Wasser auch bei Trockenheit

Gerade in den trockenen Sommermonaten weist die March vielerorts nur noch eine sehr geringe Wasserführung auf. Um ihren Mündungsbereich weiter ökologisch aufzuwerten und zugleich den Wasserhaushalt des Flusses zu optimieren, wurden Buhnen und Leitwerke – strukturell verstärkt mit Stämmen und Ästen – geschaffen, die nicht nur strömungsarme, flache und vielfältige Lebensräume für die Tierwelt bilden, sondern zugleich auch während den Trockenperioden für eine ausreichende Durchströmung des Flussabschnittes sorgen.

Feinschliff mit neugesetzter Flora

Im Sinne eines stets ganzheitlichen Projektansatzes widmeten sich die Projektpartner nicht nur dem Totholz für die Lebensraumvielfalt am Wasser, sondern auch der Aufwertung der lebendigen Pflanzenwelt im flusslandschaftlichen Umfeld. So wurden zum Abschluss des Projekts in einer gemeinsamen Pflanz-Aktion im Projektgebiet neue Bäume gesetzt, die die Flächen stabilisieren, künftig Schatten für den Fluss spenden sollen und somit ein weiteres nachhaltiges Plus für die Entwicklung des Naturlebensraums an der March sind.