viadonau, Hochwasserschutz

Dass große Baustellen oft mit vorübergehenden Einschränkungen für Anrainer und Verkehrsteilnehmer verbunden sind, ist bekannt und kaum vermeidbar – vor allem, wenn es um so sensible Strukturen geht, wie den Marchfeldschutzdamm im unmittelbaren Umfeld des Nationalparks Donau-Auen. Das Hochwasserschutzsystem im Eigentum der Donauhochwasserschutz-Konkurrenz (DHK) wird nämlich seit 2017 durch viadonau generalsaniert. Nun kann ein Großteil der Bauarbeiten deutlich früher als geplant fertiggestellt werden.

Asphaltierter Dammweg

Foto: © viadonau

Trotz widriger Witterungsbedingungen zeichnete sich schon im Frühjahr ein gutes Vorankommen der Bauarbeiten an den Hochwasserschutzanlagen ab. Bei dem am Marchfeldschutzdamm eingesetzten Sanierungsverfahren mittels innenliegender Dichtwand, bei dem der Damm nicht geöffnet werden muss, war durch den Einsatz von Dichtwandfräsen ein hohes Arbeitstempo möglich, und die Schutzfunktion des Dammes blieb auch während der Arbeiten stets intakt. In den Abschnitten von DHK/viadonau, Schönau – Witzelsdorf und Stopfenreuth – Rußbach, ist das Ende der Sanierung bereits spürbar – die Wiederherstellung der Wege und der Rückbau von Lagerflächen sind in vollem Gange. Auch am Schönauer Rückstaudamm schreiten die Bauarbeiten zügig voran, seit Juni wird die Dammdichtwand eingefräst, sodass auch hier die funktionale Fertigstellung voraussichtlich bis Oktober erreicht wird. Parallel zu den Dammsanierungsarbeiten läuft die elektromaschinelle Ausrüstung der Pumpwerke und der Siele sowie die Neuerrichtung der zweiten Rußbachbrücke im Gemeindegebiet von Engelhartstetten.

Bald wieder freie Bahn für Fahrrad und Co.

Der rasche Baufortschritt lässt vor allem Anrainer aufatmen und ermöglicht wieder günstigere Bedingungen für Fahrradenthusiasten auf der Suche nach der schönsten Route durch die Nationalpark-Natur. So wird ein Großteil der Radwegumleitungen nun voraussichtlich nur bis Ende 2019 (anstelle von Ende 2020) erforderlich sein. Lediglich der Teilabschnitt zwischen Eckartsau und Stopfenreuth wird – aufgrund der Arbeiten zum „Verbesserten Hochwasserschutz Wien – Überströmstrecke Stopfenreuth und Witzelsdorfer Rückstaudamm“ (Stadt Wien/WGM) – voraussichtlich bis ca. Mitte 2021 umgeleitet werden, hier soll zum Schutz der Radfahrer der neue Radweg nach Kopfstetten genutzt werden. „Was vielleicht aufgrund der Umleitungen und Absperrungen von Wegen und Zugängen mancherorts zwischenzeitlich für Unmut gesorgt hat, ist einer enorm sinnvollen und wichtigen Sache geschuldet. Schließlich geht es um die optimale Hochwassersicherheit für rund 30.000 Bürgerinnen und Bürger in Wien und Niederösterreich. viadonau und die beteiligten Firmen haben kräftig angepackt, um die Sanierung des Dammsystems hochwertig und rasch umzusetzen. Dass man an vielen Stellen deutlich vor dem Zeitplan liegt, ist eine gute Nachricht für alle, die die Dammbereiche wieder freier nutzen wollen“, ist Christoph Windisch, Bürgermeister von Mannsdorf, begeistert.

Dabei ist die Nutzung von Dammwegen als Radwege keineswegs selbstverständlich. viadonau-Pressesprecher Christoph Caspar klärt auf: „Wir sind immer bemüht, Hochwasserschutzdämme auch der Freizeitnutzung zur Verfügung zu stellen. Die auf dem Marchfeldschutzdamm verlaufenden Wege dienen primär der Dammerhaltung, jedoch hat der Eigentümer DHK deren Nutzung durch Radfahrer (Radroute Eurovelo 6) gestattet. Wir wollen auch in Zukunft den Radfahrerinnen und -fahrern bestmöglich entgegenkommen, aber: Sicherheit geht immer vor, im Umfeld von Baustellen ist daher die Nutzung der Wege durch Radfahrer nicht möglich. Diese wird an vielen Stellen aber bald wieder möglich sein – inklusive eines nun topmodernen Hochwasserschutzes an der Donau.“