Aktuelles, Hochwasserschutz

Am 4. September wurde in Orth an der Donau gemeinsam mit Landeshauptfrau NÖ Johanna Mikl-Leitner, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Sektionschefin des bmvit, Ursula Zechner und den Vertretern der Anrainergemeinden das Sanierungsprojekt „Hochwasserschutz Donau – Marchfeldschutzdamm, Hainburg, Wolfsthaler Damm“ feierlich eröffnet. Seither sind vorbereitende sowie erste Baumaßnahmen des Projekts voll angelaufen.

Rodungsarbeiten an Waldrand

Foto: © viadonau

Rodungsarbeiten an Waldrand

Foto: © viadonau

Umsetzungsstand

In Hainburg wird seit September die Abdichtung der Anfang des 20. Jahrhunderts errichteten und später als Hochwasserschutz adaptierten Brückenkette der Eisenbahntrasse an der Donaulände durchgeführt. Die Maßnahmen in Hainburg sollen bis Mitte nächsten Jahres abgeschlossen werden.

Am Marchfeldschutzdamm wurde am 2. Oktober mit den bauvorbereitenden Rodungen durch die Österreichischen Bundesforste begonnen. Insgesamt müssen beiderseits der Dämme Flächen im Ausmaß von rd. 8 ha für die Schutzstreifen und abschnittsweise Aufhöhung samt Verbreiterung des Damms gerodet werden. Gleichzeitig zu den Forstarbeiten finden die archäologischen Untersuchungen der Waldflächen statt. Mit Beginn der Rodungen wurde es erforderlich, den direkt am Damm verlaufenden Donauradweg großräumig umzuleiten. Die Umleitungsstrecken sind durch entsprechende Informationsschilder gekennzeichnet und werden bis zum Abschluss der Sanierungsarbeiten am Damm in Betrieb bleiben.

Auch die Baufirmen am Marchfeldschutzdamm haben bereits ihre Arbeiten aufgenommen. Nach Erledigung der Baufeldabsteckungen und Kampfmittelerkundungen, wurde in Mannsdorf mit der Errichtung der Dammfußdrainage und in Orth mit der Neuerrichtung des Fadenbachsiels begonnen. Seit November werden auch Erdbauarbeiten am Marchfeldschutzdamm selbst durchgeführt. Auch die europaweite Bauausschreibung zur Sanierung der Rußbachdämme ist schon angelaufen, deren Baustart soll im Frühjahr 2018 erfolgen.

Die Sanierungsarbeiten finden in einem sehr komplexen Umfeld statt und stellen eine logistische Herausforderung dar. Weite Bereiche des Marchfeldschutzdamms liegen in Naturschutzgebieten, wie Nationalpark Donau-Auen und Natura-2000-Gebieten. Die Sanierungsmaßnahmen werden daher mit entsprechender fachgerechter Rücksichtnahme auf im Sanierungsgebiet lebender heimischer Pflanzen und Tiere durchgeführt. So werden im Rahmen der Sanierung Maßnahmen zum Schutz etwa der europäischen Sumpfschildkröte, von Orchideen und der wilden Weinrebe gesetzt.

Die funktionale Fertigstellung des Dammsystems ist für das Jahr 2020 geplant, die Gesamtfertigstellung einschließlich der Restarbeiten soll 2023 erreicht sein.

Auftraggeber

Die linksufrigen Dammabschnitte sowie die Hochwasserschutzanlage Hainburg liegen im Zuständigkeitsbereich der Donauhochwasserschutz-Konkurrenz (DHK). Das Projekt wird von viadonau umgesetzt. Der Witzelsdorfer Rückstaudamm und die Überströmstrecke sind Teile des „Verbesserten Hochwasserschutzes Wien“ im Zuständigkeitsbereich der Stadt Wien und werden von der Wiener Gewässer Management GmbH (WGM) umgesetzt. Die Sanierung des Wolfsthaler Damms erfolgt im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) und wird ebenfalls von viadonau durchgeführt.