Presseinformation, viadonau

Nach dreieinhalb Jahren intensiver Forschungsarbeit an der Donau geht PlasticFreeDanube nun über die Ziellinie. Für das Abschluss-Event am 23. Februar haben die Partner des österreichisch-slowakischen INTERREG-Projekts zahlreiche Forschungsergebnisse im Gepäck. Die aufschlussreichen Resultate aus der Analyse des Plastikmülls und seiner Eintragspfade sollen dabei helfen, wirkungsvolle und nachhaltige Strategien zur Plastikmüllvermeidung an Österreichs größtem Fluss und darüber hinaus umzusetzen.

Plastikmüll auf Schotterfläche am Donauufer

Foto: © BOKU/Pessenlehner

Rund 80 Prozent des in den Weltmeeren schwimmenden Plastikmülls wird über Flüsse eingetragen. Lösungen zur Bekämpfung dieses globalen Umweltproblems sollten daher auch an den Ufern von Fließgewässern ansetzen. PlasticFreeDanube rückte dazu in den vergangenen dreieinhalb Jahren den Donauabschnitt zwischen Wien und dem slowakischen Kraftwerk Gabčíkovo in den Fokus intensiver Untersuchungen des Aufkommens von Makroplastik – Kunststoffteilchen, die größer als fünf Millimeter sind. Im Zentrum der Analysen standen neben der Art des Plastikmülls auch die spezifischen Wege des Abfalls an und in die Donau. Um welche Kunststoffprodukte handelt es sich vorwiegend? Wo konzentriert sich das Müllaufkommen besonders? Welche Folgen haben die Abfälle für die Umwelt? Rund 2.000 Kilogramm gesammelter Kunststoffabfall wurden dazu sortiert und wissenschaftlich untersucht. Penible Handarbeit, die sich auszahlt. So konnte eine Reihe wichtiger Erkenntnisse über die „Abfall-Dynamik“ entlang der Donau gewonnen werden. Während zum Beispiel die Wiener Donauinsel Littering-Abfälle mit hohem Verpackungsanteil sowie aus dem Sanitärbereich aufweist, finden sich im Rechengut des Kraftwerks Freudenau vermehrt Kunststoffe aus Haushalt, Sport und Freizeit sowie Abfälle der Schifffahrt wie Seile und Bojen. Kommen an den Ufern des Nationalparks Donau-Auen vor allem Haushalts- und Verpackungskunststoffe vor, so sind es im Hinterland oft Getränkeflaschen und geschäumte Kunststoffe. Durch Messungen und Computermodelle konnte auch gezeigt werden, wie sich die einzelnen Kunststoffteile im Fluss bei unterschiedlichen Wasserständen verhalten. Erhebungen, die eine wichtige Datengrundlage bilden und somit ein zentrales Ziel des Projekts erfüllen: die Schaffung eines fundierten Wissenstandes zur Entwicklung zukünftiger Standards in Sachen Plastikvermeidung an der Donau.

„Im Rahmen von PlasticFreeDanube konnten wir Wissen und Verständnis über die Plastikmüllentstehung an der Donau entscheidend erweitern, um nun länderübergreifend wirkungsvollere Vermeidungsstrategien auf den Weg zu bringen“, ist Projektleiterin Gudrun Obersteiner vom Abfallwirtschaftsinstitut der Universität für Bodenkultur Wien überzeugt.

Beim Online-Abschlussevent am 23. Februar 2021 werden nicht nur die vielfältigen Analysemethoden und Resultate präsentiert. Gemeinsam mit den versammelten Projektpartnern wird auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse auch ein Blick in die Zukunft gewagt, um vielversprechende Lösungen zu erörtern, die Mensch und Natur wieder näher an das große Ziel einer plastikfreien Flusslandschaft heranbringen.

Gefördert von der Europäischen Union im Rahmen des INTERREG SK-AT-Programms, wurde PlasticFreeDanube von Partnern in Österreich und der Slowakei – der Universität für Bodenkultur Wien, viadonau, RepaNet, Polymer Institut SAS und vom Nationalpark Donau-Auen – umgesetzt.

Dabei sein beim Abschluss-Event – ein kurzes Mail an info[at]plasticfreedanube.eu genügt.

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Mehr Infos zum Projekt:
www.plasticfreedanube.eu