viadonau, Presseinformation

Die Grenzstrecke der Thaya von Bernhardsthal bis zur Mündung in die March wird verlängert. Ab August 2018 werden im Rahmen des Förderprogramms INTERREG V-A Österreich - Tschechische Republik durch das Projekt Thaya2020 zwei Mäander wieder angebunden. Der jeweils längste Mäander auf österreichischer (Altarm 18) und tschechischer Seite (Altarm 9) verlängert dabei den Lauf der Thaya um 900 Meter. Verantwortlich für die Umsetzung des Projekts sind viadonau und die tschechische Wasserbauverwaltung Povodí Moravy s.p.

Luftaufnahme Thaya mit Nebenarm

Luftbild des anzubindenden Mäanders auf österreichischer Seite – Altarm 18. Foto: © Povodí Moravy s.p.

Die Thaya verfügt mit der March über eine der größten zusammenhängenden und ökologisch wertvollsten Auenlandschaften Mitteleuropas. Mit den Durchstichen in den 1970er- und 80er-Jahren wurde die Lauflänge der Thaya um knapp 3,2 Kilometer verkürzt. Parallel dazu erfolgte die Errichtung des Thaya-Hochwasserschutzes auf beiden Ufern entlang der Grenzstrecke. Durch diese Maßnahmen sollte zum einen die Staatsgrenze zwischen Österreich und der Tschechischen Republik (damals Tschechoslowakei) gesichert und zum anderen der Hochwasserschutz sichergestellt werden.

Im Rahmen eines gemeinsamen von der EU geförderten INTERREG Projekts wollen die beiden Wasserbauverwaltungen viadonau und Povodí Moravy der Thaya wieder mehr Raum geben.

Besondere Herausforderung bei den Planungen der Maßnahmen war die Staatsgrenze zu Tschechien. Diese verläuft in der Flussmitte der Thaya und würde bei einer Veränderung der Thaya auch eine Veränderung des Grenzverlaufs bedeuten. Damit die Staatsgrenze unverändert bleibt, der Fluss aber dennoch zwei Mäander wieder bekommt, war ein innovativer Planungsprozess erforderlich.

Nach der gemeinsamen Planung erfolgt auch die bauliche Umsetzung gemeinsam mit den tschechischen Partnern. Beide Mäander werden auf den jeweiligen Staatsgebieten nach gleichen Prinzipien angebunden. Ab August 2018 werden im Grenzgebiet diese Renaturierungsarbeiten von einer Baufirma umgesetzt.

„Dank der intensiven Kooperation mit NGOs, universitären Bildungseinrichtungen und Fischereiverbänden konnten wir viel Erfahrung für die Umsetzung auch komplexer Renaturierungsmaßnahmen sammeln. Nach den erfolgreichen Maßnahmen an Donau und March setzen wir nun gemeinsam mit unseren tschechischen Kollegen auch an der Thaya Meilensteine durch die Integration der Presseinformation Wien, 27. August 2018 2/2 beiden längsten Mäander der Thaya.“ zeigt sich Hans-Peter Hasenbichler, Geschäftsführer viadonau erfreut.

Durch die Integration erhält die Thaya nahezu ein Drittel ihrer ehemalige Lauflänge und somit ihrer typischen Charakteristik als Tieflandfluss zurück. Die Bauarbeiten wurden am 1. August 2018 aufgenommen und werden voraussichtlich im Februar 2019 abgeschlossen sein.

Weitere Bestandteile des Thaya2020 Projekts sind

  • die Verbesserung der Gewässerökologie im Bereich der beiden Thaya Nationalparks
  • die Abstimmung des grenzüberschreitenden Gewässermanagements.

Das Thaya2020 Projekt wird von Povodí Moravy s.p. umgesetzt. Auf österreichischer Seite sind via donau - Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft mbH, das Umweltbundesamt Wien und der Nationalpark Thayatal Partner. Auf tschechischer Seite ist die Wasserwirtschaftliche Forschungsanstalt Výzkumný ústav vodohospodářský T. G. Masaryka Projektpartner. Als strategische Partner sind auch das Land Niederösterreich sowie der tschechische Nationalpark Národní park Podyjí eingebunden.

Das Thaya2020 Projekt soll bis zum Jahr 2020 umgesetzt werden. Die Projektgesamtkosten belaufen sich auf rund 1,8 Mio. EUR, wobei davon 85 Prozent EU Ko-Finanzierung enthalten sind.