Wasserstände (Pegeldaten) von Flüssen und Seen werden oftmals durch unterschiedliche Sensorik von unterschiedlichen Herstellern gemessen und an zentrale Stellen übermittelt. Die benötigten Schnittstellen erfordern hohen Anpassungsaufwand und die Weitergabe der Daten muss gesondert geregelt werden. In diesen Tagen konnte das gemeinsame Projekt Pegelhub – TSTP Connector von viadonau und der FH Burgenland erfolgreich beendet werden.
Das Projektziel, einen Connector für die bereits bestehende Datendrehscheibe „Pegelhub“ zu schaffen, welcher es ermöglicht an die bei einer Vielzahl der hydrologischen Dienste bestehenden Software-Lösungen anzudocken, wurde bereits erfolgreich in das Produktivsystem von viadonau implementiert. Mit dieser Schnittstelle und der offenen Architektur des Pegelhubs bietet sich auch eine mittelfristige Ablöse der meist noch vorhandenen, schon sehr lange bestehenden und nicht mehr den heutigen Sicherheitsstandards entsprechenden FTP-Infrastruktur. Genauere Pegeldaten und höhere Ausfallsicherheit sind das Ergebnis.
„Das Projekt unterstreicht einmal mehr die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit universitären Einrichtungen. Es handelt sich um eine klassische Win-Win-Situation, bei der beide Seiten vom gegenseitigen Know-How profitieren“, freut sich viadonau-Projektleiter Christoph Fehringer.
„Bereits zum dritten Mal waren Studierende des Bachelorstudiengangs Software Engineering und vernetzte Systeme der FH Burgenland heuer dazu eingeladen, den Pegelhub – die Austauschplattform für Pegelstände – weiterzuentwickeln. Was vor zwei Jahren mit dem ersten Prototypen aus unserem Haus begann, ist in Zusammenarbeit mit der FH Oberösterreich/Hagenberg und viadonau inzwischen ein ausfallssicheres System geworden, das immer mehr Datenquellen verarbeitet und deren Daten verteilt“, zeigt sich auch Studiengangsleiter Franz Knipp von der FH Burgenland von der Kooperation begeistert.
Der Pegelhub stellt eine moderne und offene Plattform für Pegeldaten dar. Die Idee dahinter: Pegel-Messstellen sollen die jeweiligen Pegeldaten über eine standardisierte IP-basierte Schnittstelle an den Pegelhub liefern. Dabei übermittelt die Pegel-Messstelle nicht nur die Pegeldaten selbst, sondern auch Meta-Daten wie u. a. den Namen der Messstelle, geografische Positionen sowie Grenzpegelwerte. Das neue System ermöglicht eine hohe Flexibilität und damit eine wesentliche Reduzierung der Komplexität sowie der Kosten. In der Zwischenzeit hat auch die Industrie Komponenten für die direkte Anbindung von Sensor-Signalen an den Pegelhub entwickelt. Damit steht ein Gesamtsystem für hydrologische Dienste zur Verfügung, welches Daten von Sensoren direkt oder über Connectoren übernehmen und diese anderen Systemen bzw. Anwendern bereitstellen kann. Auch Open-Data-Anforderungen können damit auf einer sicheren Infrastruktur abgebildet werden.