Sicherheit, Wirtschaft

Moderner Brückenschlag in Linz. Manchmal muss für Neues und vor allem Besseres das Alte eben weichen. So soll in der oberösterreichischen Landeshauptstadt eine neue Brücke für den öffentlichen Nahverkehr entstehen – eine infrastrukturelle Aufwertung nicht nur für Straßenbahn, Bus, PKW, Fahrradfahrer und Fußgänger, auch die Schifffahrt würde vom Neubau profitieren. Schließlich hieß es an der alten Linzer Eisenbahnbrücke und zugleich niedrigsten Brücke im Raum Linz bei höherem Wasserstand für so manchen Kapitän bald einmal: „Kopf einziehen“. Bei der Abtragung des 375 Meter langen Donauveterans unterstützt das Team Infrastruktur Services von viadonau die Bauarbeiten mit aktuellen Flussinformationen.

In unmittelbarer Ufernähe liegt das Brückensegment auf dem Ponton, Foto: www.linzag.at (Snapshot, 11.8.2016)

Eisenbahnbrück wird in Teilen auf Ponton abtransportiert

Mit der Live-Webcam im Echtzeitgeschehen: Auf einem Ponton-Schiff wird die alte Eisenbahnbrücke „auf Raten“ abtransportiert, Foto: www.linzag.at (Snapshot, 11.8.2016)

Fast 120 Jahre lang stemmte die Eisenbahnbrücke in Linz zuverlässig den Schienenverkehr. Nach zwei Weltkriegen, die die Brücke noch unbeschadet überstanden hatte, und zunehmenden Verfallserscheinungen wurde die Runderneuerung eine der wenigen noch erhaltenen genieteten Eisenkonstruktionen immer dringender. Angesichts der hohen Kosten für eine Generalsanierung stellte sich jedoch die Frage über das weitere Schicksal der über viele Jahrzehnte denkmalgeschützten Brücke. Ende September 2015 gab die Linzer Bevölkerung schließlich ein klares Votum: Neubau.

Der Abbau der im Jahr 1900 fertiggestellten Eisenbrücke wird von der Firma RW Montagegesellschaft mbH aus Perg aktuell mithilfe eines sogenannten Pontons durchgeführt. Damit der Ponton während der Abrissarbeiten sicher bewegt werden kann, darf die Fließgeschwindigkeit der Donau an dieser Stelle nicht zu hoch sein. Dabei gilt: je höher der Wasserstand, umso höher die Fließgeschwindigkeit. Da der Zusammenhang von Pegel und Fließgeschwindigkeit für die Arbeiten besonders wichtig ist, wird die Baufirma von viadonau-Fachleuten mit Durchflussdaten der letzten drei Jahre sowie aktuellen Messergebnissen versorgt. Auf Grundlage dieser Informationen konnte zur Orientierung jener Wasserstand festgelegt werden, bei dem der Abtransport des Eisenkolosses sicher und zügig durchgeführt werden kann – ein herausragendes Beispiel für branchen- und fachbereichsübergreifende Zusammenarbeit an der Donau.

Via Webcam mittendrin im Geschehen
Zwei Webcams – jeweils am Dach des ARCOTEL und auf einem nahegelegenen Wohngebäude – ermöglichen das Verfolgen der Abbrucharbeiten in Echtzeit. Einfach hier reinschauen und bequem vom PC aus miterleben, was so ein Ponton-Schiff alles drauf hat!