Über 900.000 Radfahrer:innen waren 2023 auf Donauradwegen unterwegs; Laserscan und Künstliche Intelligenz setzen Maßstäbe für den „Treppelweg der Zukunft“.
Rund 500 Kilometer Uferbegleitwege – davon 320 Kilometer asphaltiert und 260 Kilometer als Donauradweg gekennzeichnet – fordern die unablässige Aufmerksamkeit der viadonau-Erhaltungsprofis. Sichere Wege erfordern ein geschultes Auge – gerade an der Donau. Die Klientel ist schließlich hochmobil und wächst ständig.
Anlässlich des Europäischen Tag des Fahrrads am 3. Juni zeigt sich ein erfreulicher Trend bei der Nutzung der Donauradwege. 2023 wurde, im Vergleich zum Vorjahr, nun sogar ein Plus von 11% an Radkontakten verzeichnet. Die Temperaturen des vergangenen Jahres haben sich als optimales Radfahrwetter entpuppt. Die veröffentlichten Statistiken zeigen, dass die Zahlen der Radfahrer:innen am Donauradweg im Jahr 2023 einen Höchstwert (926.000) erreicht und sogar das Rekordjahr 2019 übertroffen haben. (Quelle: Radverkehrszählung am Donauradweg 2023, WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH)
Witterung und vielfältige Nutzung können den Wegen allerdings stark zusetzen und so die Sicherheit gefährden. Erfolgte die Zustandserfassung der Uferbegleitwege bislang visuell mittels Software an Bord eines Fahrzeugs mit spezialumgebautem Aufnahmekorb, wurden Effizienz und Präzision der Erfassung auf eine neue digitale Ebene gehoben. Für die konsequente und fachkompetente Umsetzung dieses wichtigen Digitalisierungsvorhabens an der Donau holte man nach europaweiter Ausschreibung die Expertinnen und Experten des AIT mit ins Boot.
„Die Donau ist neben wertvollem Naturraum und nachhaltigem Infrastrukturweg auch ein Paradies für Erholungssuchende. Daher freut es mich besonders, dass sich die durch viadonau betreuten Rad- und Treppelwege einer rekordverdächtigen Beliebtheit erfreuen. Radfahren und Zu-Fuß-Gehen macht Spaß, ist gesund, und bedeutet auch mehr Klimaschutz in der Mobilität. Ich bedanke mich bei viadonau für die gute und innovative Betreuung und Instandhaltung der Wege, bei der das Team immer den Fokus auf die Sicherheit legt“, freut sich Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
So wird durch das AIT-RoadLab mittels Laserscan und Kamera-Equipment das gesamte Treppelwege-Netz von viadonau abgefahren und hochpräzise gesichtet. Auch werden hochauflösende 360-Grad-Bilder ähnlich Google-Streetview aufgenommen. Unter Einsatz einer neuartigen, am AIT entworfenen Systematik wird dabei nicht nur der Zustand sämtlicher asphaltierter Treppel- und Radwege erfasst, sondern werden zugleich die speziellen Nutzungsbedürfnisse für Radfahrer:innen beziehungsweise Faktoren, die den Fahrkomfort störend beeinträchtigen, wie Wurzelaufwölbungen und Belagskanten, berücksichtigt. Darüber hinaus werden auch Bodenmarkierungen sowie das Lichtraumprofil erfasst, um festzustellen, ob Hindernisse wie Äste seitlich oder von oben gefährlich in den Weg hineinragen. Und auf schmalen Wegen, wo das RoadLab nicht durchpasst, wird künftig der AIT BikeStar, ein mit hochpräziser, modernster Sensorik ausgestattetes Transportfahrrad, präzise Messungen durchführen können.
Die gesammelten Daten werden von einer am AIT entwickelten Künstlichen Intelligenz bewertet und wandern in ein eigenes intuitiv zu bedienendes Managementsystem, welches den Erhaltungsteams von viadonau als wichtiges Tool bei Identifikation und Priorisierung von notwendigen Sanierungsmaßnahmen dient. Dies ermöglicht eine effizientere und somit kostengünstigere Erhaltung des Treppelwege-Netzes, während gleichzeitig maximaler Fahrkomfort und hohe Verkehrssicherheit gewährleistet werden.