Krise stellte Binnenschifffahrt vor Herausforderungen, viadonau hielt operativen Betrieb aufrecht, Umweltprojekte erfolgreich umgesetzt.
Die Donau konnte ihre Rolle als Versorgungsachse der österreichischen Industrie auch 2020 eindrucksvoll unter Beweis stellen. Die Rahmenbedingungen waren ab Mitte März klar: Ungeachtet von Ausgangsperren und Reisebeschränkungen, muss der Gütertransport weiterlaufen. Die Infrastruktur muss lückenlos vorhanden sein, der Transportweg Donau aufrecht, Schleusen müssen effizient weiterarbeiten und Güter rasch Staatsgrenzen überqueren, damit die Rohstoffversorgung für die Industrie gewährleistet bleiben kann. All das ist in diesem Ausnahmejahr 2020 an der Donau gelungen.
Der für die Schifffahrt zuständige Staatssekretär im BMK, Magnus Brunner, dazu: „Die österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft viadonau war 2020 mehr als gefordert. Die Aufrechterhaltung des Betriebs und somit die Sicherstellung der Versorgung über den Transportweg Donau waren essentiell. Rasch war allen Beteiligten klar, dass diese Krise die Donau nicht in die Knie zwingen kann. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren unermüdlichen Einsatz und ihr tatkräftiges Engagement in dieser fordernden Zeit.“
Die Anzahl der geschleusten Güterschiffe war 2020 im Vergleich zum Vorjahr relativ stabil. Zusätzlich zu den bereits laufenden Warenströmen wurden 2020 neue Transporte auf der Donau entwickelt, wie am Standort Hafen Wien: So konnte dieser auch vor allem als Umschlagspunkt für Recyclingprodukte punkten. Im Jahr 2020 wurden Altmetalle in Form von Anlagenteilen entladen, die zusätzlich zu weiteren Mengen Stahlschrott, zwischengelagert und mit dem Binnenschiff in Richtung Türkei abtransportiert wurden. Aber auch andere Recycling-Materialien gewannen 2020 stetig an Bedeutung. So wurden in diesem Jahr einige Ladungen Altholz aus dem Norden Europas mit dem Binnenschiff importiert und im Hafen Wien umgeschlagen.
Bis auf ein kurzes Aufleben in den Sommermonaten, wurden 2020 stark rückgängige Bewegungen im Bereich der Personenschifffahrt verzeichnet. Durch die restriktiven Maßnahmen im Bereich der Gastronomie, Beherbergung und Freizeitgestaltung mussten zahlreiche Ausflugs- und Kabinenschiffe ihre Fahrpläne auf Eis legen.
viadonau konnte von Beginn der Krise an den operativen Betrieb aufrecht halten. Dazu zählte die Fortführung schifffahrtsrelevanter Tätigkeiten, wie die permanente Funktionsfähigkeit der Donauschleusen, die Instandhaltung der Treppelwege oder die Vermessung der Donau zur Gewährleistung der Sicherheit auf der Strecke.
Auch im Bereich der ökologischen Projekte hieß es „Weitermachen!“. Zwei große Projekte bringen seit heuer Mehrwert für Fauna und Flora.
Spittelauer Arm
Der etwa vier Kilometer lange Spittelauer Arm nahe Hainburg wurde im Zuge der Großen Donauregulierung im 19. Jahrhundert von der Donau abgetrennt. Seit damals ging durch einen langsamen aber stetigen Verlandungsprozess wertvoller Naturlebensraum verloren. 2020 wurde das Gewässer wieder mit der Donau verbunden und wird künftig nahezu ganzjährig durchströmt. Davon profitieren insbesondere die Jugendstadien einer dynamischen Aulandschaft und die Fischpopulation. Durch die Anbindung entsteht eine große Insel, die den tierischen Aubewohnern als Rückzugsgebiet dient.
Fischa-Mündung
Ab September 2020 ging es schließlich an die Wiederherstellung der ehemaligen Wasserfläche im Hinterland der Fischamündung. Auf diese Weise entstand ein flacher und strömungsberuhigter Seitenarm mit Anbindung an den Fluss. Mit abwechslungsreicher Charakteristik und günstigen Flachwasserbereichen dienen die renaturierten Uferstrukturen und die neu entstandene Wasserfläche nun als idealer Fortpflanzungs- und Aufzuchtplatz für Fische, Amphibien und Kleinstlebewesen.
viadonau-Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler zu den Verbesserungen im ökologischen Bereich: „Die Donau ist ein ganz besonderer Lebensraum. Daher stand auch 2020 im Fokus, ökonomische Anforderungen mit ökologischen Notwendigkeiten zu vereinbaren. Unsere Öko-Projekte zeigen eindrucksvoll, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind – und die Natur dankt es.“