Die Donau zählt heute zu jenen Verkehrsträgern, die sich besonders dynamisch entwickeln. Nicht nur in der Fahrrinne, auch an ihren Ufern herrscht ständige Bewegung. Auf der ersten Bau- und Schifffahrtsbesprechung des Jahres wurden am 12. Juni in Wien Status und Ausblick in Sachen Wasserstraßen-Entwicklung ins Blickfeld gerückt. Top-Themen: Modernisierung, Kennzeichnung, Vermessung und Hafeninfrastruktur an der Donau.
Die zweimal jährlich von viadonau organisierte Veranstaltung, an der traditionell zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Bereichen wie Schifffahrt, Verkehrssicherheit, Häfen, Energieerzeuger und Wasserstraßenverwaltung teilnehmen, bewies auch in ihrer jüngsten Auflage: An der Donau tut sich viel. Beispiel: Geschiebezugabe. Zwar wurden laut Joachim Salomon von VERBUND die Zugabeziele im Jahr 2018 aufgrund des ausgeprägten Niederwassers nicht ganz erfüllt, die verlagerte Geschiebemenge lag mit rund 226.000 Kubikmetern dennoch klar über dem langjährigen Jahresdurchschnitt der vergangenen zwei Jahrzehnte von ca. 190.000 Kubikmetern. Salomon rechnet heuer mit insgesamt 245.000 Kubikmetern Geschiebezugabe in die Donau. Bis Ende Mai wurden bereits rund 120.000 Kubikmeter verklappt.
Die Wasserstraßeninfrastruktur der Donau wird an vielen Fronten sicherer und moderner. Während der Hafen Wien ab Herbst 2019 unter anderem die Instandsetzung des Hochwasserschutzes beim Alberner Hafen in Angriff nimmt, wird die Kennzeichnung der Wasserstraße, wie viadonau-Experte für Wasserstraßen-Management, Markus Simoner, berichtete, weiter modernisiert. Die nun auch GPS-gerüsteten Bojen zeigten klar das enorme Optimierungspotenzial einer fernüberwachten Wasserstraße.
Internationale Donau-Akteure sind inzwischen wichtige Fixpunkte der Bau- und Schifffahrtsbesprechung. Einen spannenden Blick in den Donauraum jenseits der Staatsgrenzen gewährten einmal mehr Paul Marcus Schäfer von der Deutschen Wasserstraßenverwaltung WSV und viadonau-Fachmann für internationale Projekte, Gert-Jan Muilerman. Während für die bayrischen Nachbarn laut Schäfer aktuell vor allem die Grundinstandsetzung der Staustufe Kachlet inklusive Schleuse und Wehr auf dem Plan stehe, präsentierte Muilerman Meilensteine aus den internationalen Projekten FAIRway Danube und Danube STREAM, deren Ziel gemeinsame Wasserstraßen-Managementstandards entlang der gesamten Donau sind. Für den Experten besonders wichtig: serviceorientierte Outputs, wie das neue FIS Portal, die neuen und kontinuierlich aktualisierten Binnenschifffahrtskarten und der ab August 2019 online verfügbare Liegestellen-Atlas. Fazit: leistungsfähige Maßnahmen, Kooperationen und Erfolge für ein starkes Donaujahr 2019.