Seit wenigen Tagen fließt wieder Wasser vom Altarm in Angern in die March. Mit der Wiederanbindung des Seitenarms mit dem Hauptstrom wurde ein erhaltenswertes Stück Flusslandschaft wiederhergestellt. Dieses bietet Uferschwalben, Fischen und Eisvögeln neue Lebensräume. Unter Beisein von Bundesminister Alois Stöger, Landesrat Stephan Pernkopf sowie Sektionschef Wilfried Schimon konnte das neubelebte Naturhabitat feierlich eröffnet werden.
Im Laufe einer wechselvollen Regulierungsgeschichte der March wurde der Altarm bei Angern vollständig vom Hauptgerinne getrennt und teilweise verfüllt. Hochwasserereignisse und damit verbundene Anlandungen haben dem Gebiet über die Jahrzehnte zugesetzt. Mit der Wiederanbindung wollten Gemeinde und Fischereiverein Angern nicht nur eine landschaftliche, sondern auch ökologische Aufwertung des Gebiets erreichen und der Artenvielfalt an der March wieder mehr Entfaltungsraum zu geben. „Die Anbindung des Altarms an die March hat äußerst positive Umweltauswirkungen und leistet einen wichtigen Beitrag zu ökologischen Verbesserungen der Gewässer. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, vor allem Jungfische sind auf die Vernetzung des Gewässers mit seinen Nebengewässern angewiesen. Investitionen wie diese lohnen sich. Hier ist ein wertvoller Lebensraum mit hoher Vielfalt entstanden“, so Bundesminister Andrä Rupprechter.
Finanziert wurde das Projekt aus Mitteln des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (60 %), des Landes Niederösterreich (30 %), des bmvit/viadonau sowie der Gemeinde Angern. Umgesetzt hat das Vorhaben viadonau im Auftrag des bmvit. „Nach der umfassenden Sanierung des Marchdamms ist es uns wichtig, auch weiterhin integrative Maßnahmen zum Erhalt und Schutz der Umwelt zu setzen, damit die March als ökologisches System wirksam bleibt“, erklärt Bundesminister Stöger, warum sich das bmvit für das Projekt eingesetzt hat.
Landesrat Stephan Pernkopf: „Mit der Wiederanbindung des Altarms wird der March ein wertvoller Lebensnerv geschenkt. Damit geben wir dem Fluss mehr Platz im Hochwasserfall und schaffen gleichzeitig neue Rückzugsräume für geschützte Tier- und Pflanzenarten. Durch Projekte wie dieses unterstreichen wir unseren Rang als Naturland!“
Über 27.000 Kubikmeter Erde wurden im Rahmen der umfangreichen flussbaulichen Arbeiten ausgehoben, um das Profil des teils verlandeten Seitenarms wiederherzustellen. Dies entspricht einer Menge von mehr als 400 40-Fuß-Frachtcontainern. Aufgrund der günstigen Witterungsbedingungen konnten die Baggerungen zügig erfolgen und schon Ende August die Ufersicherung im Einströmbereich entfernt werden. Seit September wird der 820 Meter lange Seitenarm vom Marchwasser durchströmt und bildet gemeinsam mit dem Hauptstrom wieder ein flussökologisches Ganzes.
Intelligente Gewässervernetzung ist von großer Bedeutung für die nachhaltige Bewahrung eines sensiblen Naturraums. Denn die March-Thaya-Region ist ein kostbares Refugium einer vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt. Als europaweit anerkanntes Schutzgebiet beherbergen die March-Thaya-Auen heute 25 europaweit gefährdete Tiere und Pflanzen und 110 regelmäßig auftretende Zugvögel.
Fotos unter: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/7198
Über viadonau:
Unsere mehr als 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen in der Zentrale im Tech Gate Vienna, an vier Servicecentern und zehn Schleusen entlang der 378 Flusskilometer in Österreich die Naturlandschaft und die Wasserstraße Donau. Ziel ist die behutsame und nachhaltige Entwicklung des Lebens- und Wirtschaftsraumes Donau. Für jede Maßnahme und bei jeder Dienstleistung haben wir alle wesentlichen Umwelt-, Sicherheits- und Wirtschaftsaspekte im Auge. Unser Engagement ist somit stets ausgewogen und nachhaltig – für die Natur, für die Menschen am Fluss und für den Standort Österreich. viadonau ist ein Unternehmen des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie.