Der Fluss transportiert laufend Geschiebe – wo er es einerorts erodiert, lagert er es anderswo an der Stromsohle oder in den Uferbereichen wieder ab. Diese natürliche Dynamik ist jedoch durch zahlreiche Uferverbauungen und Quersperren, wie Wasserkraftwerke unterbrochen und führt so in manchen Bereichen der Donau zu einem Geschiebedefizit und in weiterer Folge zu einer Sohleintiefung.


Im Jahr 2015 wurde daher ein Pilotversuch in der Strecke östlich von Wien durchgeführt, da in diesem Bereich prioritär Handlungsbedarf besteht. Die mit einer Sohleintiefung verbundene Absenkung der Wasserspiegellagen ist insbesondere für den Nationalpark Donauauen als besonders kritisch zu bewerten und geeignete Gegenmaßnahmen sind erforderlich, um die ökologische Funktionsfähigkeit und die Einzigartigkeit der Donauauen in diesem Bereich zu bewahren.

Im Zuge des Pilotversuchs wurde daher  Kies, der im Zuge von Instandhaltungsbaggerungen aus Seichtstellen entfernt werden musste, möglichst weit stromauf verführt (ca. 18 km) und dort verklappt. Damit bleibt dieses Geschiebe länger im Flusssystem und wirkt einer negativen Geschiebebilanz und der damit verbundenen Sohleintiefung entgegen.  In der Vergangenheit wurde dem Fluss das gebaggerte Material an der nächstgelegenen Tiefstelle (durchschnittlich 3-4 km stromaufwärts) zugeführt.

Übergeordnetes Ziel des Versuchs war es, Informationen für den Aufbau eines Geschiebemanagementsystems zu erhalten. Untersucht wurden sowohl die Auswirkungen und Entwicklungen auf die Stromsohle als auch bauwirtschaftliche Aspekte. Die aus den Ergebnissen gewonnenen Erkenntnisse tragen zur Verbesserung des laufenden Geschiebemanagements bei und erlauben die Nutzung von Synergien zwischen Erhaltungsbaggerungen und Geschiebemanagementmaßnahmen.

Partner

  • externe Auftragnehmer für die Durchführung der Baggerungen

Dauer

01.02.2015 – 31.12.2015

Meilensteine

  • Vorbereitung und Planung des Pilotversuchs (Konzepterstellung)
  • Ausschreibung der Baggerungsarbeiten von zwei kritischen Furtbereichen
  • Baggerung der beiden Furtbereiche mit Qualitätskontrolle durch eine örtliche Bauaufsicht und begleitet durch Stromsohlenvermessungen in verdichteter Frequenz, sowohl in den Bagger- und Verklappbereichen als auch in der dazwischenliegenden Donaustrecke
  • Auswertung der Ergebnisse
  • Erstellung des Ergebnisberichts zum Pilotversuch Geschiebemanagement

Aktuelles und Projektstatus

Das Pilotprojekt ist bereits abgeschlossen. Die Ergebnisse dienen der kontinuierlichen Verbesserung des Wasserstraßenmangements unter Bedachtnahme ökologischer sowie schifffahrtsrelevanter Erfordernisse.


Das Projekt leistete einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Maßnahme
01. Wasserstraßenmanagement kundenfreundlich und pro-aktiv durchführen des Aktionsprogramms Donau des bmvit bis 2022.