Der Sterlet ist eine hochgradig gefährdete Leitfischart der österreichischen Donau. Aufgrund von Lebensraumverlust durch Stauhaltung und Regulierung finden sich in der österreichischen Donau nur noch kleinste Vorkommen, die kaum reproduzieren.
Im November 2015 wurde daher das LIFE Projekt „Restoration of sterlet populations in the Austrian Danube“ unter der Führung des Instituts für Hydrobiologie und Gewässermanagement der Universität für Bodenkultur gestartet. Ziel des sechs Jahre dauernden Projekts ist die Etablierung und Erhaltung einer vitalen und überlebensfähigen Population des Sterlets (v.a. östlich von Wien und in der Wachau).
viadonau unterstützt das Projekt als Ko-Finanzierer mit insgesamt EUR 50.000.

Das Schutzprojekt soll durch folgende Aktivitäten realisiert werden:

  • Schaffung einer Gen-Datenbank von Wild- und Zuchtpopulationen
  • Identifikation von geeigneten Habitaten durch besenderte erwachsene Tiere
  • Nachzucht und Besatz von in der Donau erbrüteten Jungfischen in geeigneten Habitaten
  • Monitoring des Aufzuchterfolgs mittels Fang-Wiederfangmethode
  • Identifikation der Lebensraumansprüche

Nähere Informationen unter: life-sterlet.boku.ac.at

Partner

  • IHG (Institut für Hydrobiologie) der Universität für Bodenkultur
  • Zoologisches Institut der Slowakischen Akademie der Wissenschaften
  • Stadt Wien (MA 45)
  • viadonau (Ko-Finanzierer)

Dauer und Budget

01.11.2015 – 31.12.2021
Projektgesamtbudget: EUR 907.500

Aktuelles und Projektstatus

  • Im Sommer 2016 ging auf der Wiener Donauinsel ein Aufzuchtcontainer mit Schauaquarium in Betrieb. Seither wurden zahlreiche Besatzaktionen an Donau, March und Thaya durchgeführt (mittlerweile wurden 25.000 Jungfische ausgelassen). Ein Imagefilm und ein YouTube-Kanal über Besatzmaß­nahmen sind online.
  • Von 10.-16. September 2017 fand ein internationales Störsymposium an der BOKU statt, zwei Exkursionen in die Wachau wurden von viadonau mitorganisiert und finanziert. Außerdem fand am 17.10.2017, im Rahmen des Projekts Auenwildnis Wachau, eine weitere Besatzaktion von viadonau mit Fischereivertretern, Bgm. Polz und einer lokalen Volksschule statt.
  • 2018 wurden rund 50.000 Fische gezüchtet. 30 einjährige Sterlets wurden besendert und in der Wachau ausgesetzt.
  • Mittlerweile wurden über 145.000 Jungfische aufgezogen und in Donau, March und Thaya bei zahlreichen Besatzaktionen ausgewildert. Um Informationen über die Lebensraumansprüche der Fische zu bekommen, wurden im Jahr 2019 Fische besendert, ihre Aufenthaltsorte werden in regelmäßigen Abständen gemonitort. Zudem wurden bereits hunderte Fische markiert, um bei Wiederfängen Rückschlüsse auf das Wanderverhalten der Tiere ziehen zu können. Wiederfänge von laichreifen Fischen und von ausgewilderten Jungfischen zeigen bereits erste Projekterfolge.
    Das Projekt ist außerordentlich öffentlichkeitswirksam – der Aufzuchtcontainer wurde bereits von zahlreichen nationalen und internationalen Delegationen besucht, außerdem wurde in vielen Printmedien, TV, Radio und im Internet über das Projekt berichtet. Ein Imagefilm und YouTube-Kanal über Besatzmaßnahmen sind online.

Aufgrund des großen Erfolges des Projekts ist bereits ein Folgeprojekt gestartet: im Projekt „LIFE Boat 4 Sturgeon“ sollen Mutterfische der vier noch in freier Wildbahn vorkommenden Donaustör-Arten in einer lebenden Genbank auf dem viadonau-Schiff „Negrelli“ gehalten und nachgezüchtet werden. Der Projektstart erfolgte 2022.

Das Projekt leistet einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Maßnahme 17. Renaturierungsmaßnahmen in Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie durchführen des Aktionsprogramms Donau des bmvit bis 2022.