Hydrodynamische numerische Modellierungen werden zur Simulation verschiedener Abflussereignisse verwendet und sind ein unverzichtbares Werkzeug in der Praxis der wasserwirtschaftlichen Planung. Mit ihrer Hilfe werden Simulationen für die maßgeblichen Bemessungsereignisse wie HQ100 durchgeführt und beispielsweise Überflutungsflächen oder die erforderliche Höhe von Hochwasserschutzdämmen berechnet. Mit diesen Modellen können aber auch wichtige Erkenntnisse für die Wasserstraße und die Schifffahrt gewonnen werden. So können z. B. die Effekte von geplanten Wasserbauwerken (Buhnen) auf die Entstehung von Furten oder die Strömungsverhältnisse an neu errichteten Anlegestellen berechnet werden. Die Modelle liefern demnach fachlichen Input bei (Forschungs)projekten und wasserbaulichen Maßnahmen. Weiters können die Ergebnisse als Grundlage bei Projektanträgen bzw. Fördereinreichungen dienen.
Ziel der Aktivität ist die Betreuung, Wartung und Weiterentwicklung der hydrodynamischen Modellierungen für Donau, March und Thaya sowie deren Bereitstellung für andere Unternehmensbereiche (z. B. Hochwasserschutz, Ökologie, Schifffahrt) und externe Partner (z. B. Länder OÖ und NÖ).

Partner

  • Behörden von Bund und Ländern:
    gegenseitiger Erfahrungsaustausch mit den Ländern OÖ und NÖ, Einbringen von Expertise und Messdaten seitens viadonau, z. B. beim Hochwasserschutz Eferdinger Becken
  • Zivilingenieure
  • Universitäten

Dauer

laufende Weiterentwicklungen seit 2005

Aktuelles und Status der Aktivität

2017 wurde unter anderem die Optimierung einiger Buhnen im Bereich der Furt Bad Deutsch-Altenburg mitbegleitet. Die Optimierung der Buhnen wurde unter Verwendung einer hochspezialisierten Software (Stand der Wissenschaft) projektiert. Im Zuge der begleitenden hydrodynamischen Modellierung wurde festgestellt, dass die durch die optimierten Buhnen hervorgerufenen Strömungseffekte mit einem marktüblichen und in Österreich weit verbreiteten Softwarepaket grundsätzlich nachgebildet werden können. Die wasserbaulichen Adaptierungen wurden im Rahmen des Maßnahmenkatalogs östlich von Wien umgesetzt.

In 2018 wurde unter anderem eine Machbarkeitsstudie für das Projekt „IM_STROM“ beauftragt und fachlich begleitet. Untersucht wurde die Kombination von mathematischen Optimierungsalgorithmen mit hydrodynamischen Modellen zur Lösung komplexer hydraulischer Fragestellungen.           
Zudem wurde das Amt der OÖ. Landesregierung, Abt. für Schutzwasserwirtschaft, bei der Erstellung eines hydrodynamischen Modells für die Donau fachlich unterstützt und es werden von viadonau erhobene Daten zur Verfügung gestellt.

Im Jahr 2019 wurde unter anderem die Machbarkeitsstudie für das Projekt „IM_STROM" abgeschlossen. Untersucht wurde die Kombination von mathematischen Optimierungsalgorithmen mit hydrodynamischen Modellen zur Lösung komplexer hydraulischer Fragestellungen. 2019 umfasste das vor allem die Projekte „Life Auenwildnis Wachau", „ProDaM", die Gewässervernetzung Haslau-Regelsbrunn, „Interreg Alpen Karpaten Fluss Korridor – Renaturiertung der Fischamündung", „Dammbruchszenario Wolfsthaler Damm" sowie das Christian Doppler-Labor II.

Im Jahr 2020 widmete sich viadonau speziellen Fragestellungen zu den Einsatz- bzw. Verwendungszwecken der hydrodynamisch numerischen 2D-Modellierung. Mit dieser Maßnahme stärkt viadonau ihre Themenführerschaft im Bereich der hydrodynamischen Modellierung im Donauraum. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen vielfältige Anwendung finden: Bei der Vergabe und Kontrolle von eigenen Aufträgen, bei der fachlichen Zusammenarbeit mit Gebietskörperschaften, bei der Erstellung von hydrologischen Auswertungen oder bei der Einschätzung von fremden Berechnungen, Studien und Analysen. 2020 wurde viadonau-intern im Rahmen des Projekts „Life Auenwildnis Wachau" ein auf hydrodynamischen Modellierungen basierendes Monitoringkonzept entwickelt, welches von der zuständigen Behörde stark befürwortet und nun bereits erfolgreich angewendet wird. Die Expertinnen und Experten von viadonau haben mehrere interne Projekte begleitet. Hervorzuheben ist auch in diesem Jahr wieder das Projekt ProDaM.

Im Jahr 2021 und 2022 wurde eine Netzgenerator-Software 2D-Modellierung entwickelt, um zukünftige 2D Modelle effizienter erstellen zu können. Diese Software wird bei einem internationalen Anwendertreffen am 14. September 2022 vorgestellt. Weiterhin ist der Fachbereich Hydrologie auch laufend zur fachlichen Koordination, Beratung und Projektbegleitung einbezogen. Derzeit begleitete Projekte sind ProDAM (fachliche Unterstützung bei hydrodynamischen Modellierung), LIFE Auenwildnis Wachau, Wasserspiegeloptimierung Wachau (fachliche Unterstützung bei Ideen- und Konzeptentwicklung, derzeit ruhend). Die fachliche Begleitung der Studie "Einfluss des Klimawandels auf die March" wurde abgeschlossen. Ein Folgeauftrag bezüglich Wassertemperatur wird in Kürze erwartet.



Die Aktivität leistet einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Maßnahme
04. Innovationen im Wasserstraßenmanagement vorantreiben des Aktionsprogramms Donau des bmvit bis 2022.