Die Karpaten und die Alpen gehören zu den bedeutendsten Naturräumen Europas. Die Ausweisung des Alpen-Karpaten Korridors stellte sicher, dass der ökologische Verbund zwischen diesen Großräumen gewährleistet ist.

Im Rahmen des Projekts Alpen Karpaten Fluss Korridor“ (AKFK) soll nun auch die Lebensraumkonnektivität für wassergebundene Organismen in der österreichisch-slowakischen Grenzregion geschützt und verbessert werden.

Die im Großraum Wien-Bratislava gelegenen Großschutzgebiete (Donau-Auen, Zahorie, Wienerwald, March) sind für Naturschutz und Naherholung von herausragender Bedeutung. Sie können ihre Schutzziele jedoch nur erreichen, wenn sie über Lebensraumkorridore miteinander verbunden bleiben. Das Netzwerk der Fließgewässer übernimmt dabei eine zentrale Funktion. Regulierungen, Querbauwerke, strukturarme Auwälder und intensive Landwirtschaft im Umland beeinträchtigen deren Multi-Funktionalität.

Kernziele

Schutz und Entwicklung eines Lebensraumverbundes der Flüsse im Bereich des Alpen Karpaten Korridors

  • Stärkung des Lebensraumverbundes im Alpen Karpaten Korridor und Aufwertung der Fließgewässer als ökologische Korridore durch die Umsetzung von Revitalisierungen und lebensraumverbessernder Pilot-Maßnahmen.
  • Steigerung der Effizienz und Kohärenz der Schutzgebiete und Natura 2000 in der österreichisch-slowakischen Grenzregion durch grenzübergreifenden Erfahrungs-austausch, Formulierung gemeinsamer Strategien und Entwicklung grenzübergreifender Konzepte.
  • Mittel- und langfristige Sicherstellung lebensraumverbessernder Maßnahmen im Alpen Karpaten Fluss Korridor durch Bewusstseinsbildung in der Öffentlichkeit und Verankerung der Initiative auf umweltpolitisch-strategischer Ebene.

Projektergebnisse

  • Machbarkeitsstudie und Maßnahmenkatalog - Rolle der Flüsse in der slowakisch-österreichischen Grenzregion zur Weiterentwicklung des Alpen Karpaten Korridors (AKK)
  • Grenzübergreifendes Revitalisierungskonzept für die Flüsse des Alpen Karpaten Fluss Korridors

Planung und Umsetzung von 13 Pilotmaßnahmen zur Revitalisierung der Fließgewässer in der Alpen-Karpaten Region mit Vorzeigecharakter zur Verbesserung der Lebensraumqualität, Stärkung des Lebensraumverbundes und Sicherung der Erlebbarkeit:

  • Umsetzung unterschiedlichste Varianten von Revitalisierungen (u.a. Flussaufweitungen, Entfernung Uferregulierung, hydro-morphologische und hydrologische Verbesserung, Auwald-Revitalisierung) an Schwechat, Fischa, Rudava und dem Einzugsgebiet von Mociarka und Malina gemeinsam mit lokalen, nationalen und überregionalen Stakeholdern

Dokumentation und Präsentation der Projektergebnisse anhand von Leitarten:

  • Umsetzung kleinflächiger Artenschutzmaßnahmen für ausgewählte Arten wie u.a. Würfelnatter, Eisvogel, Nase, Ukrainisches Bachneunauge in Zusammenarbeit mit Freiwilligen, Schulen, NGOs, Gemeinden etc.
  • Monitoring und Evaluierung der Projekterfolge

Rolle viadonau - Revitalisierung der Fischamündung

viadonau ist zuständig für die Planung und Umsetzung der Revitalisierung des Mündungsbereiches der Fischa in Niederösterreich. Dabei sind zwei Revitalisierungsphase vorgesehen, wovon die erste bereits Ende 2019 erfolgreich abgeschlossen werden konnte.

In den Herbst- und Wintermonaten 2019 setzte viadonau flussbauliche Maßnahmen zur naturnahen Neugestaltung der Flussufer im Mündungsbereich der Fischa. Während stromauf die Verbauung des Donauufers auf einer Länge von 125 Meter abgesenkt wurde, wurden stromab etwa 130 Meter Blockwurf vollständig entfernt. Die Böschungssicherungen der Donau reichten beiderseits bis in den Mündungsbereich der Fischa hinein. Der neugestaltete Mündungsbereich erlaubt es Donau und Fischa nun sich aus eigener Kraft wieder dynamisch zu entwickeln und natürliche Uferstrukturen auszubilden.

Im September und Oktober 2020 wurde nun die zweite Phase der Revitalisierung in Angriff genommen und ein Biotop hergestellt. Das Niveau des Hinterlands oberstromig der Mündung wurde so abgesenkt , dass ein flacher Seitenarm mit zeitweise unterstromiger Anbindung an den Fluss Fischa entstand. Der betroffene Bereich war früher Wasserfläche und wurde im Zuge der damals üblichen Erhaltungstätigkeiten der Wasserstraße mit Donaukies verfüllt. Der dort vorhandene Donaukies wurde abgetragen und das Material wieder in den Geschiebekreislauf der Donau zurück geführt. Durch die Maßnahme kann die Wasseranbindung deutlich verbessert und so aquatische und semi-aquatische Lebensräume insbesondere für Jungfische und Amphibien sowie Makrozoobenthos und Wasservögel entstehen. In diesem Bereich liegt auch das jährliche Zusammenfinden von Nase und Barbe vor dem Aufziehen in die Fischa.

Lesen Sie hier mehr zum Abschluss und den Baumaßnahmen der zweiten Revitalisierungsphase.

Das Ziel der wasserbaulichen Maßnahmen ist die weitgehende Wiederherstellung der standort-typischen Fluss-, Au- und Uferstrukturen und fischökologische Verbesserungen (u.a. Attraktivierung der Laichgebiete in der Fischa). Flache, natürliche Kiesufer, wie sie durch die Entfernung des Blockwurfes im Mündungsbereich der Fischa entstehen werden, sind essentiell für heimische rheophile Fischarten, die für Ihre Laichtätigkeit den gut durchströmten Kieslückenraum der Flusssohle benötigen. Gemeinsam mit anderen Maßnahmen trägt das Vorhaben zur ökologischen Verbesserung des Lebensraumverbundes Fischa-Donau bei.

Umsetzungszeitraum der Maßnahme:

  • Revitalisierungsphase 1: Uferrückbau, Oktober bis Dezember 2019
  • Revitalisierungsphase 2: Biotop, September bis Oktober 2020

Diese Maßnahme ist Element des Maßnahmenkatalogs Donau östlich von Wien.

Partner

Das bilaterale Projekt Alpen Karpaten Fluss Korridor wird von 7 Partnern und 10 strategischen Partnern aus Österreich und der Slowakei umgesetzt:

Projektpartner:

Eine Rolle als Berater und wichtige Multiplikatoren übernehmen folgende strategische Partner:

Dauer und Budget

Projektdauer: 01.09.2017 – 28.02.2021

Budget: EUR 2,1 Mio.
EU-Finanzierung (ERDF): EUR 1,79 Mio.

Ko-Finanzierung:

  • BMLRT
  • Amt der NÖ Landesregierung – Abteilung Naturschutz
  • Schwechat Wasserverband

rivercorridor.com