Presseinformation, FGP

An der Donau östlich von Wien laufen die Bauarbeiten zur Revitalisierung der Insel Wolfsthal auf Hochtouren. Durch die Ertüchtigung des Seitengewässers wird der Inselcharakter der Kiesstruktur verstärkt und so ökologisch aufgewertet.

Drei Männer am Donauufer, im Hintergrund: Baggerarbeiten

v.l.n.r.: Bürgermeister Wolfsthal Gerhard Schödinger, Direktor des Nationalparks Donau-Auen Carl Manzano und viadonau-Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler, Foto: © viadonau/Zinner

Baggerarbeiten am Donauufer bei nebeligem Wetter

Die Bauarbeiten an der Insel Wolfsthal wurden Ende November 2018 aufgenommen und laufen bereits auf Hochtouren, Foto: © viadonau/Zinner

Inseln sind ökologisch bedeutende Lebensräume. Viele seltene Tier- und Pflanzenarten finden hier wichtige Rückzugsgebiete. Nicht nur die Insel selbst, auch das durch die Insel geschützte Seitengewässer ist von hohem ökologischem Wert – vor allem für Fische. Die freie Fließstrecke der Donau östlich von Wien weist innerhalb Österreichs die höchste Anzahl an Inseln auf: Rund 40 Inseln befinden sich in diesem Abschnitt und machen ihn auch deshalb so bedeutend.

Die Insel Wolfsthal ist besonders naturnah, weist einen weitgehend unberührten Silberweiden-Bestand auf, die ausgedehnten Schotterbänke sind Heimat für seltene Insekten und den Flussuferläufer, einer Vogelart, welche ihre Eier auf Kiesflächen ablegt. Durch die bestehende Regulierung der Donau verliert sie jedoch zunehmend ihren Inselcharakter und ist über weite Teile des Jahres mit dem Festland verbunden.

Gemeinsam setzen nun viadonau und der Nationalpark Donau-Auen Maßnahmen zur Revitalisierung der Insel Wolfsthal. Die Bauarbeiten wurden Ende November 2018 aufgenommen und laufen bereits auf Hochtouren.

Hans-Peter Hasenbichler, Geschäftsführer von viadonau, betont die Wichtigkeit dieser Revitalisierung als weiteren Schritt zur Umsetzung des Maßnahmenkatalogs östlich von Wien und erklärt das Projekt: „Aus dem Seitenarm hinter der Insel werden neun Querbauwerke rückgebaut, knapp 6.000 Tonnen Wasserbausteine werden entfernt. Dadurch soll eine bessere Durchströmung in den Seitenarm gewährleistet werden. Der Insel-Charakter wird gesichert, wertvolle Lebensräume erhalten und gefördert.“ Tendenziell trägt eine solche Flussrevitalisierung auch zum Hochwasserschutz und zur Verbesserung des Sedimenthaushaltes in der Donau bei.

Gerhard Schödinger, Abgeordneter zum NÖ Landtag und Bürgermeister von Wolfsthal, unterstützt das Vorhaben: „Für uns Kinder war diese Insel ein richtiger Abenteuerspielplatz, wir haben dort sehr viel Zeit verbracht. Bis vor wenigen Jahren war es auch ein wichtiges Fischereigebiet. Jetzt liegt der Seitenarm völlig trocken. Durch die gemeinsamen Anstrengungen fließt hoffentlich bald wieder mehr Wasser hindurch.“

Carl Manzano, Direktor des Nationalparks Donau-Auen, unterstreicht die zukunftsweisende Zusammenarbeit. Die Finanzierung dieser Ökologisierungsmaßnahme erfolgt durch viadonau und den Nationalpark Donau-Auen im Rahmen des donauweiten Interreg-Projektes DANUBEparksCONNECTED. „Die Schaffung einer Wildnisinsel bei Wolfsthal ist ein weiterer wichtiger Schritt im ökologischen Flussbau. Durch die Revitalisierung entsteht ein wesentlicher Trittstein für Tiere und Pflanzen vom Nationalpark Donau-Auen zu den Partnerschutzgebieten in der Slowakei“, so Manzano.

Aufgrund der für den Baufortschritt günstigen Niederwasserbedingungen kann die Revitalisierung voraussichtlich in Rekordzeit umgesetzt und schon im Dezember abgeschlossen werden.