viadonau, Wasserstraße

Am 6. November lud der Ennshafen zur 2. Auflage der Bau- und Schifffahrtsbesprechung des Jahres 2018. Im Logistikzentrum des Hafens waren sich die zusammengekommenen Expertinnen und Experten einig: Auch bei schwierigen Fahrwasserverhältnissen kann die Wasserstraße eine lohnende Transportalternative sein. Besonders wichtig dafür: vorausschauende Erhaltungsmaßnahmen und bestmögliche Infrastruktur. Trotz historischen Niederwassers zeigten sich die anwesenden Vertreter der Schifffahrt und der Donauhäfen zufrieden mit Zustand und Entwicklung der Donau in Österreich. Weiters präsentierte der Kraftwerksbetreiber Verbund Hydro Power AG (VHP) wie gewohnt den Status seiner Maßnahmen an der Donau.

Donauverlauf bei Hainburg mit Passagierschiff im Vordergrund

Foto: © viadonau/Markus Simoner

Gruppenbild Experten aus Schifffahrt, Häfen und viadonau

Foto: © Ennshafen/Christina Huber

Das Wirkungspotenzial proaktiver Instandhaltung beweist sich an der Donau vor allem dann, wenn der Strom sein besonders strenges Gesicht zeigt. Die ausgedehnte Niederwasserperiode seit August 2018 auf der Donau stellt die Binnenschifffahrt insgesamt vor enorme Herausforderungen. So wurden im Oktober 2018 teilweise historische Pegeltiefstände an der Donau registriert, welche bis zu 70 cm unter dem definierten Regulierungsniederwasser lagen. Umso wichtiger war und ist es, auch bei schwierigen Rahmenbedingungen mit treffsicheren und proaktiven Erhaltungsmaßnahmen sowie verlässlichen Informationen eine weiterhin nutzbare Wasserstraße bereitzustellen. viadonau-Leiter des Wasserstraßen-Managements Markus Simoner zeigte bei der 2. Bau- und Schifffahrtsbesprechung einmal mehr Sinn und Wirkung der gezielten Instandhaltungsmaßnahmen auf. Weiters präsentierte sein Stellvertreter Hans Berger die positiven Wirkungen der im Jahr 2018 realisierten wasserbaulichen Optimierungsprojekte, welche im Rahmen des Maßnahmenkataloges für die Donau östlich von Wien finanziert wurden. So konnte mit maßgeschneiderten baulichen Lösungen in den Furtbereichen Rote Werd und Treuschütt lokalen Anlandungen erfolgreich entgegengewirkt werden. Gleichzeitig wurden durch die Versetzung der Donaustation Hainburg die Lage der Schifffahrtsrinne optimiert sowie künftig notwendige Erhaltungsbaggerungen reduziert. Durch dieses Maßnahmenbündel im Wasserstraßen-Management kam auch während der Hochphase der Niederwasserperiode der Schiffsverkehr an der österreichischen Donau zu keinem Zeitpunkt vollständig zum Erliegen.

Eine bestmögliche Wasserstraßen-Infrastruktur ist das Rückgrat für wirtschaftliche Aktivitäten und stärkt die direkt an die Wasserstraße Donau angebundenen Häfen sowie Industrien. Werner Auer, Geschäftsführer Ennshafen OÖ GmbH, machte auf die bedeutende Rolle des Ennshafens als Knotenpunkt des trimodalen Transports in Österreich und Europa aufmerksam. „Der Ennshafen ist ein wichtiges Tor zur Welt. Mithilfe unserer kontinuierlich wachsenden Infrastruktur verbinden wir entlang der Wasserstraße die unterschiedlichsten Märkte, verstärken das multimodale Transportnetz und unterstützen die vermehrte Verlagerung neuer Gütergruppen auf die Donau.“ Eine gut verfügbare Wasserstraße ist dafür ein wesentlicher Faktor.

Wasserstraße international

Während der Schiffsverkehr auf der österreichischen Donau aufrechterhalten werden konnte, zeigten sich in Deutschland teils dramatische Auswirkungen des Niederwassers. Paul Marcus Schäfer vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Regensburg berichtete über teilweise Sperren und Unfälle aufgrund der außergewöhnlich niedrigen Fahrwasserbedingungen. viadonau-Experte Gert-Jan-Muilerman berichtete von den internationalen Entwicklungen an der Donau stromabwärts von Österreich: So wurden im Rahmen des internationalen Projekts FAIRway Danube 2018 in den östlichen Donauanrainerstaaten mehrere neue Mess- und Arbeitsschiffe sowie Pegelmessstellen in Betrieb genommen. Dadurch konnten, unterstützt durch die Arbeit eines modernen Messschiffs, gezielte Erhaltungsbaggerungen in Bulgarien durchgeführt und mithilfe eines neuen Bojenlegers die Schifffahrtsrinne auch entsprechend gekennzeichnet werden.

Hans-Peter Hasenbichler, viadonau Geschäftsführer, hielt in seinem zusammenfassenden Statement fest: „In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass mit Projekten wie FAIRway Danube aber auch durch das aktuelle Engagement im Rahmen der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft sowie durch erfolgreiche Kommunikationsplattformen wie den Danube Business Talks das internationale Engagement für eine top instandgesetzte Wasserstraße enorm gestiegen ist. Das hilft uns, unsere hohen Standards auf einer gemeinsamen europäischen Ebene umzusetzen und so die Nutzungssicherheit der Wasserstraße weiter zu erhöhen.“