viadonau, Umwelt

900 Meter mehr für den Flusslauf der Thaya sowie ein grenzüberschreitend abgestimmtes Vorgehen österreichischer und tschechischer Experten in Sachen Gewässer- und Naturschutz – das sind die ersten Ergebnisse des im Rahmen des aktuellen EU-Programms „Interreg Österreich – Tschechische Republik“ durchgeführten Projekts „Thaya 2020“. Highlight: der Wiederanschluss von drei in den 1970er und 80er Jahren abgetrennten Flussschlingen in Bernhardsthal und Rabensburg, ermöglicht durch eine Förderung der EU von knapp 1,8 Millionen Euro.

Shake Hands von Franz Steiner rechts und David Veselý links

Gemeinsam für die Thaya - David Veselý (links) und Franz Steiner (rechts), Foto: © Martin Huleja

Luftaufnahme von der Thaya mit Mäander

Insgesamt wurden drei Flussschlingen wieder mit der Thaya verbunden, Foto: © Povodí Moravy

Für David Veselý, Projektpartner beim tschechischen Leadpartner (Povodí Moravy) des Projekts und zuständig für Thaya 2020, ist das Erstaunlichste die Verwandlung, die in knapp vier Jahren an der Thaya stattgefunden habe. Aus einem Fluss, der in der Vergangenheit begradigt wurde, und der jahrzehntelang eine unüberwindbare Staatsgrenze dargestellt hatte, sei ein Fluss geworden, an dem man sich nun mit den Kollegen aus Österreich treffen könne. Kollegen wie Franz Steiner, viadonau-Projektmanager und Projektpartner auf österreichischer Seite. Auch für ihn hat das Verbindende der Thaya herausragende Bedeutung: Der Fluss beachte weder politische noch administrative Grenzen. Sinnvolle Lösungen für den Gewässerschutz und den Erhalt des Lebensraums seien daher nur durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit möglich. Interreg biete hier eine wunderbare Möglichkeit, denn ohne die EU wäre das Projekt Thaya 2020 nicht möglich.

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit österreichischer und tschechischer Experten

Neben den beiden Gewässerverwaltern Povodí Moravy und viadonau beteiligen sich auch das österreichische Umweltbundesamt, das TG Masaryk Wasserforschungsinstitut sowie der österreichische Nationalpark Thayatal an dem Projekt. Strategische Partner mit beratender Funktion sind der tschechische Nationalpark Podyjí sowie das Amt der niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Wasserwirtschaft. Um treffsichere bilaterale Lösungen zu erarbeiten, erfolgte die Umsetzung in enger Abstimmung. Die gewonnenen Erkenntnisse werden auch der lokalen Bevölkerung, Gemeindevertretern, lokalen NGO’s und akademischen Einrichtungen sowie Behörden, Vereinen und fachlichen Gremien zur Verfügung gestellt. Von einer intakten Natur rund um die Thaya profitieren schließlich Mensch und Natur in der Grenzregion gleichermaßen.

Finanzierung durch EU-Programm „Interreg Österreich – Tschechische Republik“

Die Vorbereitungen für Thaya 2020 starteten im Frühling 2016, Baubeginn für die Wiederanbindung der Mäander (Flussschlingen) war im Oktober 2018. Das Projekt wird bis Februar 2020 im Rahmen des Programms „Interreg Österreich – Tschechische Republik“ durch den „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) mit einer Summe von knapp 1,8 Millionen Euro unterstützt, eine Verlängerung des Projekts ist beantragt. Thaya 2020 ist eines von 60 grenzüberschreitenden Projekten, die derzeit von „Interreg Österreich – Tschechische Republik“ gefördert werden.

Weiterführende Informationen

www.at-cz.eu/at/ibox/pa-2-umwelt-und-ressourcen/atcz7_dyje-2020-thaya-2020