viadonau, Presseinformation

Im weltweiten Trend für umweltfreundlichere Verkehrsträger und –technologien sind die Chancen für die Wasserstraße größer denn je. Die Binnenschifffahrt punktet mit hohen Ladekapazitäten, störungsarmen Verkehrsbedingungen und einer günstigen Treibhausgas/Leistungs-Bilanz. Besonders wichtig aber für den Erfolg der Wasserstraße im multimodalen Transportnetz Europas: zuverlässige und vorausschauende Instandhaltung. Bei der Transport Research Arena – von 16. bis 19. April in der Messe Wien – präsentierte viadonau gemeinsam mit Spezialisten der TU Wien/Büro Hoffmann den hohen Instandhaltungs- und Servicestandard an der österreichischen Donau. Als Vorreiter in Sachen Digitalisierung der Wasserstraße beleuchteten die Experten darüber hinaus mit Vertreterinnen und Vertretern der Innovation and Networks Executive Agency (INEA) und des Hafen Krems das große Potenzial einheitlich digitalisierter Informationen, Instandhaltungssysteme und Services für die gesamte Donau. Damit die gewonnenen digitalen Daten auch zielgerichtet an die Nutzerinnen und Nutzer der Wasserstraße kommuniziert werden, zeigte viadonau die aktuellsten Entwicklungen im Bereich der River Information Services.

Multibeam Großaufnahme

Hightech-Kernstück für das Monitoring der Donau - das Multibeam-Echolot an Bord der viadonau-Messschiffe, Foto: © viadonau/Zinner

Gesprächsrunde

v.l.n.r.: DI Dr. Markus Hoffmann (Büro Hoffmann), DI Markus Simoner (viadonau), Dr. Veronika Kessler (Moderation), Mag. Gerhard Gussmagg (Geschäftsführer Rhenus Hafen Krems) und Renata Kadric (INEA) im Gespräch zur Digitalisierung der Wasserstraße bei der TRA 2018 in Wien, Foto: © viadonau/Zinner

Bühne mit Großbildschirm und Pult

Markus Simoner (viadonau) und Markus Hoffmann (Büro Hoffmann) geben in einem Expertenbeitrag Einblick in das von viadonau betriebene Waterway Asset Management System (WAMS), Foto: © viadonau

Die Donau liegt im Trend. Im Jahr 2017 wurden laut Statistik Austria 9,6 Millionen Tonnen Güter auf der österreichischen Donau transportiert – ein Plus von sechs Prozent oder einer halben Million Tonnen im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahlen beweisen die hohe Nutzungsqualität und zugleich ein solides Interesse der Transportwirtschaft, sowohl Massen- als auch Stückgüter über die Donau zu befördern – zu den am häufigsten transportierten Güterarten zählen forstwirtschaftliche Güter und Erdölerzeugnisse sowie Erze und Metallabfälle.

Neben den konkurrenzlosen Stärken des Flusses, wie großzügige räumliche Verhältnisse und hohe Belastbarkeit, ist er gleichzeitig auch ein lebendiges Verkehrssystem, ein vielfältiger Naturraum für eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt, die auf empfindliche Weise mit der Entwicklung des Stroms verbunden ist. Um Natur und Wirtschaft gleichermaßen Raum zur Entfaltung an und auf der Donau zu geben, setzt viadonau auf die Digitalisierung der Wasserstraße mit klarer Strategie: umfassende Daten für optimal maßgeschneiderte Instandhaltung und lückenloses Monitoring. Neben den River Information Services (RIS) zu top-aktuellen Daten für die Binnenschifffahrt zeigt viadonau mit dem Waterway Asset Management System, kurz WAMS, derzeit einen der höchsten Entwicklungsstände weltweit in Sachen nachhaltiges und vorausschauendes Wasserstraßen-Management.

Digital erfassen, punktgenau instand halten, sicher nutzen
Wie der Strom gebettet, so fließt er. Entscheidend für die verlässliche Nutzbarkeit der Wasserstraße Donau ist die genaue Kenntnis über den aktuellen Zustand ihres Flussbettes und insbesondere der Fahrrinne – jener Bereich, der von Passagier- und Güterschiffen sicher befahren werden kann. Dabei geht es nicht nur um das Aufspüren und Beseitigen von Hindernissen. Vorausschauendes Wasserstraßen-Management heißt für die Experten bei viadonau auch: proaktives Geschiebemanagement. Dort, wo die Donau aufgrund der Stauräume zu viel Kies anhäuft, wird dieser abgetragen und an geeigneter Stelle wieder zugegeben. Um die wasserbaulichen Maßnahmen treffsicher zu setzen, wird WAMS kontinuierlich mit einer Vielzahl an Daten von Pegelmessstellen und Messschiffen aber auch Navigationsdaten der Schifffahrt gespeist. Wo entstehen aktuell Seichtstellen? Welchen Einfluss haben Wasserbauten wie Buhnen und Leitwerke auf die Fließ- und Geschiebedynamik des Stroms? Welche spezifischen Wege wählen die Kapitäne entlang der Fahrrinne? Die mittels WAMS aufbereiteten Daten bilden schließlich die Grundlage für integrative und nachhaltige Maßnahmen des viadonau-Wasserstraßen-Managements. Über die Donau River Information Services (DoRIS) erreichen die erhobenen Daten – userfreundlich auch über die DoRIS-App – direkt die Nutzerinnen und Nutzer der Wasserstraße. Auf diese Weise ergibt sich ein geschlossener Kreislauf von der Erhebung über die Instandhaltung hin zur sicheren Nutzung.

Best Practice aus Österreich
Bei der Podiumsdiskussion im Rahmen der Transport Research Arena in Wien zur Digitalisierung der Wasserstraße wurde einmal mehr klar: Das Wasserstraßen-Management Marke viadonau hat nicht nur Zukunft, sondern auch Nachahmungspotenzial. Während Renata Kadric (INEA) die wertvolle Vorbildfunktion Österreichs für andere Donauländer betonte, verwies Markus Hoffmann (Büro Hoffmann) – Experte für Verkehrswesen und Raumplanung und eine der treibenden Kräfte bei der Entwicklung von WAMS – auf die enormen Vorteile eines umfassenden digitalen Systems für bedarfsgerechte Maßnahmen zur Instandhaltung der Donau. Besonders wichtig dabei: vorausschauendes Planen. „An der Donau arbeiten wir mit einem besonders dynamischen Verkehrssystem, das ein entsprechendes Eigenleben hat. Bei der Entwicklung eines möglichst leistungsfähigen Wasserstraßen-Management-Systems für die Donau war und ist es daher wichtig, Tools und Daten so bereitzustellen, dass man die Herausforderungen von morgen schon heute effizient angehen und lösen kann“, so Hoffmann.

Die digitale Donau schafft Sicherheit – auch und vor allem für die Transportwirtschaft. Denn nur eine modern und treffsicher in Schuss gehaltene Wasserstraße bildet eine stabile Basis für ein leistungsfähiges multimodales Transportnetz in Europa. „Mit Informationsplattformen wie der DoRIS-App schafft viadonau wesentliche Grundlagen für unser tägliches Business“, meinte Gerhard Gussmagg, Geschäftsführer von Rhenus Hafen Krems. „Die kontinuierlich aktualisierten Daten zum Zustand der Fahrrinne sind entscheidend für die effiziente Planung von Transporten über den Flussweg und stärken damit die Wasserstraße als verlässliche Transportalternative.“

Optimale Rahmenbedingungen auf der Donau sind auch für Markus Simoner, Leiter des Wasserstraßen-Managements bei viadonau, das A und O, wenn es darum geht, eine funktionierende Infrastruktur für Logistik und Schifffahrt entlang des Flusses bereitzustellen. Eng eingebunden in die Entwicklung von WAMS kennt der Experte sowohl die Herausforderungen als auch die Chancen der Digitalisierung eines so wandelbaren Verkehrssystems wie die Wasserstraße genau. „Schrittzuhalten mit der Eigendynamik einer Wasserstraße und zugleich proaktive Maßnahmen zu setzen, also Probleme schon dann zu lösen, bevor sie zur Wirkung kommen, lässt sich ohne sinnvolle digitale Systeme kaum denken“, betonte Simoner und schloss: „Um unseren Kundinnen und Kunden eine stets gut nutzbare Wasserstraße zur Verfügung zu stellen, ist die Digitalisierung nicht nur eines unserer zentralen Ziele, sondern längst fester Bestandteil der DNA von viadonau.“

Im Zuge einer weiteren Präsentation durch Mario Sattler, Senior Projekt Manager für Informationsdienste in der Binnenschifffahrt – RIS – bei viadonau, wurde der Mehrwert des Einsatzes von digitalen Wasserstraßen- und Verkehrsinformationen für logistische Zwecke hervorgehoben. Die digitale Wasserstraße gemeinsam mit zielgerichteten Informationsdiensten bilden das Rückgrat der intelligenten Verkehrsinfrastruktur Donau für sämtliche Nutzer des Wasserweges, von der verladenden Wirtschaft bis hin zur Freizeitschifffahrt.

Europas größte Verkehrsforschungskonferenz
Die Transport Research Arena findet alle zwei Jahre in Europa statt. Unterstützt von der Europäischen Kommission, den Technologieplattformen ERTRAC (European Road Transport Research Advisory Council), ERRAC (European Rail Research Advisory Council), WATERBORNE sowie der CEDR (Conference of European Directors of Roads) und ALICE (Alliance for Logistics Innovation through Collaboration) wurde Europas größte Verkehrsforschungs-konferenz heuer von 16. bis 19. April 2018 in Wien ausgetragen. Organisiert und betreut von austriatech trafen sich 3.000 internationale Expertinnen und Experten unter dem Motto "a digital era for transport. solutions for society, economy and environment", um über die Entwicklungen im Bereich Mobilität und neuesten Forschungsergebnisse zu diskutieren.

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