viadonau, Wasserstraße

Quo vadis Digitalisierung? Für die Wasserstraßen Europas lautet die Antwort ganz klar: Die digitale Aufrüstung ist in vollem Gange. Um die wichtigsten Fortschritte und neuen Potenziale einer modern genutzten Wasserstraße aufzuzeigen und die technischen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, treffen die europäischen RIS-Experten regelmäßig im Rahmen von „RIS Weeks“ zusammen – aktuell von 3. bis 7. Dezember auf Einladung von bmvit und viadonau in Wien. Im Fokus des beliebten Common Issues Meetings am 5. Dezember: Stand der Entwicklung, politische Impulse und neue Formen moderner Online-Dienstleistungen, die die Internationalisierung der River Information Services (RIS) mit sich bringen.

Veranstaltungsraum mit etwa 80 Teilnehmenden

Gut besucht – Das Common Issues Meeting ist als beliebter Bestandteil der RIS Weeks die ideale Gelegenheit, um gemeinsam eine Zwischenbilanz über Erfolge und Herausforderungen in Sachen digitale Wasserstraße zu ziehen, Foto: © viadonau/Zinner

Seit der Implementierung von RIS in Österreich ab 2006 sind die digitalen Informationsdienste kontinuierlich gewachsen und brillieren heute mit großer Service-Vielfalt aber auch maßgeschneiderter User-Freundlichkeit. Kein Wunder also, dass die Weiterentwicklung von RIS und ihre europaweite Umsetzung einer der wichtigsten Katalysatoren bei der fortschreitenden Digitalisierung der Wasserstraße waren und sind. Ein weiterer wesentlicher Faktor: politische Impulse auch auf europäischer Ebene, um ein entwicklungsfreudiges Umfeld zu schaffen. Denn es herrscht noch Nachholbedarf bei der grenzüberschreitenden Nutzung von RIS. So betonte Mario Sattler, vormals viadonau-Experte und aktuell entsandter Beamter der Europäischen Kommission, einmal mehr die große Bedeutung von internationalen Aktionsprogrammen zur Förderung der Binnenschifffahrt, die in den vergangenen Jahren gemeinschaftlich auf den Weg gebracht wurden. Damit die dabei bereits umgesetzten und noch zu erreichenden Standards auch Bestand haben, brauchen sie einen rechtlichen Rahmen. Sattler verwies in diesem Zusammenhang auf die EU-Direktive 2005/44/EC in der die vereinbarten Regelungen fest verankert werden.

Die Digitalisierung bietet auch an der Wasserstraße vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Während sich zum Beispiel Piet Creemers von De Vlaamse Waterweg der Visualisierung RIS-bezogener Informationen und damit der Frage nach den treffsichersten Nutzungsmöglichkeiten von RIS-Daten widmete, demonstrierte Stefan Wiech von Hamburg Port Consulting, wie mit dem Rhein Ports Information System hafen- und infrastrukturspezifische Informationsdienste bereitgestellt werden können. Als die wichtigsten Profiteure einer modernen Wasserstraße rückte unter anderem auch viadonau-RIS-Experte Andreas Scherb die Schifffahrts- und Wirtschaftstreibenden in den Mittelpunkt. Harmonisierte Informationen zu Schiff, Position, Ladung und Fahrtroute seien entscheidende Vorteile bei der zuverlässigen logistischen Planung von Transporten über den Wasserweg. In der Podiumsdiskussion mit Manfred Seitz (Pro Danube International), Henk van Laar (Bureau Telematica Binnenvaart), Alexander Schmid (BearingPoint), Piet Creemers und Jürgen Trögl (viadonau) herrschte einmal mehr Einigkeit: Dichte und Vielfalt der zur Verfügung stehenden Informationen müssten weiter erhöht, vor allem administrative Vereinfachung vorangetrieben und noch mehr Bewusstsein für die Vorteile einheitlicher Informationsdienste geschaffen werden.

Die nächste RIS-Woche findet voraussichtlich in der ersten Juniwoche 2019 in Rumänien statt. Weiterführende Informationen sind unter www.ris.eu zu finden.

Mehr Bilder zum Event finden Sie in der viadonau-Fotodatenbank.