viadonau, Presseinformation, Donaulogistik

Jetzt erst recht. Gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten zahlt sich ein Blick auf die Donau aus. Ob durch die Erschließung neuer Märkte, den informationstechnischen Fortschritt oder innovative Transport- und Logistiklösungen – die Wasserstraße bietet vielfältige Chancen für einen der dynamischsten Wirtschaftsräume Europas. Zugleich ist die Donau als natürlicher Verkehrsträger in weitaus höherem Maße von äußeren Bedingungen abhängig als Straße oder Schiene. Nach dem Hitzejahr 2015 und einer ausgedehnten Niederwasserperiode war auch bei den von viadonau veranstalteten Danube Business Talks 2016 in Linz eine der drängendsten Fragen, wie die wirtschaftliche Nutzbarkeit der Wasserstraße langfristig und zuverlässig sichergestellt werden kann.

Ursula Zechner, Hans-Peter Hasenbichler und Johannes Wenkenbach bei der Panel Discussion am ersten Tag der Danube Business Talks

J. Johannes Wenkenbach (PORR AG) war einer der Keynote-Sprecher bei den Danube Business Talks. In Linz beleuchtete er die Bedeutung der Wasserstraße aus der Perspektive der Bauindustrie, Foto: © viadonau

Neben aktuellsten Fragestellungen zur Zukunft der Transportachse Donau warteten auf die mehr als 150 Besucherinnen und Besucher aus 12 Ländern frische Ideen, moderne Lösungen und faszinierende Einblicke von nationalen wie internationalen Expertinnen und Experten. Im Fokus: Strategien für eine noch effizientere und zugleich sicherere Nutzung der Wasserstraße Donau aus der Perspektive von Wasserstraßenmanagement, Schifffahrt, Flussbau, Infrastruktur, Transportwirtschaft und Logistik.

Stärken fördern und sinnvoll ins Verkehrsnetz integrieren
Die Binnenschifffahrt ist leistungsfähig und vielseitig. Geht es um hohe Ladekapazitäten, ist sie sowieso der Klassenprimus. Gleichzeitig wird das enorme Transportpotenzial der Binnenschifffahrt nur selten voll ausgeschöpft. Transportunternehmen und Schifffahrtstreibende sind sich einig: Stark schwankende Fahrwasserverhältnisse, vor allem aber zu geringe Wassertiefen erzwingen empfindliche Abstriche beim Ladevolumen. Damit die Wasserstraße ihre Stärken optimal ausspielen kann, ist eine verantwortungsbewusste und bedarfsgerechte Instandhaltung sowie modernes lückenloses Monitoring notwendig. Mit dem Nationalen Aktionsprogramm Donau hat sich das bmvit zum Ziel gesetzt, im Einklang mit der Europäischen Donauraumstrategie die ganzheitliche Entwicklung der Wasserstraße noch stärker voranzutreiben. Wirtschafts-, Umwelt- und Sicherheitsinteressen werden dabei lösungsorientiert verbunden, um die Nutzungsperspektiven an der Donau nachhaltig zu stärken. Sektionsleiterin im bmvit und Eröffnungsrednerin der Danube Business Talks Ursula Zechner weiß: Für die möglichst zuverlässige Verfügbarkeit der Wasserstraße, sind vor allem proaktive und präzise Maßnahmen wichtig. Im Austausch mit Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmern brachte es die Verkehrsexpertin schließlich treffend auf den Punkt: „Das Jahr 2015 hat klar gezeigt: Wir müssen die Wasserstraße Donau mehr noch als bisher in Abschnitten denken. Indem wir noch genauer untersuchen, wo welche Entwicklungsschritte notwendig sind, erhöhen wir langfristig die Nutzungssicherheit der Donau und stärken Anreize, sie als leistungsstarken Teil in multimodale Transportketten einzubinden.“

Auch Vertreter aus dem Sektor forderten einmal mehr die noch stärkere Vernetzung der Verkehrsträger, um so die Vorteile jedes Systems optimal nutzen zu können. So bestätigte auch Johannes Hödlmayer, Unternehmer und Vorsitzender der Sparte Transport und Logistik Oberrösterreich, dass erst die ökonomisch sinnvolle Einbindung aller Verkehrsträger auch die Vorteile der Donau zur Geltung bringe.

Die richtigen Bausteine für mehr Stabilität
„Build on the Danube Corridor“ – das Motto der diesjährigen Danube Business Talks ist für viadonau Programm. Die Zukunft der Donau muss auf einem stabilen Fundament bauen. So stellte auch viadonau-Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler klar: „Effizientes Wasserstraßenmanagement und Verkehrsmanagement stellen nur einige der wichtigen Bausteine dar, die notwendig sind, um eine stabile Entwicklung entlang der Wasserstraße zu gewährleisten. Maßgeschneiderte Services für Wasserstraßennutzer, der treffsichere Einsatz von Förderprogrammen aber auch leistungsstarke Informationsplattformen für die Logistik, wie das brandneue Danube Logistics Portal, sind wesentliche Voraussetzungen für dauerhafte Zukunftsperspektiven an der Donau.“ Eine verantwortungsvolle Entwicklung nach hohen Standards dürfe jedoch nicht an den Staatsgrenzen enden.

Auf der Wasserstraße wie auf Schienen
Die Entwicklung der Donau als verlässlicher Transportweg ist ein Gemeinschaftsprojekt. Ihre Nutzungsqualität steht und fällt mit der Qualität gemeinsamer Maßnahmen über Ländergrenzen hinweg. Mit dem 2014 beschlossenen Masterplan zur gemeinsamen Instandhaltung der Donau einigten sich die Donauländer, die Wasserstraße nach einheitlichen Standards zu entwickeln – ein Meilenstein auf dem Weg zu höherer Transportsicherheit entlang der gesamten Donau. „Mit dem Masterplan haben wir viel Bewegung in einen der wichtigsten Entwicklungsbereiche des europäischen Verkehrsnetzes gebracht und kreieren damit neue Chancen für die gesamteuropäische Transportwirtschaft“, zeigte sich Marc Vanderhaegen, Experte für Häfen und Binnenschifffahrt der Europäischen Kommission, zuversichtlich. Der Masterplan erhöht nicht nur die Informationslage an der Wasserstraße, sondern liefert wertvolle aktuelle Daten, um Maßnahmen des Wasserstraßenmanagements entlang der gesamten Donau noch gezielter setzen zu können.

Neue Märkte – die Kraft der Donau punktgenau zum Einsatz bringen
Wo aber zahlen sich die Muskeln der Donau besonders aus? Obwohl das Binnenschiff über allgemein hohe Kapazitäten verfügt, eignen sich manche Gütergruppen besonders gut für den Schiffstransport über die Wasserstraße. Ein vielversprechender Schwerpunktbereich für die Binnenschifffahrt in Österreich: Recyclingprodukte. So werden im Ennshafen im Schnitt 40 000 bis 50 000 Tonnen Recyclingprodukte jährlich umgeschlagen. Vor allem bei schweren und raumfordernden Gütergruppen zeigt sich das Potenzial des Güterschiffes zur Entlastung des Straßengüterverkehrs. Werner Auer, Geschäftsführer Ennshafen OÖ, bestätigte, dass die außergewöhnliche Belastbarkeit des Binnenschiffs einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele Österreichs – minus 60 Prozent an Treibhausgasemissionen bis 2050 – leisten kann. Die wichtigste Bedingung dafür sei jedoch, eine noch engere infrastrukturelle Verknüpfung der Häfen mit Industriegebieten aber auch mit den globalen Märkten – eine Forderung, die dem allgemeinen Tenor der Wirtschaftsexpertinnen und –experten bei den Danube Business Talks in Linz entsprach. Die Zukunft der Wasserstraße Donau ist vor allem eine Frage nach gemeinsamen Perspektiven die nur der Transport auf der Donau bieten kann.

Für die Zukunft der Donau – Let’s network!
Neue Geschäftsmöglichkeiten und –ideen zu entwickeln, heißt, über sie zu reden – am besten von Angesicht zu Angesicht. So zeigte sich das große Interesse an aktuellen Donauthemen auch an der regen Teilnahme an den sogenannten Danube Business Datings. In rund achtzig Meetings knüpften die Teilnehmerinnen und Teilnehmer neue Geschäftskontakte, präsentierten ihr Portfolio oder wollten einfach herausfinden, ob ihre Geschäftsidee fit für eine der bedeutendsten europäischen Transportachsen ist. Als innovative Kommunikationsplattform für einen lebendigen Austausch vielfältiger Ideen, Expertisen, Meinungen und Erfahrungen waren die Danube Business Talks in Linz ein weiteres Mal ein voller Erfolg. Neben brennenden Fragen zur Zukunft der Donau im europäischen Verkehrsnetz standen auch neue Marktchancen, internationale Kooperationsbereitschaft und das klare Signal, enger zusammenzurücken, um das Potenzial der Donau noch besser auszuschöpfen. „Es gibt noch viel zu tun. Gerade unter schwierigen Rahmenbedingungen zeigt sich aber die Robustheit eines Verkehrssystems. Die Devise muss daher umso mehr lauten: Gemeinsam entwickeln nach klar festgelegten Standards und die Stärken der Donau dort ausspielen, wo es sich nicht nur wirtschaftlich auszahlt, sondern zugleich auch ökologisches Kapital für die Zukunft geschaffen wird“, resümierte Hans-Peter Hasenbichler.

Die Donauschifffahrt aktuell – Zahlen und Fakten im neuen Jahresbericht
Rechtzeitig zu den Danube Business Talks erschien auch der neue Jahresbericht Donauschifffahrt mit den jüngsten Zahlen zu Verkehrsaufkommen, Gütertransport, Verfügbarkeit der Wasserstraße und vieles mehr. Die wichtigsten Daten und Fakten zur Donauschifffahrt in Österreich auf einen Blick – jetzt bestellen oder einfach downloaden unter www.viadonau.org

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Über viadonau:

Unsere mehr als 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen in der Zentrale im Tech Gate Vienna, an vier Servicecentern und zehn Schleusen entlang der 378 Flusskilometer in Österreich die Naturlandschaft und die Wasserstraße Donau. Ziel ist die behutsame und nachhaltige Entwicklung des Lebens- und Wirtschaftsraumes Donau. Für jede Maßnahme und bei jeder Dienstleistung haben wir alle wesentlichen Umwelt-, Sicherheits- und Wirtschafts­aspekte im Auge. Unser Engagement ist somit stets ausgewogen und nachhaltig – für die Natur, für die Menschen am Fluss und für den Standort Österreich. viadonau ist ein Unternehmen des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie.