Die am 26. September von der Christian-Doppler-Forschungsgesellschaft veranstaltete Verleihung des CDG-Preises für Forschung und Innovation 2024 bestätigt einmal mehr: Das maßgeblich von der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) und viadonau vor sieben Jahren mitinitiierte Christian-Doppler-Labor für Sedimentforschung und -management bietet eine hervorragende Basis für erfolgreiche Grundlagenforschung. Der Leiter des CD-Labors Dr. Christoph Hauer (BOKU) wurde für die Erforschung von Sedimentbewegungen und deren Vorhersage zur Effizienzsteigerung von Wasserkraftwerken aber auch der Folgen des Klimawandels für den Sedimenthaushalt ausgezeichnet. Als enger Partner im CD-Labor freut sich das Team von viadonau und gratuliert herzlich dem Preisträger!
Seit 2017 erforschte das CD-Labor für Sedimentforschung und -management Möglichkeiten zur optimierten ökonomischen, technischen bzw. ökologischen Nutzung der Wasserkraft, zur Verbesserung des Sedimentmanagements an Wasserstraßen und zur Verlängerung der Lebensdauer unterschiedlicher technischer Anlagenteile von Wasserkraftanlagen. Auf aktuellem Wissensstand wurden die Grundlagen von Erosion, Transport, Sedimentation und Remobilisierung von Feststoffen in Fließgewässern untersucht. In Zusammenarbeit mit einem umfangreichen Team an Forscher:innen des CD-Labors widmete sich Christoph Hauer der Erforschung von Sedimentbewegungen auf der Stromsohle zur Verbesserung von Vorhersagemöglichkeiten, um Wasserkraftwerke effizienter betreiben zu können und zugleich ökologische Schäden zu vermeiden. Darüber hinaus lag der Fokus der Forschungsarbeiten auf dem spezifischen Einfluss des Klimawandels auf den Sedimenthaushalt und die daraus entstehenden Folgen für Einzugsgebiete und Umland. Nach sieben Jahren gemeinsamer Grundlagenforschung geht das CD-Labor mit Anfang Oktober 2024 nun in die Auslaufphase.
Den Schwerpunkt von viadonau im CD-Labor für Sedimentforschung im Blick erklärt viadonau-Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler die enorme Bedeutung der Forschungsarbeit: „Sedimentmanagement ist für viadonau als Betreiber der Wasserstraße Donau eine Kernaufgabe. Wir erhalten wirtschaftliche und sichere Fahrwasserbedingungen für die Schifffahrt. Unsere Erhaltungsbaggerungen sind in ein integratives Geschiebemanagement zur Stabilisierung der Stromsohle und Wasserspiegel eingebettet. Neu geschaffene Kiesstrukturen werten den Flusslebensraum ökologisch auf. Das CD Labor für Sedimentforschung und -management schafft wesentliche Grundlagen, um unsere Ziele im Flussraummanagement noch wirkungsvoller und wirtschaftlich effizient zu erreichen.“
Das CD-Labor für Sedimentforschung und -management stellt für viadonau einen bedeutenden Baustein zur wissenschaftlichen Begleitung der Maßnahmenumsetzung an der österreichischen Donau dar. Schwerpunktmäßig begleitet es die Umsetzung des Maßnahmenkatalogs an der Donau östlich von Wien. Zu diesem Zweck wurde das Forschungsprogramm gemeinsam entwickelt, und viadonau-Mitarbeiter:innen waren in die Forschungsarbeit eingebunden.
„Wir gratulieren dem Leiter des Labors Christoph Hauer und dem ganzen Forschungsteam zu dieser Auszeichnung! Diese Anerkennung ist für uns auch eine Bestätigung, dass hier Forschung auf höchstem Niveau betrieben wird. Wir bedanken uns bei der CD-Gesellschaft für die Unterstützung und bei unseren Forschungspartnern für die ausgezeichnete Zusammenarbeit. Wir hoffen, diesem Erfolg noch weitere Kapitel hinzufügen zu können.“, so Hasenbichler weiter.
Die Erforschung der Folgen des Klimawandels aber auch antriebstechnische Maßnahmen gegen ihn standen heuer klar im thematischen Zentrum des CDG-Preises. Nach dem Motto „Im Zeichen des Klimawandels“ freute sich neben Christoph Hauer auch Christoph Hametner von der TU Wien als weiterer Preisträger, der sich mit der Optimierung hybrider und elektrifizierter Antriebssysteme befasst.
Die Christian Doppler Forschungsgesellschaft vergibt im „Wettbewerb der besten Konzepte“ Forschungsförderungen an Partnerschaften zwischen der Wissenschaft und Unternehmen, die gemeinsam an anwendungsorientierter Grundlagenforschung arbeiten möchten. Die CDG ist seit mehr als 25 Jahren aktiv und seither kontinuierlich gewachsen. Im Jahr 2023 trugen 97 CD-Labors und 18 Josef Ressel-Zentren zu Wissenschaft, Innovation und Fortschritt bei. Das CD-Labor für Sedimentforschung und -management wurde 2017 an der Universität für Bodenkultur in Wien eingerichtet. Forschungspartner sind neben viadonau auch der Verein für Ökologie und Umweltforschung, die Andritz Hydro GmbH sowie die AVL List GmbH.
Weiterführende Informationen:
CDG-Artikel zur Preisverleihung
Fotogalerie zum Festakt
Videoaufzeichnung – CDG 2024 Preisverleihung (YouTube)
www.cdg.ac.at