Der Arbeitsbehelf wurde vom Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverband unter der wesentlichen Mitwirkung von viadonau erarbeitet und 2017 finalisiert. Der Arbeitsbehelf ist ein Leitfaden für eine standardisierte Vorgangsweise von der Grundlagenerhebung über die Kategorisierung von Hochwasserschutzdämmen bis hin zur Darstellung der Prioritäten von Sanierungsmaßnahmen. Damit kann ein guter Überblick über die Dammanlagen hinsichtlich der Gefährdung der Schutzgüter und der jeweiligen Erhaltungszustände gewonnen werden. Ein wichtiger Punkt war auch die Vergleichbarkeit der Ergebnisse. Daher wurde viel Wert auf die Begriffsbestimmungen, Erläuterung der Methodik, Ermittlung der Grundlagen aber auch Beurteilung des Dammzustandes bzw. der gefährdeten Gebiete gelegt. Mit der Anwendung der Tabellen des Leitfadens kann die Gefährdung von an Hochwasserdämme angrenzenden Gebieten anhand des möglichen Schadens bzw. des tatsächlichen Dammzustandes beurteilt werden.

Der Arbeitsbehelf kam 2017-2018 das erste Mal zur Anwendung, um die Dammanlagen der DHK westlich von Wien (rund 55 km Damm) hinsichtlich ihres Zustandes bzw. Sanierungsbedarfs einzustufen. Die Zustandsermittlung umfasste sämtliche DHK-Dämme, die nicht entweder in den vergangenen 15 Jahren bereits saniert wurden oder deren Sanierung derzeit in Planung oder Umsetzung ist. Im Zuge der geotechnischen Untersuchungen sowie einer begleitenden wasserbautechnischen Bestandsuntersuchung wurden Defizite aufgezeigt und notwendige Maßnahmen festgelegt. Die durchgeführte Aufschlusskampagne umfasste im gesamten Projektgebiet 47 Kernbohrungen, 39 Rammkernsondierungen und 4 Baggerschürfe. Das Ergebnis der Zustandsermittlung ist eine qualifizierte Kostenschätzung und Prioritätenreihung für die Sanierung der untersuchten Dämme. Seit Ende 2018 kann nun eine Aussage über den Zustand sämtlicher Dämme der DHK getroffen werden (insgesamt etwa 165 km Dammanlagen).



Das Projekt leistete einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Maßnahme 21. Hochwasserschutzanlagen instand halten, betreiben und weiterentwickeln des Aktionsprogramms Donau des BMVIT bis 2022.