Die Effizienz von Liefer- und Versorgungsketten hängt großteils von Daten und Informationen ab. Die Verfügbarkeit verlässlicher Informationen, zum Teil in Echtzeit, ist daher essenziell, um effektive Transportentscheidungen treffen zu können. Dafür ist es notwendig, die Fragmentierung und die fehlende Konnektivität der individuellen Logistikinformationssysteme in der Versorgungskette auf strategischer Ebene zu überwinden.

In vergangenen Projekten wurden bereits erhebliche Bemühungen unternommen, um Daten zentralisiert und standardisiert zu teilen. Würden alle Akteure Daten auf die selbe Art nutzen (hinsichtlich Klassifizierung, Semantik, Format, etc.), wären bereits viele Hürden in Bezug auf die Kompatibilität beseitigt. In der Praxis sind die einzelnen Organisationen in der Lieferkette oft nicht willens oder nicht in der Lage einem Standard zu entsprechen, der sich von den intern verwendeten unterscheidet. Weiters zögern viele Logistikakteure, ihre Daten unter den Einfluss Dritter zu stellen. Dennoch erzeugt der Informationsaustausch auf unterschiedliche Arten eine Vielzahl an bilateralen Vereinbarungen und Interfaces, die mit der Zahl der beteiligten Akteure im System natürlich ebenfalls steigt. 

Das Hauptziel des Projektes war es, diese Interoperabilitätsprobleme durch die Entwicklung einer Cloud-basierten AEOLIX Plattform zu beseitigen. Dadurch könnten unterschiedliche Logistikinformationssysteme miteinander verbunden werden (sowohl inner- als auch außerbetrieblich), um den Informationsaustausch in Echtzeit zu ermöglichen und damit Logistikentscheidungen zu unterstützen. In diesem offenen System sollte der dezentralisierte Datenaustausch zwischen den kommerziellen Akteuren untereinander sowie mit den relevanten Behörden eingerichtet werden.

AEOLIX-Nutzer, mit deren eigenen (internen) Systemen, konnten sich direkt über den sogenannten Connectivity Engine (CE) mit der Plattform verbinden. Auf diese Weise konnten Informationen mit AEOLIX Teilnehmern geteilt und die verfügbaren Services genutzt werden. Logistikakteure konnten Daten an den Connectivity Engine und/oder das Dashboard senden, das die Informationen für Transportpartner in vereinbarter Weise sichtbar machte.

Dieses gemeinschaftliche Logistiksystem wurde im Zuge des Projekts in 12 sogenannten "Living Labs" ausgearbeitet, getestet und validiert. viadonau und zwei rumänische Partner arbeiteten an der Implementierung des Danube Living Lab (LL5). Die beiden Hauptziele des LL5 waren die Ausweitung des elektronischen Meldens von Reise- und Güterdaten durch die RIS-Schlüsseltechnologie ERI (Electronic Reporting) im Donauraum und die Bereitstellung der Schiffspositionsdaten im gemeinschaftlichen AEOLIX System. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf den entsprechenden Datenschutzbestimmungen.

Partner

  • European Road Transport Telematicsimplementation Coordination Organisation - Intelligent Transport Systems & Services Europe (Belgien) - Projektleiter
  • Kuehne+Nagel Societe Anonyme for Transports & Logistics (Griechenland)
  • Unilever U.K. Central Resources Limited (Vereinigtes Königreich)
  • Mondelez European Business Services Centre sro (Slovakei)
  • IRU Projects ASBL (Belgien)
  • Atos Spain Sa (Spanien)
  • PTV Planung Transport Verkehr AG (Deutschland)
  • T-Systems International GmbH (Deutschland)
  • Jan de Rijk BV (Niederlande)
  • NTEX AB (Schweden)
  • Coop Logistik AB (Schweden)
  • Giventis International BV (Niederlande)
  • Geoloc Systems (Frankreich)
  • Teamnet World Professional Services SRL (Romänien)
  • Ihorks Shipping and Trading SRL (Romänien)
  • Centre for Research and Technology-Hellas (CERTH) (Griechenland)
  • Chalmers University of Technology (Schweden)
  • Consorzio Interuniversitario per l'ottimizzazione e la ricerca operativa - ICOOR (Italien)
  • AustriaTech - Gesellschaft des Bundes für Technologiepolitische Maßnahmen GmbH (Österreich)
  • Fundación para la Promoción de la Innovación, Investigación y Desarrollo Tecnológico en la Industria de la Automoción de Galicia (CTAG) (Spanien)
  • Cluster de Empresas de Automocion de Galicia (CEAGA) (Spanien)
  • Novacom Services SA (Frankreich)
  • Centre d'études et d'expertise sur les risques, l'environnement, la mobilité et l'aménagement (Frankreich)
  • Emporiko Kai Viomichaniko Epimelitirio Thessaloniki (Griechenland)
  • Syndesmos Exagogeon Voreiou Ellados (Griechenland)
  • TX Logistik AG (Deutschland)
  • Stichting Connect (Niederlande)
  • Stichting Smart Freight Centre (Niederlande)
  • The University of Northampton - Higher Education Corporation (Vereinigtes Königreich)
  • Samer & Co. Shipping S.p.A. (Italien)
  • Terminal Intermodale di Trieste Fernetti S.p.A (Italien)
  • Via donau – Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft mbH (Österreich)
  • House of Logistics & Mobility (HOLM) GmbH (Deutschland)
  • Hamburg Port Authority (Deutschland)

Dauer und Budget

01.09.2016 – 31.08.2019

Gesamtes Projektbudget (alle Partner): EUR 16.220.106,25
EU Ko-Finanzierung (Horizon 2020): EUR 16.220.106,25

Meilensteine

  • Projektstart September 2016

  • Koordination mit den rumänischen Partnern (TEAMNET World Professional Services und IHORKS Shipping and Trading) 

  • Ausarbeitung der Inputs für Work Package 5 (Living Labs), z. B. Stakeholder-Analyse, Nutzeranforderungen, Living Lab Szenarien  

  • Start des Datenaustauschs im elektronischen Melden ERI (Electronic Reporting) zwischen Österreich und Rumänien im Testbetrieb (Juli 2018)

  • Start des Austauschs der Schiffspositionsdaten zwischen Österreich und Rumänien im Testbetrieb (Juli 2018)

  • Einbettung der Living Lab 5 Szenarien in die gemeinschaftliche AEOLIX Logistikplattform, um die kontrollierte Bereitstellung der Schiffspositionsdaten für die logistischen Nutzer zu ermöglichen (beginnend Mitte 2018) 

  • Vorbereitung des Living Lab 5 Test-Fest, mit dem die Verbesserungen durch die Nutzung der AEOLIX Plattform gegenüber der aktuellen Situation in 2018 demonstriert werden sollen

  • Finalisierung der Living Lab 5-Integration in das AEOLIX System bis April 2019 und Start der Evaluationsphase

  • Projektende August 2019

Aktuelles und Projektstatus

Das Projekt wurde erfolgreich abgeschlossen.

2019 haben die Partner die operative Anbindung des österreichischen (DoRIS), des slowakischen (SlovRIS) und des rumänischen RIS Systems (RoRIS) durchgeführt. Positionsdaten und Transportmeldungen werden seit September 2019 zwischen diesen drei Staaten ausgetauscht. Das Projekt wurde zeitgerecht mit Ende August 2019 abgeschlossen. Nähere Informationen sind unter https://aeolix.eu/ zu finden.

Ein Folgeprojekt zu AEOLIX wurde initiiert. Dieses Projekt namens FENIX NETWORK „A European Federated Network of Information Exchange“ wurde im September 2019 gestartet und forciert die weitere Verknüpfung digitaler Plattformen mit dem Ziel der Serviceharmonisierung. Weitere Informationen dazu sind unter https://fenix-network.eu/ zu finden.



Das Projekt leistete einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Maßnahme
09. River Information Services weiterentwickeln des Aktionsprogramms Donau des bmvit bis 2022.